Julia Extra Band 366
kann man es ebenso gut richtig machen.“
„Ich dachte, eine Frau verrät niemals ihr Alter.“ Sophie war neunundzwanzig, sechs Jahre jünger als er.
„In diesem Fall ist es wichtig“, sagte sie. „Auf der Hochzeit und beim Barbecue müssen wir mit allen möglichen Fragen rechnen. Da wir scheinbar wahnsinnig ineinander verliebt sind, wird jeder von uns erwarten, dass wir diese Sachen wissen.“
„Das Barbecue, das du neulich Nacht erwähnt hast?“
„Ja. Es steht im neuen Plan.“ Sophie schob Dans Akte beiseite und breitete den Plan vor ihm aus, der jetzt so umfangreich war, dass sie mehrere Blatt Papier hatte zusammenkleben müssen. „Siehst du? Da. Eine alte Schulfreundin von mir feiert ihren Geburtstag. Es ist ideal, weil Karen und ihr Verlobter auch kommen, außerdem viele der Hochzeitsgäste.“
„In Ordnung.“ Dan ließ den Blick über die Seiten schweifen. Jede Aufgabe war markiert. Rosa für Sophie, blau für ihn. Fast alle Aufgaben waren blau. Er überprüfte die rosa markierten. „Wolltest du nicht Dessous kaufen? Was ist daraus geworden?“
Sie kniff die Augen zusammen. „Ich habe zwei Fassungen des Plans. Deiner ist eine gekürzte Version, nur mit den Teilen aus dem Partner-Plan .“
Einen Moment lang blickte Dan sie bloß starr an.
„Das Ganze nenne ich das Sophie-Projekt “, erklärte sie. „Das mit dir nenne ich den Partner-Plan , damit ich nicht die Übersicht verliere.“ Sie lächelte Dan an. „Ich weiß, was du gerade denkst, aber ich bin nicht verrückt. Nur gut organisiert.“
„Ich zweifle nicht an deinen Worten.“
„Du wirst mehr Sinn darin erkennen, wenn ich den Plan mit dir durchgehe. Aber zuerst …“ Sophie reichte ihm einen Kugelschreiber. „Kannst du den Fragebogen ausfüllen?“
Sie gab ihm ein paar Blatt Papier, die zu denen passten, die sie über sich ausgefüllt hatte. Nur dass neben den Fragen Platz für seine Antworten war – von seinem Geburtsort bis zum Namen seiner letzten Freundin. Während Sophie wieder auf ihrem Laptop tippte, beantwortete Dan die Fragen.
Geschwister? Keine.
Kultureller Hintergrund? Australisch, kroatisch.
Eltern und Großeltern? Je einmal beide. Die Eltern seines Vaters tot. Die kroatischen Eltern seiner Mutter noch gut in Form.
Schon einmal verheiratet?
Dan las die nächste Frage.
Kinder?
Er legte den Kugelschreiber beiseite und schob den Fragebogen in den Schnellhefter. „Ich mache das später fertig.“
Überrascht sah Sophie auf.
„Ich habe noch einen Termin. Mir wird die Zeit knapp.“
Sie runzelte die Stirn. „Hast du nicht gesagt, heute ist dein freier Tag?“
„Mir ist etwas dazwischengekommen.“ Dan log Sophie nur ungern an, aber er wollte den Fragebogen nicht ausfüllen.
„Oh. Dann lass uns stattdessen den Plan durchsprechen.“ Sie zog ihren Stuhl neben seinen, sodass sie beide den Plan vor sich hatten.
Dan konnte den Kokosnussduft ihres Haars riechen. Sie so nah neben sich zu haben, lenkte ihn ab. Es ließ seine Haut prickeln, störte seine Konzentration, verwirrte ihn. Es erinnerte ihn daran, warum er Sophie auf dem Parkplatz geküsst hatte.
Es erinnerte ihn daran, warum er diesen Bierdeckel weggeworfen hatte, anstatt die Frau anzurufen.
Ihr Knie stieß an seines. Sophie wandte den Kopf. „Entschuldige“, sagte sie und rang nach Atem, als sie bemerkte, wie nah sie sich jetzt waren. Ihre Gesichter berührten sich fast.
In Sekundenschnelle rückte sie mit ihrem Stuhl wieder zur anderen Seite des Tisches zurück. „So haben wir beide mehr Platz.“
„Gute Idee“, stimmte Dan zu. Abstand half. Nun konnte er tatsächlich aufpassen und stellte sich nicht ständig vor, wie Sophie in den sexy Dessous aussehen würde, die sie kaufen wollte.
Und zweifellos war es sehr wichtig aufzupassen. „Warte mal“, unterbrach er sie bei einer der Aufgaben für ihn. „Hast du gerade gesagt, ‚passende Kleidung kaufen‘?“
„Ja“, erwiderte sie geduldig. „Für die Hochzeit. Ich spendiere dir einen Anzug.“
„Ich habe genug Anzüge“, protestierte Dan entsetzt. „Wenn ich Frauen zum Abendessen ausführe oder Veranstaltungen des Gastronomieverbands besuche, habe ich keine Surfershorts und Flip-Flops an.“ So wie jetzt. „Keine Sorge, ich werde dich nicht blamieren.“
Sophie wurde rot. „Das habe ich nicht gemeint. Du siehst immer klasse aus.“
„Findest du?“
„Ach? Hast du all die Frauen gar nicht bemerkt, die heute bei deinem Anblick in Ohnmacht gefallen sind?“
Er grinste.
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