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Julia Extra Band 368

Julia Extra Band 368

Titel: Julia Extra Band 368 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McArthur , Maisey Yates , Susan Mallery
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wurde blass; auch sie erkannte den Ernst der Lage.
    „Glaubst du, dass er in Lebensgefahr ist?“, fragte sie leise.
    „Theros war als Junge genau so, immer in Eile.“
    Kiki verstand nicht, was er meinte, und runzelte die Stirn. Gut so, wahrscheinlich hatte sie kein Verständnis für seinen latexliebenden Bruder.
    Ganz die professionelle Ärztin, konzentrierte sich Kiki jetzt wieder auf den Jungen. „Ich habe den Aufprall gehört, furchtbar. Wilhelm sollte gleich mit der Trage hier sein, aber wir müssen ihn an Land bringen.“
    „Das sehe ich auch so.“ Stefano untersuchte die Pupillen des Jungen und blickte ernst drein. „Wenn wir Glück haben.“
    Dann kamen Will und Ginger, und gemeinsam legten sie den Jungen mit einer Stützschale auf die Trage und brachten ihn in das Bordhospital. Stefanos Herz schlug schneller, als er sah, dass ein Finger des Jungen zitterte und er mühsam Luft holte. Keiner sprach.
    Hobson sah Kiki an. „Er muss sofort an Land.“
    Stefano beobachtete wieder die Pupillen. „Dafür ist keine Zeit, eine Pupille erweitert sich schon.“
    Will erschauerte. „So schnell?“
    „Das kommt vor.“ Er sah auf. „Haben Sie alles für eine Schädelöffnung da?“
    „Ich denke schon.“ Will sah Ginger an, und sie nickte. „Aber so was habe ich noch nie gemacht. Schädel-OPs kommen auf Kreuzfahrtschiffen kaum vor. Wir sollten einen Hubschrauber rufen.“
    Stefano schüttelte den Kopf. „Dafür ist keine Zeit, mir gefällt die Sache nicht.“ Sie wussten alle, dass selbst der Hubschrauber zu lange brauchen würde.
    „Kiki sagt, Sie sind Chirurg. Wenn wir bohren, würden Sie dann dabei sein und die Sache überwachen?“, fragte Will.
    Stefano nickte, er könnte jetzt nicht einfach gehen.
    „Natürlich.“ Dann sah er, wie der Junge zu zittern begann und krampfte, und half Hobson, den Jungen festzuhalten, bis er vorbei war.
    Dem Jungen ging es immer schlechter, und Stefano sank das Herz in die Hose. Chris hatte kaum eine Chance.
    Kiki zwang sich, nicht daran zu denken, als sie mit Ginger zusammen alles vorbereitete. Sie säuberten den Tisch und die Geräte. Dann kamen Chris’ Eltern dazu.
    Stefano hatte sie noch nicht bemerkt. „Die Anfälle werden zunehmen, solange der Druck nicht nachlässt.“
    „Was wird zunehmen?“
    Ein großer rothaariger Mann kam mit seiner Frau und Mikey im Schlepptau herbei. Sanft führte Kiki sie zur Seite.
    „Hallo, ich bin Dr. Fender.“ Sie ergriff die Hand des Mannes. „Ist Chris Ihr Sohn?“
    Sie sah in besorgte graue Augen. „Ja. Mikey sagt, er hat sich den Kopf angeschlagen.“
    Kiki nickte. „Es war ein schlimmer Sturz, ich war zufällig Zeuge. Dr. Hobson und Dr. Mykonides werden ihn jetzt untersuchen. Wir müssen wissen, ob er irgendwelche Vorerkrankungen oder Allergien hat. Ist er schon mal operiert worden?“
    Der Mann sah seine Frau an, und sie schüttelte den Kopf. Ihre Augen waren voller Angst. „Wird er wieder gesund?“
    Kiki konnte es nur hoffen. „Es tut mir leid, das kann ich nicht sagen. Es geht ihm sehr schlecht. Möglicherweise hat er eine Gehirnblutung. Am liebsten möchten wir ihn per Hubschrauber ausfliegen.“
    Die Eltern taten ihr leid, aber sie mussten wissen, worum es ging.
    „Nach der Untersuchung sind wir schlauer. Dr. Mykonides ist Passagier, aber auch ein erfahrener Chirurg. Er wird wissen, was zu tun ist.“ Chris’ Mutter begann zu weinen, und Kiki führte sie ins Wartezimmer. „Die Schwester kommt gleich zu Ihnen, ich sage Bescheid, sobald es etwas Neues gibt.“
    „Danke.“ Der Mann zog Frau und Sohn tröstend an sich, und Kiki spürte Tränen in den Augen.
    „Ich beeile mich.“
    „Nehmen Sie sich alle Zeit, die Sie brauchen, wir warten.“
    Kiki nickte und gesellte sich zu den anderen. Chris musste es schaffen. Sie selbst hatte schon beim Verlust ihres ungeborenen Kindes unglaublich gelitten und konnte sich kaum vorstellen, was die Eltern des kleinen Jungen jetzt durchmachen mussten.
    In der Zwischenzeit hatte Wilhelm den Helikopter bestellt, aber er würde dreißig Minuten brauchen.
    „Das ist zu lange“, befand Stefano. Er betrachtete den Schädelbruch auf dem Röntgenbild und schüttelte den Kopf. „Fünfzehn Minuten höchstens noch, dann setzen erste Hirnschäden ein.“
    Kiki stimmte ihm zu. „Der Blutdruck sinkt, der Puls ist schwach.“
    Durch die Blutung stieg der Druck auf Chris’ Gehirn. Irgendwann würde der Schaden irreparabel sein.
    Will nickte. „Lasst es uns tun.“
    Kiki sah Wilhelm an.

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