Julia Extra Band 365
– zwei Eigenschaften, von denen sie nie geglaubt hätte, sie zu besitzen.
Eine Hand legte er auf ihre Hüfte, mit der anderen streichelte er sanft ihr Gesicht. „Du bist wunderschön, ma petite .“
Tawny hatte sich nie als schön empfunden, insofern übte dieses Wort eine hypnotische Wirkung auf sie aus. Mit schimmernden blauen Augen starrte sie ihn an. Sie wollte sich in seine Hand schmiegen, wollte ihm auf jede nur erdenkliche Weise näherkommen, während sich tief in ihrem Bauch Sehnsucht breitmachte. Dennoch war sie unentschlossen, ob sie zurückweichen oder sich an ihn klammern sollte. Noch während sie diesen inneren Kampf austrug, senkte Navarre den Kopf und küsste sie.
Es war nicht wie dieser erste neckend-zärtliche Kuss in London – es war ein Kuss voller Leidenschaft. Während er stürmisch ihre Lippen eroberte, vergrub sie die Hände in seinem dichten schwarzen Haar. Sofort tauchte seine Zunge in ihren Mund und entfesselte in ihr ein solches Verlangen, dass sie ihre Brüste gegen seinen Oberkörper presste. Er zog sie noch enger an sich, worauf sie seine harte Erektion spürte. Ihre Knie begannen zu zittern.
Navarre hob sie auf seine Arme und legte sie auf dem Bett ab, wobei er sie ununterbrochen hungrig küsste. Es dauerte nicht lang, und Tawny stand lichterloh in Flammen. Plötzlich wusste sie ganz genau, was sie wollte, und es schockierte sie. Sie wollte sein Gewicht auf sich spüren. Sie wollte die Beine öffnen und ihn zwischen ihren Schenkeln wiegen … doch dummerweise war ihr Rock dazu zu eng.
Dieser letzte, lächerliche Gedanke brachte sie zur Vernunft. „Nein, ich will das nicht!“, rief sie und stemmte ihre Hände gegen seine Schultern, um Abstand zu gewinnen.
Navarre ließ sie sofort los. Er stand vom Bett auf und blickte mit funkelnden grünen Augen auf sie herab. „Oh doch, du willst! Du willst mich genauso sehr wie ich dich. Zusammen sind wir wie ein glühend heißes Feuer, das völlig außer Kontrolle geraten ist, und ich weiß wirklich nicht, warum du diese Grenzen setzt, es sei denn…“
„Nein, sag es nicht!“, fuhr Tawny dazwischen, setzte sich rasch auf und strich sich hektisch das Haar aus dem Gesicht. „Wag es ja nicht, das zu sagen!“
Navarre runzelte verwirrt die Stirn. „Was soll ich nicht sagen?“
„Wag es ja nicht, mir Geld anzubieten, um mit dir zu schlafen … wag das ja nicht! “, warnte sie ihn fauchend.
Navarre zog eine Augenbraue hoch, streckte sich und starrte düster auf sie herab. „ Mais c’est fou … das ist verrückt! Ich habe bestimmt nicht vor, dir Geld für Sex anzubieten. Ich zahle nie dafür und werde es auch niemals tun. Es mag ja sein, dass du vorher nicht die Beine breitmachst, aber ich fürchte, da hast du dir den falschen Mann ausgesucht!“
Tawny brauchte einen Moment, um seine verächtlichen Worte zu begreifen, doch dann sprang sie mit dem starken Drang, ihn zu schlagen, wutentbrannt vom Bett. Navarre schien ihre Absicht jedoch zu ahnen, denn blitzschnell umklammerte er ihre Handgelenke und hielt sie eisern fest. „Nein“, zischte er leise. „Das lasse ich mir von keiner Frau gefallen.“
Wortlos riss sie sich von ihm los. Seine eisige Aussage wirkte wie eine kalte Dusche auf ihren Zorn. Was jedoch nicht bedeutete, dass sie ihn nicht immer noch am liebsten umgebracht hätte. „Ich hatte nicht vor, dich auf diese Idee zu bringen … ok? Es ist nur so, dass ich ganz genau weiß, wie Typen wie du ticken …“
„Als ob du so viele Typen wie mich kennen würdest“, höhnte Navarre.
„Du bist daran gewöhnt, immer das zu bekommen, was du willst, und du akzeptierst kein Nein.“
„Das ist nicht mein Problem“, entgegnete er kalt.
Tawny ließ ihn einfach stehen und marschierte wütend ins Bad, um sich umzuziehen. Ihre Lippen waren immer noch von seinen Küssen geschwollen. Sie schleuderte ihrem Spiegelbild einen unflätigen Fluch entgegen, denn es brachte sie immer noch zur Weißglut, dass sie in seinen Armen völlig die Kontrolle über sich verloren hatte. Tawny wickelte sich in ein Handtuch, dann riss sie urplötzlich die Tür auf. „Ich bin noch Jungfrau!“, schrie sie ihn an. „Wie viele Jungfrauen kennst du, die sich für Geld verkaufen würden?“
Ich lasse mich nicht auf diese verrückte Diskussion ein, dachte Navarre. Sie ist irre. Ich habe eine Diebin und Geistesgestörte engagiert …
„Ich kenne keine Jungfrauen“, erwiderte er wahrheitsgemäß. „Aber das liegt vermutlich daran, dass die meisten
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