Julia Extra Band 365
dass er dich zum Altar führt“, klagte Zara. „Er hätte es getan, wenn ich genug gedrängt hätte.“
„Ich kenne unseren Vater gar nicht, Zara. Es wäre mir nicht recht gewesen, wenn er es nur getan hätte, um dir und Bee einen Gefallen zu tun. Da ist mir Sergios viel lieber. Er wünscht Navarre und mir wenigstens von Herzen alles Gute“, betonte Tawny.
Ihr griechischer Schwager war sehr in ihrem Ansehen gestiegen, seit er es ermöglicht hatte, dass ihre Großmutter Celestine in einer eigenen Limousine nach London gefahren und in Bees Haus untergebracht wurde, sodass die große Feier die alte Dame nicht zu sehr anstrengte.
In der Kirche holte Tawny noch einmal tief Luft, dann legte sie ihre Hand leicht auf Sergios’ Arm und schritt mit ihm den Gang zum Altar hinab. Ihre Schwestern folgten als Brautjungfern in schwarz-cremefarbenen Kleidern. Ihre ganze Aufmerksamkeit war auf Navarre gerichtet, der vor ein paar Tagen aus Paris hergeflogen war. Er sah einfach umwerfend aus in seinem silbergrauen Maßanzug mit der eleganten Weste und der passenden Krawatte. Als sie am Altar ankam, strahlte Celestine, eine kleine Dame mit schneeweißen Locken, ihre Enkelin stolz an.
Obwohl ihre innere Stimme Tawny sagte, dass sie eine reine Zweckehe einging, fühlte es sich nicht so an. Sie liebte die Zeremonie und die selbstsichere Art, in der Navarre sein Gelöbnis ablegte und ihr den Ring überstreifte. Tief in ihrem Herzen spürte sie, dass er eine richtige Bindung zu ihr und ihrem Kind einging. Ehe sie die Kirche verließen, nahm Navarre sich die Zeit, ihre Großmutter zu begrüßen, die er zuvor noch nicht kennengelernt hatte.
„Gefällt dir das Kleid?“, fragte Tawny ihn, sobald sie allein in der Limousine saßen, die sie in das Haus ihrer Schwester bringen würde.
„Noch besser gefällt mir der Inhalt des Kleids, ma petite “, erwiderte Navarre und blickte dabei wie gebannt in ihre leuchtenden Augen.
Tawnys Herz hämmerte wie verrückt. Ihre Brustwarzen wurden steif und pressten sich gegen das Mieder ihres Kleids. Sie fuhr sich mit der Zunge über ihre plötzlich staubtrockenen Lippen, worauf Navarres Körper sich sichtlich anspannte. Das Schweigen zwischen ihnen war voll sinnlicher Erwartung. Tawny neigte sich ihm zu, denn die Kräfte, die sie in diesem Moment beherrschten, waren stärker als sie.
„Ich werde dein Make-up ruinieren“, raunte Navarre, doch dabei schob er bereits eine Hand in ihr Haar, und dann schob er ihr die Zunge mit einer Leidenschaft in den Mund, die jede Faser ihres Körpers zum Schwingen brachte.
Tawny hätte ihn am liebsten auf den Rücksitz gedrängt und an Ort und Stelle vernascht. Zärtlich strich sie über seinen muskulösen Oberschenkel und dann weiter nach oben, um sicherzugehen, dass ihre Reaktion nicht einseitig war. Als sie seine harte Erektion berührte, wusste sie, dass sie beide von demselben Verlangen ergriffen worden waren. Überrascht von ihrer Kühnheit, rückte Navarre ein Stück von ihr ab und warf ihr einen glühenden Blick zu.
„ Mon dieu, ma belle … du sorgst dafür, dass ich mich wie ein Schuljunge nach dir verzehre“, gestand er rau.
Und Tawnys Tag war perfekt. Sicher in dem Wissen um seine Begierde schwebte sie zu dem Hochzeitsempfang in dem fantastischen Ballsaal ihrer Schwester, um dort die wohlhabenden und erfolgreichen Gäste zu begrüßen, die Navarre zu seinen Freunden und Geschäftskontakten zählte.
Tia Castelli küsste sie mit kühler Höflichkeit auf die Wange – die vorherige Wärme war völlig verschwunden –, aber ihr Mann Luke schenkte Tawny ein träges Lächeln. Tawny hatte jedoch Verständnis für das reservierte Verhalten der Schauspielerin, denn es musste ihr ja klar sein, dass Navarre als verheirateter Mann weniger Zeit mit ihr verbringen würde als zuvor.
Später am Nachmittag tat es Tawnys Herzen richtig gut, als Bee sie darauf aufmerksam machte, dass Navarre bei ihrer Großmutter Celestine saß. „Sie unterhalten sich schon seit Ewigkeiten“, verriet ihre Halbschwester.
Tawny trat an Navarres Seite, der sofort ihre Hand ergriff und sie auf den Stuhl neben sich zog. „Du hast mich hinters Licht geführt, chérie .“
„Und mich auch“, stimmte Celestine zu. „All die Monate hatte ich keine Ahnung, wer meine Rechnungen bezahlt hat.“
Tawny erstarrte. „Wovon in aller Welt redest du?“
„Einer der anderen Bewohner des Seniorenheims hat mit mir über seine Probleme gesprochen, die Unterhaltskosten für seine Wohnung zu
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