Julia Extra Band 365
schottischen Highlands, doch das hatte Navarre ihr erst am Morgen beim Frühstück in seiner Suite mitgeteilt. Dabei hatte er ihr auch ein paar nützliche Informationen zu ihren Gastgebern gegeben.
Tawny war ein wenig nervös, wenn sie an das bevorstehende Treffen mit Sam und Catrina Coulter dachte. Sam war der extrem reiche Besitzer der Coulter Centax Corporation . Catrina, eine Ex-Geliebte von Navarre, wie dieser zugegeben hatte, war Sams wesentlich jüngere zweite Ehefrau – ein sehr erfolgreiches ehemaliges Model.
„Leben Sam und Catrina hier das ganze Jahr über?“, erkundigte sich Tawny neugierig, während sie zu dem Range Rover gingen, der auf sie wartete. „Im Winter muss es hier ziemlich einsam sein.“
„Nein, sie sind nicht die Besitzer von Strathmore Castle, sondern mieten es nur in der Sommersaison“, entgegnete Navarre. „Sam ist leidenschaftlicher Jäger und Angler.“
Sam Coulter war in den Sechzigern, ein Mann mit ordentlicher Brille, grauen Haaren und wachem Blick. Catrina, eine schöne Brünette mit großen braunen Augen und einem geradezu aggressiv strahlenden Lächeln, überragte ihren erfolgreichen Ehemann um einiges – doch was ihm an Körpergröße fehlte, glich er durch Persönlichkeit aus. Catrina machte ein großes Tamtam um Tawnys Verlobungsring und hakte sich freundschaftlich bei ihr unter, um sie die Treppe hinaufzuführen, doch in ihrem Verhalten lagen weder echte Wärme noch Aufrichtigkeit. Erst als das Ex-Model Tawny und Navarre im selben Zimmer zurückließ, dämmerte Tawny, dass man von ihnen erwartete, ein Bett zu teilen.
„Wir sollen im selben Zimmer schlafen?“, wisperte sie nur wenige Sekunden nachdem sich die Tür geschlossen hatte.
„Was hast du denn erwartet?“
Dummerweise hatte Tawny gar nicht darüber nachgedacht. Jetzt sah sie sich rasch in dem Raum um. Es gab kein Sofa, nur das Doppelbett. Panik erfasste sie. „Du könntest behaupten, dass du schnarchst und mich damit wachhältst und …“
„Nun komm schon, so naiv bist du doch auch wieder nicht. Wir müssen uns das Bett teilen. Es ist ja nur für zwei Nächte“, beschwichtigte er sie.
„Es ist mir unangenehm, ein Bett zu teilen“, gestand sie.
„Aber mir nicht“, erwiderte er ohne Zögern und mit einem amüsierten Lächeln.
Tawny errötete. In seinem Lächeln steckte so viel Charme, dass ihr Herz sogleich Purzelbäume schlug. „Ich will wirklich kein Zimmer mit dir teilen.“
„Du musst doch damit gerechnet haben“, wandte er ein. „Ein verlobtes Paar schläft heutzutage nicht mehr in getrennten Betten.“
Damit hatte er natürlich recht. „Ich habe nicht darüber nachgedacht“, gestand sie kleinlaut.
„Wir können nichts daran ändern“, erklärte Navarre pragmatisch. „Heute Nacht teilen wir dieses Bett, ma petite .“
Resigniert öffnete Tawny ihren Koffer, um das Outfit herauszunehmen, das sie zum Dinner tragen wollte. Navarre würde vermutlich wie ein Löwe kämpfen, um als Sieger aus dieser Diskussion hervorzugehen. Noch dazu könnte ein Streit gehört werden. Sie wollte ihm keinen Grund liefern, sich darüber zu beklagen, dass sie nicht wie ein glücklich verlobtes Paar wirkten.
Navarre saugte den Anblick wohlgeformter Beine in sich auf, die durch den Schlitz von Tawnys Rock lugten. Sie streckte sich, um ihre Cardigan-Jacke abzulegen, und Verlangen erfasste ihn. Jedes Mal, wenn sie seine Begierde weckte, wurden die Auswirkungen schlimmer! Er registrierte die leuchtend roten Locken, die über ihren schmalen Rücken fielen, und bemerkte, dass ihr Top hauchdünn war und den hellen BH durchscheinen ließ, der ihre kleinen Brüste bedeckte. Mince alors , ich benehme mich wie ein Schuljunge, der zum ersten Mal einen Blick auf nackte weibliche Haut erhascht! dachte er verärgert.
Das ausgewählte Outfit über dem Arm, ging Tawny zum Schrank hinüber, um das Kleid aufzuhängen. Dabei begegnete sie Navarres hungrigem Blick und bekam schlagartig kaum mehr Luft. „Schau mich nicht so an“, sagte sie heiser.
Navarre streckte den Arm nach ihr aus. „Ich kann nicht anders“, gestand er.
„Doch, kannst du“, widersprach sie zitternd und sehnte sich mit jeder Faser ihres Körpers danach, ihm näherzukommen, während ihr Verstand ihr riet, ihm eine Ohrfeige zu verpassen und sich zurückzuziehen. Doch es war etwas ungeheuer Schmeichelhaftes an seinem leidenschaftlichen Blick. Navarre besaß die Fähigkeit, ihr das Gefühl zu vermitteln, sehr weiblich und verführerisch zu sein
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