Julia Extra Band 367
hast, als du das Mobila Spa für mich geführt hast.“
Erin sah ihn mit einem klaren Blick an. Die innere Anspannung stand ihr ins herzförmige Gesicht geschrieben. „Was ich getrieben habe?“
Er schloss die wohl geformten Hände um das Lenkrad, dann drehte er den Kopf und musterte sie mit eiskalten Augen. „Du hast dir einiges einfallen lassen, um dich an meiner Firma zu bereichern, aber meine Buchhalter haben die Transaktionen auf dein Konto zurückverfolgen können. Du hast mich bestohlen .“
Für den Bruchteil von Sekunden wurde Erin von dem Gewicht dieser ungeheuerlichen Anschuldigung in den Sitz gedrückt. „Das ist eine infame Lüge!“, warf sie ihm dann entgegen, die Stimme vor Schock ganz schrill.
„Ich habe Zeugen“, sagte er mit einem Tonfall, der keine Widerrede duldete. Ohne ein weiteres Wort stellte er den Motor an und fädelte den Wagen in den Verkehr ein.
„Wie kann es Zeugen für etwas geben, das ich nicht getan habe!“, erwiderte sie aufgebracht. „Ich fasse es nicht, dass du mir so etwas vorwirfst – mir, die ich noch nie etwas gestohlen habe!“
„Du hast mich bestohlen.“ Christo betonte jedes Wort einzeln. „Alle Beweise sprechen gegen dich.“
Wie betäubt saß Erin da. Nicht nur, dass die Anschuldigung sie nach so langer Zeit wie aus heiterem Himmel traf, Christo schien auch noch felsenfest von ihrer Schuld überzeugt zu sein.
„Deine Beweise interessieren mich nicht. Da ich mir nichts habe zu Schulden kommen lassen, müssen sie gefälscht sein!“
„Die Beweise sind nicht gefälscht. Dich hat die Gier gepackt, und du wurdest dabei ertappt“, beteuerte Christo. „Ich hätte dich des Diebstahls angeklagt, wenn ich gewusst hätte, wo du dich aufhältst. Aber als ich dich durchschaut habe, warst du längst über alle Berge.“
Vor Wut zitternd wartete Erin darauf, dass Christo vor dem Landhaus aus den 1930er-Jahren anhielt, in dem das Black’s Inn untergebracht war. Dann riss sie die Tür auf und sprang aus dem Wagen. Christo beobachtete sie durch die Windschutzscheibe. Ihre aufgewühlte Miene verriet ihm, dass er mit seiner Anschuldigung den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. Jetzt würde sie sich krampfhaft bemühen, ihn zu überzeugen, dass sie die Unschuld in Person wäre. Natürlich wollte sie nicht, dass er sie bei ihrem jetzigen Arbeitgeber des Diebstahls bezichtigte. Selbst wenn sie dieses Mal der Versuchung widerstanden hatte, würde ihr doch kein Boss der Welt jemals wieder vertrauen, sobald ihre Schwäche bekannt wurde.
Mit der Leichtigkeit eines geborenen Athleten stieg Christo ebenfalls aus dem Wagen.
Erin stemmte die Hände in die Hüften und baute sich vor ihm auf. „Wir müssen die Angelegenheit klären!“
Gelassen bedachte Christo sie mit einem müden Blick. „Hier vor aller Augen? Keine gute Idee.“
„Wir gehen in Owens Büro.“ Damit wandte Erin sich um und betrat das Hotel. Der schlaksige blonde Hotelmanager hatte ihre Ankunft bemerkt und öffnete zur Begrüßung seine Bürotür. Schnell ging Erin auf ihn zu. „Wir müssen die Besichtigung um zehn Minuten verschieben. Mr Donakis und ich müssen kurz etwas unter vier Augen besprechen. Dürfen wir bitte dein Büro benutzen?“
„Selbstverständlich.“ Owen hielt die Tür weit auf und flüsterte Erin zu: „Vielen Dank für die Vorwarnung.“
Christo, dem die kleine Vertraulichkeit nicht entgangen war, auch wenn er kein Wort verstanden hatte, fragte sich, in welcher Beziehung Erin und der attraktive jüngere Mann wohl stehen mochten. Zwar bevorzugte sie ältere Männer, doch Christo fiel ein, dass der Mann, den er damals in ihrem Hotelbett vorgefunden hatte, noch keine zwanzig gewesen sein konnte. Seine Miene verfinsterte sich. Er dachte an Sam Morton, der die hübsche Angestellte in den höchsten Tönen gelobt hatte, und seine Verachtung für Erin wuchs. Sam musste ihr mit Haut und Haar verfallen sein.
Nachdem Christo eingetreten war, schloss Erin die Bürotür und wirbelte herum. Ihre blauen Augen funkelten wütend. „Ich bin keine Diebin, also möchte ich wissen, wie du auf diese Unterstellung kommst.“
Er musterte sie unter halb geschlossenen Lidern. Ihr Atem ging schneller, unter ihrem Seidentop zeichneten sich die verführerischen vollen Brüste ab. Diese wunderbaren Rundungen mit den rosigen Knospen, die er so gern mit seiner Zunge verwöhnt hatte. Bei dem Gedanken flackerte sein Verlangen auf. Wie sehr er ihren Körper geliebt hatte! Schlimmer noch: Wenn er nicht in
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