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Julia Extra Band 367

Julia Extra Band 367

Titel: Julia Extra Band 367 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Armstrong , Jessica Hart , Lynne Graham
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verurteilt waren, sodass ihre Familie bald vor einem Haufen Schulden stand. Mit zehn Jahren erlebte Erin, wie ihre schlecht ausgebildete Mutter eine Reihe von Gelegenheitsjobs annehmen musste, um die Familie über Wasser zu halten. Da begriff sie, dass ihr Vater ein hoffnungsloser Träumer war, der gar nicht den nötigen Ehrgeiz besaß, seine Pläne in die Tat umzusetzen. Und sein eitler Gedanke, er habe etwas Besseres verdient, hinderte ihn daran, sich einen normalen Job zu suchen. Als Erin zwölf Jahre alt war, kam ihr Vater dann bei einem Eisenbahnunglück ums Leben.
    Kurz gesagt: Erin hatte schon in sehr jungen Jahren gelernt, dass eine Frau sich am besten nicht auf einen Mann verließ, sondern für sich selbst sorgte. Also hatte sie für die Schule gebüffelt und sich danach an der Universität eingeschrieben, obwohl ihre Mutter sie gedrängt hatte, sich gleich einen guten Job zu suchen. Zwar hatte Erin durchaus Freunde gehabt, sich jedoch vor einer engeren Beziehung gesträubt, da sie ihren Ehrgeiz nicht an den eines anderen Menschen binden wollte. Als sie die Uni mit einem der besten Abschlüsse in Wirtschaftsmanagement verließ, stand ihr der Weg für eine aussichtsreiche Karriere offen. Um ihr Studium zu finanzieren, hatte sie außerdem in jeder freien Minute als Fitnesstrainerin gearbeitet und somit auch praktische Erfahrungen gesammelt.
    Nachdem Erin am späten Nachmittag vom Black’s Inn zurückgekehrt war, informierte die Empfangsdame von Stanwick sie, dass Sam sie sofort sehen wolle. Bestürzt, weil sie vergessen hatte, das Handy nach den Vorstellungsgesprächen wieder einzuschalten, klopfte Erin an die Tür von Sams Büro und trat ein, ohne eine Antwort abzuwarten.
    „Ah, Erin, endlich. Wo waren Sie den ganzen Nachmittag? Ich möchte Ihnen jemanden vorstellen“, sagte Sam, als sie im Zimmer stand.
    „Entschuldigung. Ich habe vergessen, Sie zu benachrichtigen, dass ich drüben im Black’s Inn ein paar Vorstellungsgespräche geführt habe“, erklärte Erin. Sie lächelte entschuldigend, doch dann lenkte eine Bewegung in der Nähe des Fensters ihre Aufmerksamkeit von ihrem Boss ab. Sie wandte den Kopf, sah den großen, kräftigen Mann aus dem Schatten treten und erstarrte, als wäre sie plötzlich von einer gläsernen Wand umgeben, die sie von der übrigen Welt trennte.
    „Miss Turner?“, schnurrte eine Stimme mit einem leichten griechischen Akzent. „Ich freue mich, endlich Ihre Bekanntschaft zu machen. Ihr Boss schwärmt ja in den höchsten Tönen von Ihnen.“
    Erin zuckte wie vom Blitz getroffen zusammen. Die volltönende Stimme löste in ihr den Reflex aus, die Flucht zu ergreifen. Selbst in einer großen Menschenmenge hätte sie den Tonfall, der keine Widerrede duldete, sofort erkannt, schließlich war er ebenso unvergesslich wie der Mann selbst.
    „Das ist …“, begann Sam.
    „Christophe Donakis.“ Christo streckte ihr eine braungebrannte Hand entgegen, als wären sie sich noch nie zuvor begegnet.
    Erin traute ihren Augen nicht und sah doch in dieses Gesicht eines gefallenen Engels: Die wilden Locken, die kein noch so kurzer Haarschnitt bändigen konnte, die dunklen Brauen über den atemberaubenden Augen, deren Goldton an die Farbe eines Sonnenuntergangs erinnerte, die hohen Wangenknochen und, als wäre das noch nicht genug, der sinnlich-männliche Mund, der die reinste Versuchung war. Die Zeit, die seit ihrem letzten Treffen vergangen war, hatte seinem durchtrainierten eins fünfundneunzig Gardemaß nichts anhaben können. Er war noch immer umwerfend attraktiv. Überrascht spürte Erin ein sehnsuchtsvolles Kribbeln.
    „Mr Donakis“, sagte sie hölzern und hob das Kinn. Kurz schüttelte sie die angebotene Hand, fest entschlossen, keine Reaktion zu zeigen, die Sam aufmerksam werden ließ. Christo war also Sams „wichtiger Termin“? Erin war geschockt und spürte, wie ihre Knie zu zittern begannen. Sofort kamen ihr Erinnerungen an die gemeinsame Zeit: Christo, der ihr das Frühstück ans Bett brachte und sie mit Weintrauben fütterte, wobei er keine Gelegenheit ausließ, mit seinen Fingern über ihre Lippen zu streicheln, als wolle er ihr beweisen, dass keiner ihrer Körperteile gegen seine Berührung immun war. Christo, der personifizierte Sex, der nur eine Sache im Kopf hatte. Er hatte ihr so viel beigebracht, und er hatte sie so tief verletzt, dass sie ihn kaum ansehen konnte.
    „Sagen Sie Christo. Ich halte nicht viel von Förmlichkeit“, sagte er gelassen.
    Plötzlich stieg

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