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Julia Extra Band 367

Julia Extra Band 367

Titel: Julia Extra Band 367 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Armstrong , Jessica Hart , Lynne Graham
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fremde Sterneköche, und sie hätte darauf gewettet, dass es Ciro genauso wenig tat. Denn egal, wie er es ihr zu verkaufen versuchte, unter dem Strich kam es auf dasselbe heraus: Ciro D’Angelo nahm sie mit in sein Hotel, was eine unmissverständliche Botschaft in sich barg. Ganz offensichtlich erwartete er, dass sie die Nacht mit ihm verbrachte.
    Verstohlen betrachtete sie ihn von der Seite. Natürlich erwartete er, dass sie mit ihm schlief! Er war ein heißblütiger Italiener, und zwischen ihnen beiden war vom ersten Moment an eine knisternde erotische Spannung gewesen. Nein, er fuhr mit ihr wohl kaum in sein Hotel, um sich gepflegt mit ihr zu unterhalten!
    Trotzdem enttäuschte es sie, wie plump er zu Werke ging. Bei allen Vorbehalten hatte sie zumindest erwartet, dass er wenigstens versuchen würde, den Gentleman zu spielen. Bildete er sich wirklich ein, dass sie mit ihm ins Bett gehen würde, nur weil sie seine Einladung zum Abendessen angenommen hatte? Nun, in dem Fall stand ihm eine gewaltige Enttäuschung bevor.
    Ganz in Gedanken versunken, bekam Lily vom Rest der Fahrt nichts mehr mit, bis sie neben einer ganzen Reihe von teuren Luxuslimousinen auf dem Parkplatz des „The Meadow House“ vorfuhren. Lily folgte Ciro in die Hotellobby an die Rezeption, wo ihn jeder zu kennen schien und man sie sofort zuvorkommend in das Gartenrestaurant auf der Rückseite geleitete.
    Hier waren die Tische wie für ein stilvolles romantisches Picknick gedeckt, mit farbigen Weingläsern und altem Silberbesteck. Der Duft der ringsum blühenden Jasminsträucher erfüllte die Luft, und unzählige Kerzen in Windlichtern tauchten die Terrasse in ein gedämpftes, fast unwirklich anmutendes flackerndes Licht.
    „Wie wunderschön!“, hauchte Lily hingerissen und vergaß sogar die neugierigen Blicke der übrigen Gäste.
    Ciro registrierte verzaubert, wie ihr Haar im sanften Kerzenlicht golden schimmerte. „Sie sind noch nie hier gewesen?“
    „Nein, noch nie.“
    Es klang so wehmütig, dass er sich nicht zum ersten Mal fragte, warum sie manchmal so verloren wirkte. Als stünde sie plötzlich ganz allein in der großen weiten Welt mit einer zu schweren Last auf ihren zarten Schultern. Was war geschehen, dass sie so geworden war?
    Nachdem ihre Bestellung aufgenommen und der Champagner eingeschenkt worden war, lehnte Ciro sich zurück und betrachtete Lily aufmerksam. Unwillkürlich verweilte sein Blick einen Moment auf ihrem reizvollen Dekolleté.
    „Ein hübsches Kleid“, sagte er spontan.
    „Meinen Sie wirklich?“
    „Ja, wirklich. Haben Sie es gekauft, weil die Farbe so gut zu Ihren blauen Augen passt?“
    Sie lächelte. Tatsächlich hatte sie den Stoff gekauft, weil sie ihn als Rest zu einem absoluten Sonderpreis bekommen hatte. „Nun, ehrlich gesagt, habe ich es überhaupt nicht gekauft, sondern selbst geschneidert.“
    „Sie schneidern sich Ihre Kleider selbst?“ Er sah sie an wie das achte Weltwunder.
    „Erstaunt Sie das so?“
    „Allerdings.“ Ciro trank einen großen Schluck Wasser. „Die Frauen, die ich normalerweise treffe, sind weder so vielseitig begabt … noch so fleißig.“
    „Ach nein?“ Lily konnte sich nicht verkneifen, nachzuhaken. „Was für Frauen treffen Sie denn so … normalerweise?“
    Ciro schwieg nachdenklich. Er dachte an enge Röcke und Killer High Heels. An rot geschminkte Lippen und Stringtangas. An Frauen, die das genaue Gegenteil dieses sanften, bezaubernden Geschöpfs waren, das da vor ihm saß. Er dachte an Eugenia mit ihrer makellosen Abstammung und ihrem ebenmäßigen Gesicht, ebenso schön wie berechnend. Und dann blickte er in Lilys klare blaue Augen, und plötzlich schien es keine andere mehr zu geben. „Niemand Wichtiges“, sagte er entschieden. „Hier kommt unser Essen.“
    Lily betrachtete bewundernd die kunstvoll angerichteten Kürbisspalten mit würzigem Ziegenkäse. War es nicht gemein, dass ihr Appetit sie genau in diesem Moment verließ, da ihr solche Köstlichkeiten aufgetischt wurden? Allerdings, danach zu urteilen, wie Ciro in seiner Vorspeise herumstocherte, schien es ihm ähnlich zu gehen.
    So hatten sie beide kaum etwas angerührt, als der Ober die Teller abräumte und den Hauptgang servierte. Lily zwang sich, den auf den Punkt gegarten Fisch und das knackige Gemüse zu kosten und stellte, als sie aufblickte, fest, dass Ciro sie intensiv beobachtete.
    „Habe ich mich bekleckert?“
    Lächelnd schüttelte er den Kopf. „Nein, nein, Sie interessieren mich einfach

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