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Julia Extra Band 366

Julia Extra Band 366

Titel: Julia Extra Band 366 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Kim Lawrence , Caitlin Crews , Leah Ashton
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je lieben würde, für eine Zukunft ohne ihn. Aber sie musste sich an das halten, was sie wirklich wollte – was sie verdiente.
    Es gab keinen anderen Weg.
    Zwei, oder vielleicht drei Tage später – Theo hatte jedes Zeitgefühl verloren – fand er sich als einziger Besucher in Larissas Zimmer wieder. Kein Arzt war anwesend, auch nicht die Whitneys. Nur er und die Frau, der er ein Heiratsversprechen gegeben hatte. Die Frau, die er schon tot geglaubt hatte und die wie durch ein Wunder gleichsam aus dem Grab auferstanden war.
    Er wusste kaum, welches Gefühl all das in ihm auslöste, zumal er ohnehin nichts mehr fühlte. Seit Becca ihn verlassen hatte, war er wie betäubt. Die große Tür war hinter ihr zugeschlagen und hatte all das abgeschnitten, was auch immer zwischen ihnen gewesen sein mochte. Taub . So fühlte er sich. Und vermutlich war es besser, als das zu spüren, was darunter lauerte.
    Jetzt saß er am Bett seiner Verlobten und dachte an eine andere Frau. Was ist nur aus dem Mann geworden, für den ich mich einst gehalten habe? überlegte er voller Selbstekel.
    Larissa bewegte sich, wachte auf und Theo wurde einmal mehr bewusst, dass sie nichts von Becca hatte. Es lag nicht daran, dass Larissa so blass und zerbrechlich aussah. Vielmehr war es Beccas strahlende Persönlichkeit, die ihr gänzlich fehlte. Als würde er eine Schwarz-Weiß-Fotografie ansehen, obwohl er sich so sehr an das Farbbild gewöhnt hatte.
    „Halluziniere ich?“, fragte Larissa mit rauer Stimme, als hätte sie die Nacht in einer Bar verbracht. Theo fragte sich, wie er auf diesen Gedanken gekommen war, wusste er doch, dass ihre Stimme durch die Schläuche gelitten hatte. Aber vor ihrem Zusammenbruch war sie in einer dieser Bars gewesen. Er täte gut daran, sich zu erinnern, dass dies Larissa war, auch wenn sie noch so klein und schwach aussah an diesem Tag.
    „Ich wüsste nicht, warum ich für dich nur eine Halluzination sein sollte“, sagte er. Als sie lächelte, sah er in ihren Augen für einen Moment die Larissa aufleuchten, die er am meisten gemocht hatte. Die er hatte heiraten wollen, weil er glaubte, es wäre die wahre Larissa. Die sie jedoch so tief in sich versteckte, dass wohl kaum jemand einen Schimmer davon zu Gesicht bekommen hatte.
    „Da draußen.“ Sie deutete mit dem Kopf zur Tür und runzelte verwirrt die Stirn. „Ich dachte … ich hätte gesehen …“
    „Das war keine Halluzination“, sagte er ruhig.
    Einen langen Augenblick sah sie ihn beinahe nachdenklich an – während er an nichts anderes denken konnte, als dass sie eine Fremde für ihn war. Dass er sie seit Jahren kannte und doch nichts von ihr wusste. Er gab keine weitere Erklärung ab, und sie fragte auch nicht nach.
    „Danke“, sagte sie. „Du warst immer ehrlich zu mir.“
    Mühsam setzte sie sich auf, winkte jedoch ab, als er ihr helfen wollte. Schließlich saß sie gegen die Kissen gelehnt da und atmete schwer. Ich sollte mehr für sie empfinden, schalt er sich selbst. Mehr als nur Mitleid.
    „Du solltest dich ausruhen“, sagte er. „Du brauchst all deine Kraft, um gesund zu werden.“
    „Ich habe das Testament völlig vergessen.“ Sie hustete. „Mein Vater hat mich daran erinnert.“ Seufzend sah sie auf ihre Hände, und Theo konnte sich nur zu gut vorstellen, wie unerfreulich dieses Gespräch gewesen sein musste.
    „Mach dir keine Sorgen wegen deines Vaters“, meinte er.
    „Tut mir leid.“ Sie schüttelte den Kopf. „Es ging mir nicht darum, dich zu verletzen. Ich wollte ihn … ach, ich weiß nicht, was ich wollte.“
    „Wir müssen nicht darüber sprechen“, sagte Theo unbeholfen. Er konnte sich nicht erinnern, wann Larissa überhaupt je so mit ihm geredet hatte. Ohne Spielchen, ohne Hintergedanken, ohne ihn auf die Probe zu stellen. Es hatte mal eine Zeit gegeben, da hätte dies die ganze Welt verändert und ihn mit Hoffnung und Freude erfüllt. Es hätte bedeutet, dass er endlich auf dem Weg angelangt war, den er schon immer hatte gehen wollen.
    Warum also fühlte er sich so leer? Er wusste es.
    „Doch, wir sollten“, sagte sie und strich die hellen Haare aus dem Gesicht. „Ich werde mein Testament ändern und dir alles überschreiben.“ Sie holte Luft. „Ich werde dich heiraten. Und ich …“ Sie stockte einen Moment, dann sah sie ihn ausdruckslos an. „Ich werde nicht länger Widerstand leisten.“ Sie sah ihn an, und ihr Blick wirkte nichts als traurig. „Das verspreche ich.“
    Er hätte jubeln sollen,

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