Julia Extra Band 368
zu stehen. Und das ist immer so geblieben. Sie wurde eine außergewöhnlich hübsche und selbstbewusste Frau, der die Männer reihenweise nachliefen. Bestimmt wird sie eines Tages erwachsen und hört auf, sich für den Nabel der Welt zu halten.“ Katie seufzte, da sie sich da selbst nicht so sicher war, dann fuhr sie fort: „Und um der Wahrheit genüge zu tun: Ich glaube, Alex liebt sie wirklich. Deshalb würde ich den beiden niemals die Hochzeit verderben. Dies hier ist ihr großes Wochenende, und ich möchte, dass es eine schöne Erinnerung wird.“
Obwohl er sein Pensum längst absolviert hatte, trainierte Jackson weiter, bis auch Katie fertig war. Dann machten sie sich gemeinsam auf den Weg in ihre Zimmer.
Als Jackson Katie in der Hotelhalle gerade fragen wollte, ob sie gemeinsam frühstücken würden, zupfte ihn jemand am Ärmel.
„Jackson? Hallo!“
Er drehte sich um und erkannte Ariel. Seine Exfreundin war schlank und schön wie immer mit ihrer rotblonden Mähne und den hellgrünen Augen, die ihn stets an Frühlingsgras erinnert hatten. Obwohl sie ohne Zweifel sehr attraktiv war, hatte er nicht lange gebraucht, um über die Trennung hinwegzukommen.
„Ariel!“, begrüßte er sie und wandte sich dann an Katie.
„Katie, das ist Ariel. Die Konditorin, von der ich dir erzählt habe.“
Katie sah von Jackson zu Ariel und wieder zu Jackson und lächelte gequält. „Prima. Wir sind sehr erleichtert, dass du kommen konntest. Hast du schon einen Blick in die Küche geworfen? Der Küchenchef hat versprochen, dir eine Ecke freizuräumen, damit du in Ruhe arbeiten kannst. Vielen Dank noch einmal für deine kurzfristige Hilfe.“
Ariel wandte ihren Blick nicht von Jackson ab. „Kein Problem. Der Auftrag hier gibt mir die Möglichkeit, noch etwas Persönliches zu regeln.“ Dabei sah sie ihm tief in die Augen. Schließlich drehte sie sich doch zu Katie um. „Nein, die Küche habe ich noch nicht inspiziert.“
„Wie wäre es, wenn ihr zwei euch gleich darum kümmert?“, schlug Jackson vor, dem Ariels Benehmen seltsam vorkam. Nahm sie es ihm übel, dass er sie angerufen hatte? Aber dann hätte sie doch absagen können. Frauen waren immer so kompliziert.
„Natürlich“, stimmte Katie zu. „Zur Küche geht es hier entlang.“
Ariel war eine dieser Frauen, die jeden Mann sofort in ihren Bann zogen – und jede Frau einschüchterten. Vor allem, wenn man wie Katie verschwitzt und völlig fertig war, konnte der Vergleich mit einer Schönheit wie Ariel nur deprimierend sein.
Sie zeigte Ariel die frisch gebackene Torte, die das Küchenpersonal am Abend zuvor vorbereitet hatte, und machte sie mit André, dem Küchenchef, bekannt. Danach ging sie zurück in die Lobby, um sich endlich einen Kaffee zu besorgen.
Als sie den ersten Schluck trank, schloss sie die Augen und sog genüsslich das Aroma ein. Es war nicht so, dass sie das Koffein brauchte, um wach zu werden. Nein, es ging vielmehr um das allmorgendliche Ritual, das sie an die gute alte Zeit erinnerte, in der es keine ehemaligen Nerds gab, die sie mit einem Kuss völlig aus der Fassung brachten. Und erst recht keine Sexgöttinnen, die sich als Exfreundinnen von eben diesen aufregenden Männern erwiesen.
Dabei hatte es so gut angefangen. Katie war wirklich sicher gewesen, dass zwischen ihr und Jackson die Chemie stimmte und er tatsächlich Interesse an ihr hatte. Vielleicht war das auch so gewesen. Doch sie wusste, dass sie gegen eine Konkurrentin wie Ariel keine Chance hatte. Auch wenn es im Moment – noch – kein Wettstreit war. Aber hätte Jacksons Exfreundin nicht ein kleines bisschen … normaler sein können?
Sie füllte sich ihren Kaffeebecher noch einmal auf und machte sich auf den Weg zum Fahrstuhl. Als die Türen sich öffneten, kam ihre Schwester Courtney heraus. Obwohl es noch früh am Morgen war, trug Courtney ein schickes Sommerkleid und war perfekt gestylt. Ihr langes Haar glänzte, und das Make-up war wie immer makellos.
„Katie!“ Entsetzt sah sie ihre Schwester an. „Was um Himmels willen ist passiert?“
„Nichts. Ich war im Fitnessraum.“
„Du siehst furchtbar aus! Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist? Dein Gesicht ist ja ganz rot.“
„Das passiert eben, wenn ich trainiere“, erwiderte Katie betont fröhlich und schlängelte sich an Courtney vorbei, um auf den Fahrstuhlknopf zu drücken.
„Ich weiß ja, dass du wegen deines Gewichts viel Sport machen musst, aber du solltest wirklich darauf achten, in der
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