Julia Extra Band 368
unten an und schüttelte dann den Kopf. „Unsinn. Du siehst großartig aus!“
Sofort lief Katie rot an. Zum Glück würde es ihm nicht auffallen, denn sie war wegen der sportlichen Anstrengung sowieso schon rot im Gesicht. „Danke. Aber du irrst dich. Du hast mich doch damals gesehen. Ich habe nicht vor, es noch einmal so weit kommen zu lassen.“
Jackson runzelte die Stirn. Er konnte sich noch gut daran erinnern, dass er Katie als Teenager beunruhigend attraktiv gefunden hatte. Auch wenn sie ihn verhauen wollte. Verklemmt und eigenbrötlerisch, wie er damals gewesen war, hatte er allerdings keine Möglichkeit gehabt, anders als mit Spott und Ablehnung zu reagieren.
Heute war er nicht mehr verklemmt, und dennoch fiel es ihm schwer, nicht auf ihre üppigen Brüste zu starren. Ihm war klar, dass die enge Trainingshose seine Gedanken sofort verraten würde, wenn er sich dazu hinreißen ließ, sie genauer zu betrachten.
„Deine Sorgen sind völlig unbegründet“, erklärte er ihr.
„Du hast gut reden. Du warst ja nie fett.“ Ihre blauen Augen blitzten. „Aber es ist schon okay. Ich trainiere nun seit über zwölf Jahren und habe mich so sehr daran gewöhnt, dass es mir fast schon Spaß macht.“
Grinsend sah er sie an. „Das ist also dein Ziel? Spaß zu haben?“
„Möchte das nicht jeder?“
„Bist du deshalb Sportreporterin geworden? Weil du selbst ständig Sport treibst?“
Katie trank einen Schluck aus ihrer Wasserflasche. „Sport hat mich schon immer interessiert. Wahrscheinlich ist mein Dad schuld daran. Meine Mutter erzählt immer, dass er mir früher keine Gutenacht-Geschichte, sondern die Sportseite der Zeitung vorgelesen hat. Ich habe mich also zwangsläufig für Fußball und Baseball interessiert.“
„Und spielst du auch selbst?“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich wünschte, ich wäre gut in einer der Mannschaftssportarten. Ausprobiert habe ich sie alle, aber ich war nur mittelmäßig begabt. Leider bin ich weder sonderlich koordiniert noch schnell. Du hast ja gestern Tante Tully getroffen – figurmäßig komme ich nach ihr. Und so habe ich beschlossen, mich der theoretischen Seite des Sports zu widmen und lieber darüber zu schreiben, als selbst aktiv zu sein. Deshalb bin ich nach Ashland aufs College gegangen.“
„Wo du Sportjournalismus studiert hast.“
Ihre blauen Augen leuchteten. „Du hast es dir gemerkt.“
Nicht nur das. Er konnte sich an fast jedes Wort erinnern, das sie gesagt hatte. Sie war der Typ Frau, bei dem man sich nicht vorstellen konnte, irgendetwas zu vergessen.
„Du bist die erste Sportjournalistin in meinem Bekanntenkreis“, erklärte er leichthin. „Und an erste Male erinnere ich mich immer ziemlich gut.“
Sie lachte. „Du bist unmöglich! Was ist mit dir? Bist du schon einmal auf ein Klassentreffen gegangen, um mit deiner Karriere anzugeben?“
Er schüttelte sich. „Nein danke! Eher würde ich einen Ausflug in die Hölle machen.“
„Du solltest es dir noch mal überlegen. Du wärst sicher der Typ, der das größte Aufsehen erregt. All die Mädchen, die dich früher verschmäht haben, würden dir heute zu Füßen liegen.“
„Vielleicht möchte ich gar nicht, dass sie mir zu Füßen liegen.“
„Würde dir das nicht gefallen? Rache für vergangene Demütigungen?“
„Nein. Sie sind mir gleichgültig.“ Nachdenklich sah er sie an. „Was ist mit dir? Hast du Rachegelüste? Wenn ja, wäre dieses Wochenende die passende Gelegenheit.“
Katie wischte sich mit einem Handtuch den Schweiß von der Stirn.
Selbst verschwitzt und knallrot im Gesicht sah sie noch gut aus, überlegte er. Ihr Haar war zerzaust und schweißnass, und ihre Brüste hoben und senkten sich unter dem engen T-Shirt. Genau so sollte ein Tag anfangen. Jeder Tag.
„Ich zitiere dich: Nein danke. Alex interessiert mich nicht mehr. Er hatte seine Chance und hat sie nicht genutzt. Selbst schuld.“
„Der Mann muss ein Vollidiot sein.“
Katie lächelte ihn so hinreißend an, dass Jackson immer heißer wurde.
„Du bist ja ein wahrer Charmeur. Courtney kann ein richtiges Miststück sein, aber wenn man die Vorgeschichte kennt, versteht man vieles besser. Als Kind war sie sehr krank. Krebs. Alle Familienmitglieder haben sie wie ein rohes Ei behandelt und furchtbar verwöhnt. Selbst als sie wieder gesund war, hatten wir alle das Gefühl, sie könnte jeden Augenblick einen Rückfall haben und sterben. So hat sie sich von klein auf daran gewöhnt, im Mittelpunkt des Interesses
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