Julia Extra Band 365
war keine Show. Geschichte war mein Lieblingsfach neben Kunst. Alte Gebäude haben mich schon immer fasziniert. Bist du Frauen gegenüber immer so misstrauisch?“
Achselzuckend stieg er zu ihr ins Bett. „Sagen wir mal so: Die Erfahrung hat mich gelehrt, skeptisch zu sein.“
„Catrina ist immer noch scharf auf dich, stimmt’s? Wolltest du deshalb eine falsche Verlobte mitbringen?“, wechselte sie das Thema.
„Es war einer der Gründe“, gab Navarre zu. „Deine Anwesenheit hält sie zumindest davon ab, indiskrete Bemerkungen zu machen.“
Tawny verspürte den Drang, immer weiter zu reden, um ihre Verlegenheit zu überspielen. „Morgen muss ich irgendwann einen Anruf machen …“
„Nein“, entgegnete Navarre sofort.
„Ich werde es hinter deinem Rücken tun, wenn du mich nicht lässt. Ich muss meine Großmutter anrufen. Wir telefonieren jeden Samstag – sie wird sich Sorgen machen, wenn sie nichts von mir hört“, versetzte sie heftig. „Wenn du willst, kannst du zuhören.“
Navarre klopfte sein Kissen in Form und legte dann den Kopf darauf ab. „Ich denke darüber nach.“
Tawny beugte sich über ihn. „Das solltest du auch besser“, drohte sie.
Er streckte eine Hand aus und wickelte sich eine rote Haarsträhne, die seine Brust gestreift hatte, um den Finger. Einen endlos langen Moment hielten seine grünen Augen sie gefangen. „Hör auf, mich zu provozieren …“
Dieser Vorwurf weckte ihr Temperament. „Ich habe das nicht gesagt, um dich zu provozieren, sondern weil es mir ernst damit ist!“
„Willst du etwa behaupten, du hättest mir nicht gesagt, dass du noch Jungfrau bist, um mein Verlangen nach dir noch weiter zu schüren?“
„Nein, das habe ich ganz bestimmt nicht!“, fauchte Tawny zornig. „Ich habe es dir nur gesagt, weil ich dachte, dass du dann verstehst, wie beleidigend es für mich ist, dass du annimmst, dass ein Preisschild an meinem Körper klebt!“
Navarre war ganz damit beschäftigt, ihre süßen Brüste zu betrachten, die durch den weit aufklaffenden Ausschnitt zu sehen waren.
„Außerdem dachte ich, dass meine Unerfahrenheit eher dazu führen würde, dich abzuschrecken“, gab sie zu und blickte ihm in die Augen. „Lass mein Haar los, Navarre …“
„ Non, ma petite . Ich genieße den Ausblick zu sehr.“
Erst in diesem Moment erkannte sie, was seine Aufmerksamkeit so fesselte. Tödlich verlegen, presste sie ihr Nachthemd gegen die Brust.
Navarre lachte amüsiert. „Spielverderberin!“
Tawny bemühte sich, von ihm loszukommen, doch er gab ihr einen kleinen Schubs, sodass sie auf ihn fiel und er stöhnend ihren Mund in einem Kuss erobern konnte. Sofort weckte er eine Leidenschaft in ihr, über die sie keine Kontrolle hatte. Ohne recht zu wissen, wie ihr geschah, lag sie plötzlich auf dem Rücken, und ein muskulöses Bein hielt sie gefangen. Navarre schloss seine Hände um ihren Busen, und als er zärtlich eine der empfindsamen Brustwarzen rieb, bog sie sich ihm verlangend entgegen. Ihre Reaktion war so heftig, dass sie von ihm wegrückte.
„Das darf nicht passieren“, keuchte sie konsterniert. „Wir können nicht …“
„Was muss ich tun, damit es geschieht?“, fragte er heiser.
Tawny zuckte kaum merklich zusammen. „Was soll das heißen?“
Navarre presste seine Lenden gegen ihre Hüften. Er machte nicht mal den Versuch, das Ausmaß seiner Erregung zu verbergen. „Was auch immer es braucht, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen, ma petite . Ich will dich.“
Tawny wurde rot. Rasch vergrößerte sie den Abstand zwischen ihnen. „Lass uns das hier vergessen und schlafen. Ich arbeite für dich. Und diese Situation zeigt ganz deutlich, warum wir beide nicht halb nackt ein und dasselbe Bett teilen sollten.“
Navarre spielte mit der Idee, ihr den ganzen Diamantschmuck anzubieten. In diesem Augenblick schien ihm kein Preis zu hoch. Aber das hieße, sie wie eine Nutte zu behandeln.
Grimmig biss er die Zähne zusammen, rollte sich auf seine Seite des Betts und knipste das Licht aus. In der einen Minute war sie heiß, in der nächsten kalt. Dennoch glaubte er allmählich, dass es kein kalkuliertes Spiel war, um sein Verlangen zu schüren. Was, wenn sie wirklich noch Jungfrau war? Als ob …
In der Dunkelheit strömten Tawny Tränen über die Wangen. Sie hasste es, keinerlei Kontrolle über ihre Gefühle zu haben. Bislang hatte sie nie verstanden, warum die Leute ein solches Theater um Sex machten, doch dann hatte Navarre sie geküsst,
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