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Julia Extra Band 366

Julia Extra Band 366

Titel: Julia Extra Band 366 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Kim Lawrence , Caitlin Crews , Leah Ashton
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es war, er strahlte es aus! Und sie wäre ihm lieber nicht so nahe.
    Santiago zog spöttisch die Augenbrauen hoch, während er ihr taillenlanges blondes Haar betrachtete, das ihr offen über die Schultern fiel. Auf allen Fotos, die Santiago gesehen hatte, trug sie einen eleganten Nackenknoten. Vermutlich änderte sie ihre Frisur je nachdem, welche Rolle sie gerade spielte. Und er konnte verstehen, dass die prachtvolle Lockenmähne seinen Bruder reizte. Alle Männer.
    „Ich habe gleich erkannt, dass sie nicht von hier sind: Ihre Haut- und Haarfarbe ist nicht gerade die der Einheimischen“, wich er der Frage aus.
    Er musterte ihre zarten Gesichtszüge. Die helle, samtweiche Haut hatte einen fast opalartigen Schimmer; auf den rosigen Wangen war kein Make-up: Erstaunlicherweise war Lucy Fitzgerald ungeschminkt. Trotz ihrer hellen Haar- und Hautfarbe hatte sie dunkle Wimpern und Brauen. Ein Purist hätte bemängeln können, dass die sinnlichen Lippen für ihr zartes Gesicht zu üppig waren, aber selbst der schärfste Kritiker hätte an ihren Augen nichts auszusetzen gehabt. Sie waren groß und leuchtend blau.
    „Oh …“ Lucy klemmte sich eine Haarsträhne hinters Ohr. Auf ihr verlegenes Lächeln reagierte er mit einem starren Blick. Sie war sich der unerklärlichen Feindseligkeit in seiner Körpersprache bewusst. War der Mann immer so oder nur zu ihr? „Ich falle wohl ein bisschen auf“, räumte sie ein.
    Er musterte ihre Figur.
    Die zweifellos absichtliche Unverschämtheit brachte Lucy dazu, ihn wütend anzufunkeln. Der Typ hatte keine Manieren.
    „Und Sie tun ja alles dafür, nicht beachtet zu werden.“
    Sie gab einen erstickten Laut von sich. „Was ist eigentlich Ihr Problem? Ich bin nicht widerrechtlich auf dem Land, aber Sie wahrscheinlich.“ Er sah aus wie jemand, der Grenzen nicht anerkannte.
    „Ich bin Santiago Silva.“
    „Soll ich jetzt einen Knicks machen?“ Also das war der Gutsherr, dem alles hier gehörte, auch das Grundstück, das Harriet gepachtet hatte. Ihre Freundin hatte ihr erzählt, er sei „ein wundervoller Mann“. Seltsam. Normalerweise war Harriet eine gute Menschenkennerin.
    Lucy stemmte die Hand in die Hüfte, ohne sich bewusst zu sein, wie aufreizend diese Pose war. Er verzog den Mund zu einem Lächeln, das nicht seine Augen erreichte. Sein Blick war eiskalt.
    „Ich hatte keine Ahnung, dass wir einen so berühmten – oder sollte ich sagen berüchtigten? – Gast in unserer Gegend haben, Miss Fitzgerald.“ Zufrieden nahm Santiago zur Kenntnis, dass sie zusammenzuckte. Jetzt hab ich dich! dachte er.

2. KAPITEL
    Lucy spürte den vertrauten Druck im Magen. Ihre Miene wurde maskenhaft starr. Sie hätte sich selbst verfluchen können! Und zwar dafür, dass es sie schockierte, hier in Spanien von jemandem erkannt worden zu sein. Die Welt war klein, hieß es, und nach dem Aufkommen der sozialen Netzwerke noch kleiner.
    Was Fremde von ihr dachten, war deren Problem, nicht ihres. Aber ganz gleich, wie oft sie sich das sagte, es tat trotzdem weh. Und es machte sie wütend, dass die abschätzigen Blicke und verächtlichen Bemerkungen sie dazu brachten, sich verstecken zu wollen. Was, wie von einigen behauptet wurde, genau das war, was sie schon seit vier Jahren tat.
    Stolz blickte sie ihm ins Gesicht. Sie würde sich nicht mehr verstecken, sie hatte nichts Unrechtes getan. Die einstweilige Verfügung war lange aufgehoben, deshalb hinderte sie nichts daran, die Geschichte so zu erzählen, wie sie sich aus ihrer Sicht darstellte. denn schließlich war sie das unschuldige Opfer, das niemandem irgendetwas erklären musste. Schließlich hatten die Menschen, die ihr wichtig waren, keine von den Lügen geglaubt, die über sie gedruckt worden waren.
    „Wenn ich gewusst hätte, wie herzlich die Einheimischen einen Gast aufnehmen, wäre ich schon früher gekommen.“ Lucy lächelte ihn zuckersüß an und sah mit Genugtuung, dass er ärgerlich die Lippen zusammenpresste.
    „Und wie lange wollen Sie bleiben?“
    „Warum fragen Sie? Haben Sie vor, mich aus dem Dorf zu jagen?“, spottete sie.
    Auf ihre flapsige Äußerung reagierte Santiago Silva mit einem eisigen Blick. Seine Feindseligkeit verwirrte Lucy. Hatte der Mann nichts Besseres zu tun?
    Ihre Story war Schnee von gestern. Selbst wenn er sie für so verdorben hielt, wie man sie geschildert hatte, erklärte das kaum, warum er anscheinend persönlich etwas gegen sie hatte.
    „Ich sollte keine Witze darüber machen. Wahrscheinlich können

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