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Julia Extra Band 366

Julia Extra Band 366

Titel: Julia Extra Band 366 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Kim Lawrence , Caitlin Crews , Leah Ashton
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Hotelkosten und eine einmalige Zahlung.“ Verächtlich verzog Santiago den Mund. Welcher Preis galt heutzutage für eine Frau wie sie? „Aber nur, wenn Sie sofort verschwinden.“
    „Sie wollen mich bezahlen, damit ich von wo verschwinde?“
    „Aus Spanien und dafür, dass Sie sich von meinem Bruder fernhalten.“
    Lucy sah rot. „Sie bieten an, mich dafür zu bezahlen, dass ich mich von Ihrem Bruder fernhalte? An wie viel dachten Sie denn? Nein, sagen Sie es mir nicht, ich könnte in Versuchung geraten.“
    Er nannte die Summe, und ihre Augen weiteten sich.
    „Wow, Sie müssen mich ja wirklich für gefährlich halten!“
    Ein Nerv zuckte in seiner Wange, doch er ignorierte ihre Bemerkung. „Sie bekommen das Geld nur, wenn Sie sofort verschwinden und …“ Verärgert runzelte er die Stirn. „Was machen Sie denn jetzt?“
    Lucy schob das Bein vor, um das Gewicht der Tasche auszugleichen, die sie sich umgehängt hatte, und blickte über die Schulter. „Was ich mache?“ Sie lachte. „Ich laufe. Ich laufe gern, aber abgesehen von Sponsoren für Wohltätigkeitssportveranstaltungen hat noch niemand angeboten, mich dafür zu bezahlen, dass ich irgendwohin gehe. Geben Sie mir Ihre Telefonnummer, Mr Silva, und ich rufe Sie an, wenn ich das nächste Mal am Marathon teilnehme.“
    Er sah so erstaunt aus, dass ihr Lachen diesmal echt war.
    Frustriert beobachtete Santiago, wie Lucy Fitzgerald den staubigen Feldweg entlangging. Er hatte sein Angebot bewusst hoch angesetzt, damit sie gar nicht erst versuchte, den Preis höherzuschrauben. An die Möglichkeit, dass sie ablehnte, hatte er nicht gedacht.
    Mit einem Fluch schwang sich Santiago in den Sattel und lenkte sein Pferd in die andere Richtung. Erst nachdem er sich beruhigt hatte, fragte er sich, was die Frau an der einsamen Stelle gewollt hatte. Das einzige bewohnte Grundstück in einem Umkreis von drei Kilometern war die Finca, die er an die englische Hochschullehrerin verpachtet hatte.
    Er konnte sich kaum zwei Frauen vorstellen, die weniger gemeinsam hatten, als diese beiden. Wenn er also ausschloss, dass diese beiden etwas miteinander zu tun hatten, dann blieb … was übrig? Hatte Lucy Fitzgerald auf jemanden gewartet?
    Als er das Schlosstor erreicht hatte, war er felsenfest davon überzeugt, dass er zufällig auf den Treffpunkt eines Liebespaars gestoßen war. Dass sie auf seinen Halbbruder gewartet hatte.
    Santiago sah im Geiste diese leuchtend blauen Augen vor sich, und die Wut auf seinen Bruder legte sich. Zweifellos war Ramon nicht der einzige Mann, der in Lucy Fitzgeralds Nähe nicht rational handeln und über ihre schwelende Sinnlichkeit nicht hinwegsehen konnte. Doch zum Glück für Ramon gehöre ich nicht zu den Männern, die sich von dieser Frau das Hirn vernebeln lassen, dachte Santiago.
    Glaubte sie, gewonnen zu haben?
    Unter ihm reagierte Santana auf den ermunternden leichten Fußtritt und begann zu galoppieren.
    Wenn man einen Schlauen fangen wollte, durfte man keinen Dummen schicken!
    Zitternd vor Wut schaffte Lucy den Rest der Strecke in Rekordzeit. Vor der Haustür hielt sie inne, um sich zu beruhigen. Ihre Freundin konnte die Neuigkeit jetzt nicht gebrauchen, dass ihr Gast sich mit Santiago Silva gestritten hatte.
    Harriet würde sich verpflichtet fühlen, sie zu verteidigen, und Lucy konnte sich vorstellen, dass das bei ihrem despotischen Gutsbesitzer nicht gut ankommen würde. Der Mann hielt es wahrscheinlich für völlig berechtigt, einen Pächter, der nicht seiner Meinung war, zur Räumung zu zwingen. Er war der Typ, der es genoss, seine geerbte Macht auszuüben.
    Nein, am besten erwähnte sie den Vorfall überhaupt nicht. Warum sollte sie auch? Santiago Silva wusste nicht, dass sie bei Harriet wohnte. Und wenn sie ihm aus dem Weg ging, musste sie den Mann nie wiedersehen.
    Der Gedanke tröstete Lucy. Sie holte tief Luft, setzte ein Lächeln auf und klopfte sich auf die Wangen. Entsetzt spürte sie, dass sie tränenfeucht waren. Santiago Silva hatte erreicht, was einem Heer von Journalisten nicht gelungen war: Er hatte sie zum Weinen gebracht.
    Harriet, die normalerweise beunruhigend aufmerksam war, bemerkte nicht, dass Lucy geweint hatte. Was den Verdacht nahelegte, dass sie nicht nur – wie sie behauptete – leichte Schmerzen hatte, nachdem sie während Lucys Abwesenheit mühsam in den Stall gehopst war und nach einem schon älteren Esel gesehen hatte.
    Energisch verbot Lucy ihrer Freundin noch mehr Kunststückchen und schickte sie

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