Julia Extra Band 368
sagen?“
„Naja, sie ist betrunken.“
„Trotzdem.“ Katie schüttelte sich und presste ihr Gesicht an seine Schulter. „Das war widerlich. Natürlich freut es mich, dass sie glücklich verheiratet sind, aber Eltern sollten nie, wirklich niemals, in Gegenwart ihrer Kinder über ihr Sexleben sprechen!“
„Du brauchst eine Ablenkung, um auf andere Gedanken zu kommen.“
„Ich brauche eine Gehirnwäsche!“
„Katie?“
Fragend blickte sie zu ihm hoch. Im selben Augenblick küsste er sie.
Seine Lippen waren herrlich weich, und sein Kuss, erst unglaublich zärtlich, dann immer leidenschaftlicher, ließ ihre Knie weich werden.
Er hielt sie fest an sich gedrückt, und Katie konnte sich keinen Ort auf der Welt vorstellen, an dem sie gerade lieber wäre als hier in seinen starken Armen. Sanft streichelte er über ihren Rücken und umfasste dann wie selbstverständlich ihren Po, um sie noch näher an sich heranzuziehen. Selbst durch den Petticoat hindurch spürte sie seine Hitze und sein Verlangen.
Sein Kuss wurde immer fordernder, und Katie schlang ihre Arme um seinen Hals und gab sich ganz und gar dem köstlichen Augenblick hin.
Er raubte ihr den Atem, wie es schon seit langer Zeit kein Mann mehr getan hatte. Viel zu lange. Fast hätte sie vergessen, wie gut es sich anfühlte, begehrt zu werden. Und zu begehren.
Im Hintergrund hörte sie Stimmen, doch sie ignorierte sie. Sie wollte Jackson küssen. Küssen und noch viel mehr. Alles andere war unwichtig. Am liebsten hätte sie für den Rest ihres Lebens eng umschlungen mit ihm hier in der Lobby gestanden.
Leider waren seine Fähigkeiten als Gedankenleser nicht so gut entwickelt wie die als Liebhaber, denn nach einer Weile ließ er sie los und trat einen Schritt zurück.
„Und? Geht es dir nun besser?“
Katie zuckte zusammen. „Hast du das nur getan, um mich abzulenken?“
„Teilweise.“
Na wunderbar. Da hatte sie ihre erste erotische Begegnung seit ungefähr einem Jahr, und für ihn war es lediglich eine Mitleidsbekundung gewesen.
Jacksons Mund verzog sich zu dem Katie nun schon wohlbekannten sexy Lächeln. „Aber ich habe es auch getan, weil ich es wollte.“
4. KAPITEL
Am nächsten Tag quälte Katie sich frühmorgens aus dem Bett, um im Fitnessraum des Hotels ein wenig zu trainieren, bevor der eigentliche Hochzeitstrubel begann. Schlaftrunken stolperte sie durch die Hotelhalle – ungekämmt, in einer alten Jogginghose und mit einer kleinen Wasserflasche bewaffnet. Sie rechnete nicht damit, so früh jemanden zu treffen, und ging davon aus, dass sie den Fitnessraum für sich allein haben würde.
Umso erstaunter war sie, Jackson auf einem der Ergometer zu sehen. Im Gegensatz zu ihr sah er auch völlig verschwitzt noch unglaublich gut aus. Er hatte Kopfhörer im Ohr und schaute während des Trainings offenbar gerade die Nachrichten auf dem großen Flachbildfernseher. Bis jetzt hatte er sie noch nicht bemerkt.
Nach dem albtraumhaften Auftritt ihrer Mutter und dem atemberaubenden Kuss in der Hotellobby war der Rest des Abends vergleichsweise unspektakulär verlaufen. Tante Tully hatte freundlicherweise Abstand gehalten, auch wenn sie Jackson immer wieder aufreizende Blicke zugeworfen hatte.
Keiner von Katies Verwandten war durch zu hohen Alkoholkonsum negativ aufgefallen – doch das Wochenende hatte ja auch gerade erst angefangen. Katie ging zu dem zweiten Ergometer.
Wegen Jackson den Fitnessraum zu verlassen kam für sie nicht infrage. Nicht bei ihrer genetischen Veranlagung zur Molligkeit. Wenn sie nicht sehr auf ihr Essen und auf regelmäßige Bewegung achtete, ging sie auf wie ein Hefekloß. Sollte Jackson übernächtigte, verschwitzte Frauen unattraktiv finden, war das sein Problem.
Nachdem sie auf das Gerät geklettert war, studierte sie die Bedienungsanleitung. Zum Glück war es ein Modell, das sie aus ihrem Fitnessstudio bereits kannte. Sie wählte ihr Lieblingsprogramm und schummelte bei der Gewichtsangabe nur um fünf Kilo, bevor sie den Startknopf drückte und sich mental auf den kommenden Schmerz einstellte.
Neben ihr nahm Jackson die Kopfhörer ab. „Guten Morgen!“, begrüßte er sie erfreut.
Auch er war weder geduscht, noch hatte er sich rasiert oder auch nur gekämmt. Warum zum Teufel sah er trotzdem so umwerfend aus? Das Leben war einfach ungerecht!
„Hi!“
„Du bist also eine Frühaufsteherin.“
„Ich muss hart dafür arbeiten, meinen BMI im zweistelligen Bereich zu halten.“
Jackson sah sie von oben bis
Weitere Kostenlose Bücher