Julia Extra Band 364 (German Edition)
Er aß von dem Fladenbrot, den Oliven und dem Käse.
Danach fühlte er sich gesättigt und zufrieden, körperlich zumindest. Gedanklich jedoch ließ ihn jener besondere Moment unter der Dusche nicht los – der Moment, als sie ihn mit ihrem Mund verwöhnt hatte. Fast hätte es ihm den Boden unter den Füßen weggezogen. Irgendwie hatte er es geschafft, bei sich zu bleiben und wieder die Kontrolle über sich zu erlangen.
Dennoch, es machte ihm Angst, dass Sydney es wieder einmal geschafft hatte, sein Herz so weit zu öffnen, dass seine Gefühle bloßgelegt waren, und er nicht wusste, wie er mit ihnen umgehen sollte.
Müde rieb er sich mit der Hand über die Augen. Es war ein langer Nachmittag gewesen. Sie hatten ein wenig geschlafen, doch die meiste Zeit hatten sie damit verbracht, sich immer wieder zu lieben. Malik wollte gar nicht so genau darüber nachdenken, warum diese körperliche Nähe zu Sydney derart heftige Gefühle in ihm auslöste – aber irgendwann würde er sich damit auseinandersetzen müssen.
Keine andere Frau hatte es jemals geschafft, seine Leidenschaft so stark zu entfachen. Er war fast süchtig nach diesem Rausch, den er erlebte, jedes Mal, wenn er in ihr war. Und es war nicht nur das. Mit ihr an seiner Seite fühlte er sich irgendwie … vollständig. Als sei er nur mit ihr ein ganzer Mann.
„Malik?“
„Hier drüben“, antwortete er. „Möchtest du etwas essen?“
Sydney setzte sich im Bett auf und gähnte.
„Nein, danke. Wie spät ist es?“
Malik zuckte die Schultern.
„Wahrscheinlich ziemlich spät.“
„Kein Wunder“, gab sie zurück. „Wir haben ja den halben Tag verschlafen.“
„Haben wir das?“, fragte er lächelnd.
Sie lachte bloß.
„Wie fühlst du dich?“
Sydney streckte die Arme über den Kopf.
„Müde. Wund.“
Er hatte gehofft, sie würde „glücklich“ sagen.
„Vielleicht hätten wir es etwas langsamer angehen lassen sollen“, antwortete er. „Immerhin hattest du einen leichten Hitzschlag. Ich hätte vorsichtiger mit dir sein sollen.“
Sie schüttelte den Kopf.
„Unsinn! Du siehst doch, ich habe keinerlei Schaden von deinem ungestümen Überfall davongetragen. Ganz im Gegenteil.“
Er versuchte, sich das Lachen zu verkneifen.
„Dann sollte ich vielleicht öfter mal ungestüm über dich herfallen.“
Sydney seufzte wehmütig. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. Es klang, als würde ihr nettes kleines Gespräch nun eine eher unangenehme Wendung nehmen.
„Es war wundervoll, Malik. Wundervoll und überwältigend, wie jedes Mal mit dir. Aber es hilft uns nicht unbedingt weiter, wenn wir miteinander schlafen.“
Ihre Worte taten ihm weh. Er wollte auch gar nicht darüber nachdenken, was dieser außergewöhnliche Tag für Folgen für sie haben könnte. Wenn er mit Sydney schlief, war es nicht bloß Sex. Es war mehr, auch wenn er keine Worte dafür hatte. Er wusste, sie war fest entschlossen, die Scheidung durchzuziehen. Sie war davon überzeugt, dass sie keine gemeinsame Zukunft hatten – und er konnte nicht einmal einen guten Grund nennen, warum sie damit falschlag.
Außer dass es sich irgendwie „nicht richtig“ anfühlte. Warum versuchten sie nicht einfach, im Hier und Jetzt zu leben und darauf aufbauend eine neue Basis für ihre Beziehung zu finden?
„Also ich fühle mich danach irgendwie besser“, antwortete er leichtfertig. Er war auf ein tiefgründiges Gespräch über dieses Thema einfach nicht vorbereitet.
Sydney stieß die Luft aus.
„Und sonst? Fühlst du dadurch sonst noch etwas?“, fragte sie leise.
Statt einer Antwort zog er sie an sich und küsste die zarte Haut an ihrer Kehle.
„Das weißt du doch, dass ich das tue, Sydney“, versicherte er ihr.
„Ach ja? Weiß ich das?“ Sie klang bitter. „Alles, was ich weiß, ist, dass im Bett eine unglaubliche Chemie zwischen uns ist. Aber das allein reicht schließlich nicht.“
„Es ist aber ein Anfang“, entgegnete er. „Warum sollten wir unser Glück also infrage stellen?“
Spielerisch umfasste er ihre Brüste und kniff ganz leicht in eine ihrer Brustwarzen.
„Malik“, beschwerte Sydney sich. „Ich meine es ernst.“
Seufzend hob er den Kopf, um sie anzusehen. Frustration machte sich in ihm breit. Und ein seltsamer Anflug von Panik. Ein Gefühl, das er gar nicht von sich kannte.
„Sydney, ich habe mich wahnsinnig nach dir gesehnt. Ich habe mich ein ganzes Jahr lang nach dir gesehnt. Reicht dir das nicht?“
Sydney schwieg für einen langen
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