Julia Extra Band 365
Nein, seine widerspenstige Madeline würde nicht vor ihm weinen.
Wann hatte er angefangen, von ihr als seine Madeline zu denken?
„Bitte nicht … Aleksej“, flüsterte sie.
Madeline so verletzlich zu sehen, machte etwas Seltsames mit ihm. Plötzlich fühlte er sich … verantwortlich. Ihre Verletzlichkeit ließ ihn etwas fühlen .
„Du findest dich nicht schön?“, fragte er.
„Es ist unwichtig, was ich finde. Ich schenke nur keinen Sex im Austausch gegen Komplimente und Lügen.“
„Das war nicht meine Absicht. Wenn ich dich verführen wollte, wüsste ich genau, wie es machen muss. Ich würde dich wieder küssen, dich gegen meinen Schreibtisch pressen. Ich würde nie lügen, um dich ins Bett zu bekommen. Wir haben doch beide bewiesen, dass ich das nicht tun muss.“
Die Röte kroch ihr vom Hals bis in die Wangen. „Stimmt“, stieß sie hervor.
„Ehrlichkeit ist etwas, auf das du bei mir zählen kannst. Ich spiele keine Spielchen, um zu bekommen, was ich möchte.“
„Dann … danke. Dafür, dass du gesagt hast, ich sei schön.“ Sie ging zurück ins Badezimmer.
Als sie fort war, fiel ihm auf, dass sie nicht versprochen hatte, auch ehrlich zu ihm zu sein.
8. KAPITEL
„Wie sieht es bei dir da drüben aus?“
Diese Stimme! Sie verfolgte sie bis in ihre Träume. Einmal erteilte sie klare Befehle und dann wieder, und das war beunruhigender, sprach sie zärtliche sanfte Worte.
Wieso wurden beim Klang dieser Stimme ihre Brustwarzen hart, und ihr ganzer Körper sehnte sich danach, ihn wieder in sich aufzunehmen?
Das Problem war, dass es sich so verhielt und nicht warum . Es war Monate her, dass er sie angefasst hatte. Vor zwei Wochen hatte sie ihn das letzte Mal seit seiner Rückkehr aus Moskau gesehen.
Und sie begehrte ihn immer noch.
„Alles wunderbar, Aleksej“, sagte sie und kroch unter die weiche Decke.
Sie befand sich zurzeit in dem Luxemburger Schloss und bereitete alles für die Ausstellung vor, die in vier Tagen stattfand. Und sie hatte das Glück, in einem der vielen märchenhaften Gästezimmer des Schlosses zu wohnen.
Der Raum sah sehr mittelalterlich aus, war aber mit allem erdenklichen modernen Luxus ausgestattet. Das große Himmelbett mit seinen üppigen Vorhängen und der verschwenderischen Fülle von Kissen war einer Prinzessin würdig. Und im Augenblick gehörte es ihr.
Den Festsaal herzurichten war ein ziemliches Stück Arbeit gewesen. Und weil sie am nächsten Morgen noch die anderen Räume ausstatten wollte, war sie früh zu Bett gegangen.
„Und du lässt das Team auf die Leiter klettern?“
Sie bewegte sich unruhig unter der Daunendecke und wünschte, sie hätte noch ihre Arbeitskleidung an und nicht nur ein Seidenhemd, das kaum ihre Schenkel bedeckte.
„Ich schwöre dir, meine Manolos kommen noch nicht einmal in die Nähe einer Leiter.“
„Gut.“
Sie kuschelte sich tiefer in die Kissen. „Und was ist mit Ihnen, Mr Petrov? Immer noch im Büro?“
„Zufällig nicht.“ Das leise Lachen in seiner Stimme jagte ihr einen wohligen Schauer über den Rücken. „Ich bin zu Hause und im Bett.“
Ihr Herz machte einen Sprung. Unwillkürlich umklammerte sie den Hörer fester. „Wirklich?“
„Ja. Selbst ich muss manchmal schlafen.“
„Dann liegst du bequem und bist im Pyjama, denke ich.“
Ein unterdrücktes Lachen war zu hören. „Ich trage keine Pyjamas.“
Ihr Herz hämmerte. Und sie musste nach Luft schnappen.
„Das heißt, du hast gar nichts an?“ Sie umklammerte mit der freien Hand die Bettdecke.
„Überhaupt nichts“, erwiderte er mit verführerisch tiefer Stimme.
Es gelang ihr nicht ganz, einen Seufzer zu unterdrücken, und er lachte wieder.
„Woran denkst du gerade?“, fragte er.
An Lust. An seinen Anblick, als er nackt in seinem Büro gestanden hatte. An den wilden wunderbaren Sex, den sie erst durch ihn kennengelernt hatte.
„An dich“, brach es aus ihr heraus. „An deinen Körper.“
Es entstand eine kleine Pause. Als Aleksej antwortete, klang seine Stimme rau und angespannt.
„Und was ist mit dir? Trägst du einen Pyjama?“
Sie biss sich auf die Lippen und strich mit der Hand über ihr seidenes Nachthemd. Sollte sie das Spiel weiterspielen oder aufhören?
Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Ein klein wenig noch.
„Ich trage ein Nachthemd. Aus Seide. Es ist sehr kurz.“
„Wunderbar. Aber ich glaube, ohne würdest du mir besser gefallen.“
Das Spiel drohte außer Kontrolle zu geraten. Sie umklammerte die dicke
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