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Julia Extra Band 366

Julia Extra Band 366

Titel: Julia Extra Band 366 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Kim Lawrence , Caitlin Crews , Leah Ashton
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zumindest einen Anflug von Triumph verspüren müssen. Weil er ihr glaubte. Was auch immer sie durchgemacht haben mochte, hatte sie irgendwie verändert, das erkannte er. Und er glaubte ihr. Larissa hatte ihm gerade all das auf einem Silbertablett serviert, was er sich je gewünscht hatte. Jetzt war es an ihm, es anzunehmen.
    Aber das, was er immer gewollt hatte, bedeutete ihm jetzt nicht mehr das Gleiche wie früher.
    „Behalte deine Anteile“, sagte er, während sie ihn verwundert ansah. „Sie stehen dir durch dein Geburtsrecht zu.
    „Aber das ist mir egal“, entgegnete sie. „Wirklich.“
    „Sie gehören dir trotzdem“, sagte er sanft. „Und vielleicht wirst du eines Tages der Meinung sein, dass du für all den Ärger mit deiner Familie, den du überlebt hast, ein Recht darauf hast. Wer weiß“, fügte er nachdenklich hinzu.
    Schweigend sah sie ihn einen Moment an. Theo stand auf und rieb über sein Gesicht. Er wusste nicht einmal, wann er sich zum letzten Mal rasiert hatte. In den letzten Tagen war viel zu viel passiert.
    Doch in diesem ganzen Durcheinander gab es nur eins, das ihm wichtig war. Und er hatte sie gehen lassen.
    „Ich muss mich bei dir entschuldigen“, sagte er zu Larissa.
    „Das bezweifel ich.“ Doch ihre Augen blickten ernst, als würde sie etwas ganz anderes denken. Einen Moment bedauerte er, dass er all die Geheimnisse um diese Frau, die an diesem Tag so anders schien, nie lüften würde.
    „Ich glaube, ich habe meine Vorstellung von dir geliebt“, sagte er vorsichtig und spürte die Wahrheit hinter seinen Worten. „Nicht dich.“
    In ihren Augen lag mit einem Mal etwas so Trauriges und Weises, dass er sich fragte, ob dies die wahre Larissa war, nach der er all die Jahre gesucht hatte. Einen langen Augenblick sah sie ihn an, ehe ihr Mund sich zu einem trockenen Lächeln verzog.
    „Ich weiß“, sagte sie schlicht.
    Und gab ihnen beiden damit die Freiheit zurück.

14. KAPITEL
    Als ihre Kollegin den Kopf in Beccas Büro steckte und ihr voller Ehrfurcht zuflüsterte, dass ein männlicher Besucher für sie da sei, spürte Becca, dass sie leichenblass wurde. Sie atmete tief durch, ehe sie ein Lächeln zustande brachte.
    „Sag ihm bitte, dass er an der Rezeption auf mich warten soll“, erklärte sie so gelassen wie möglich. „Ich komme dann, sobald ich kann.“
    „Ich glaube nicht, dass er zu den Männern gehört, die warten“, meinte Amy mit einem verzückten Blick, der Becca ein Lächeln entlockte.
    Doch als Amy verschwunden war, verblasste das Lächeln sofort. Sie schloss für einen Moment die Augen, um die Gefühle zurückzudrängen, die sie zu überschwemmen drohten.
    Er war hier.
    Sie zweifelte nicht daran, dass es Theo war. Denn kein anderer Mann würde die sonst so abgeklärte Amy derart aus der Fassung bringen.
    Zwei Wochen waren vergangen, seit sie das Haus der Whitneys verlassen hatte. Sie hatte sich selbst beglückwünscht und sich eingeredet, das geschafft zu haben, was sie sich vorgenommen hatte. Sie war in die Höhle des Löwen marschiert und heil wieder herausgekommen. Nur das zählte doch – dass sie überlebt hatte.
    Zurück in Boston hatte sie ihr Haar wieder in ihrer natürlichen Farbe eingefärbt, um zu ihrem wahren Selbst zurückzufinden. Dann hatte sie ihr altes Leben wieder aufgenommen. Es war wunderschön gewesen, ihre Schwester wiederzusehen. Von jedem College, bei dem sie sich beworben hatte, war eine Zusage gekommen. So hatte all das, was Becca durchgemacht hatte, doch seinen Sinn gehabt.
    „Ich weiß, dass wir uns das nicht leisten können“, hatte Emily gesagt, den Brief von Princeton in der Hand, doch ihre Augen strahlten trotzdem voller Stolz. „Ich wollte einfach nur ausprobieren, ob ich angenommen werde.“
    „Mach dir wegen des Geldes keine Gedanken.“ Becca umarmte sie. „Das ist meine Sache.“
    Es ist egal, was mit mir in New York passiert ist, hatte Becca danach gedacht. Sie glaubte immer noch, dass Theo ihr wie versprochen das Geld geben würde, und das hieß, dass es die Sache wert gewesen war. Alles. Selbst ihr gebrochenes Herz.
    Mit ein bisschen Überredungskunst hatte sie wieder in ihren alten Job zurückkehren können, auch wenn man ihr als Strafe den mürrischsten Anwalt der Kanzlei vor die Nase setzte. Aber damit würde sie fertig werden.
    Ob sie allerdings mit Theo fertig werden würde, der nun in ihr wohlgeordnetes Leben einbrach, dessen war sie sich ganz und gar nicht sicher. Es war eine Sache, das märchenhafte Leben

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