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Julia Extra Band 367

Julia Extra Band 367

Titel: Julia Extra Band 367 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Armstrong , Jessica Hart , Lynne Graham
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Darcy bei seiner Oma gelebt, doch sie ist vor einem halben Jahr gestorben.“
    „Die Mutter deiner Frau?“
    Er nickte. „Sie hat ihn mehr oder weniger allein großgezogen. Aber Darcy hat sich im Internat erstaunlich schnell eingelebt.“
    „Hoffentlich besuchst du ihn oft!“
    „Immer, wenn ich Zeit finde.“
    „Ich werde wohl in Zukunft auch etwas mehr Zeit mit meiner Familie verbringen müssen.“ Kim seufzte. Ihre Eltern benahmen sich seit Kurzem irgendwie anders, und sie wusste nicht, weshalb.
    „Wohnst du denn noch zu Hause?“
    „Nein. Vor einem Jahr, als ich mit der Uni fertig war und die Stelle in Esperance bekommen habe, habe ich mir dort eine eigene Wohnung genommen. Doch in einer guten Woche gibt es Ferien, und die verbringe ich dann zu Hause.“
    Er nahm ihre Hand. „Ich kann mir dich wirklich nicht als Lehrerin vorstellen!“
    „Ich war mir anfangs auch nicht sicher, ob ich wirklich den richtigen Beruf gewählt habe.“ Sie zuckte die Schultern. „Doch zu meiner Überraschung besitze ich ein ausgesprochenes pädagogisches Talent. Ich mag Kinder, und Kinder mögen mich.“
    „Ich hätte in dir eher eine unternehmerische Ader vermutet.“
    „Damit liegst du auch gar nicht so falsch. Nebenbei habe ich mit einer Freundin zusammen in Esperance eine Galerie für Kunsthandwerk eröffnet – Metallobjekte, Töpferarbeiten, kreatives Stricken und anderes.“ Sie lächelte herausfordernd. „Passt das besser in dein Weltbild?“
    „Ja.“ Er gab ihr einen zärtlichen Kuss. „Wir trennen uns doch nicht im Bösen, oder?“
    Kim sah ihn an. Dieser Mann war ihr Verhängnis, das spürte sie instinktiv. Sie liebte ihn, obwohl er ihre Gefühle nicht erwiderte.
    Reith gab nichts über sein Leben preis. Doch hatte sie ihm viel von sich erzählt? Lediglich Saldanha hatte sie erwähnt, über Balthazar und ihren Bruder hatte sie geschwiegen, und von ihren Eltern hatte sie nur beiläufig gesprochen. Erst jetzt fiel ihr auf, wie desinteressiert Reith an ihrem familiären Hintergrund war.
    Reith schien wirklich ein Einzelgänger zu sein, trotzdem harmonierten sie, hatten den gleichen Sinn für Humor und fanden dieselben Dinge im Leben schön – darüber hinaus besaß Reith die beängstigende Fähigkeit, ihre Gedanken lesen zu können.
    „Kim? Woran denkst du?“
    Sie schreckte auf. „An Penny“, antwortete sie geistesgegenwärtig. „Sie hat sich mit ihrem Mann auf einen Namen für das Baby geeinigt. Der Kleine soll Reith heißen.“
    Erstaunt zog er die Brauen hoch. „Nur weil ich dir bei einer Autopanne geholfen habe?“
    „Nein, weil Penny den Namen außergewöhnlich und schön findet. Wann fährst du ab?“
    „Morgen Nachmittag.“
    „Dann sehen wir uns also längere Zeit nicht.“
    Er verzog das Gesicht. „Umso schöner wird das Wiedersehen. Kim?“
    Ohne ihr Kopfschütteln zu beachten, zog er sie in die Arme und küsste sie lange und leidenschaftlich. Anschließend legte er das Kinn auf ihren Scheitel. „Was hältst du von diesem Anwesen?“
    „Von Clover Hill?“ Die Frage kam für Kim völlig unvermutet. Sie hob den Kopf und ließ den Blick über die Paddocks mit den Pferden, den Rosengarten und das herrschaftliche, mit Efeu bewachsene Wohnhaus gleiten. „Ich finde es einfach traumhaft schön hier. Weshalb?“
    „Nur so. Lass uns gehen.“
    Nachdem er Kim zum Abschied nachgewinkt hatte, stieg Reith nicht sofort in sein Auto, sondern lehnte sich an die Kühlerhaube. Er brauchte Zeit zum Nachdenken.
    Kim hatte ihm vorgeworfen, mit ihr Katz und Maus zu spielen. Er biss sich auf die Lippe. Damit hatte sie den Nagel auf den Kopf getroffen. Sein Verhalten verursachte ihm Gewissensbisse, das musste er zugeben.
    Auch seiner verstorbenen Frau gegenüber hatte er manchmal Skrupel gehabt: weil er sie begehrte, ihr jedoch nicht die Liebe schenken konnte, die sie sich wünschte.
    Warum hatte er Kim nicht die Wahrheit erzählt? Einige Male war er versucht gewesen, es zu tun, doch stets hatte er sich im letzten Moment dagegen entschieden. Das Risiko, sie dadurch für immer zu verlieren, war einfach zu groß.
    Kim war loyal ihren Freunden und ihrer Familie gegenüber. Welchen Einfluss würden ihre Eltern und ihr Bruder auf sie haben, wenn sie erfuhr, wer er wirklich war?
    Schwer zu sagen, eins jedoch war sicher: Er wollte Kim nicht aufgeben – jedenfalls jetzt noch nicht.
    Nachdenklich stieg Reith in seinen Wagen. Statt jedoch den Parkplatz zu verlassen, fuhr er auf die Privatstraße, die direkt zum

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