Julia Extra Band 368
tragen.“
„Ich weiß nicht, wie man ihn anzieht.“
„Ich helfe dir.“ Finn grinste und wackelte mit den Augenbrauen.
Kimber stieß ihm den Ellbogen in die Seite. Wie gut, dass er wieder der freche Pilot war. Bei dem würde sie nicht schwach werden. Aber der Finn, der sein eigenes Haus baute, arme Katzen aufnahm und kleine Kinder zum Lachen brachte, der ließ ihr Herz wirklich höher schlagen.
Als der Fahrer sie vor dem Haus absetzte, ging bereits die Sonne unter. Finn sprach noch kurz mit dem Mann, der das Holz gleich zum Flughafen bringen sollte, dann folgte er Kimber ins Apartment. Sie überprüfte ihr Handy. „Oh nein!“
„Was ist los?“
„Ich habe vergessen, den Akku aufzuladen. Vermutlich hat Gil den ganzen Nachmittag lang versucht, mich zu erreichen.“ Herrje! Warum hatte ihr auch das noch passieren müssen? Als wäre Gil nicht schon verärgert genug.
Und das zu Recht. Er wollte ihr einen romantischen Heiratsantrag machen, und jetzt saß er allein auf den Malediven. Es tat ihr so leid. Er hatte es nicht verdient, dass sie seine schönen Pläne ruinierte.
Kimber nahm das Ladegerät und den Adapter aus ihrer Handtasche, dann suchte sie sich eine Steckdose.
„Morgen früh wird es aufgeladen sein“, meinte Finn. „Wir sollten uns umziehen. Und wenn du nichts gegen einen kleinen Spaziergang hast, verzichten wir nachher aufs Taxi.“
„Einverstanden.“ Sie biss sich auf die Lippe. „Aber der Sari …“
„Zieh die kurze Bluse an, die dabei ist, und den Unterrock, dann helfe ich dir, das Tuch zu wickeln.“
Kimber wartete … darauf, dass Finn eine freche Bemerkung hinzufügen würde, aber das tat er nicht. Sie ging ins Bad und zog den langen dünnen Unterrock an, der die gleiche Farbe hatte wie das blaue Tuch. Das Top war ebenfalls blau und reichte ihr bis zum Bauchnabel. Dann nahm sie den wundervollen Sari, der um die sechs Meter lang war, und ging damit hinaus.
Zu ihrer Überraschung trug Finn nun ein weißes Baumwollhemd, mit geometrischen Figuren bestickt. Sein verwuscheltes Haar und die gebräunte Haut ließen ihn wild aussehen, ungezähmt und … unglaublich sexy.
„Das Hemd steht dir“, murmelte sie.
„Danke.“ Finn betrachtete sie in ihrer dünnen Kleidung, dann räusperte er sich. „Okay.“ Er griff nach dem blauen Tuch. „Die Kante mit der gelben Borte soll bis auf den Boden reichen, die einfarbige Kante wird in der Taille wie eine Ziehharmonika gefaltet, am Unterrock befestigt. Heb die Arme …“
Sie gehorchte.
Er legte den Anfang des Stoffs in Falten, steckte ihn vorne unter den Kordelzug ihres Unterrocks – seine warmen Finger berührten ihren Nabel und ihren Bauch, sandten kleine lustvolle Schauer durch ihren Körper.
„Dann einmal um die Taille.“ Er hielt ihren Blick gefangen, während er langsam das Tuch um sie wickelte.
Kimber schluckte hart, denn nun glitten seine Hände über ihre Hüften und ihren unteren Rücken. Ihre Haut kribbelte dort, wo er sie berührte. Er roch nach Sandelholz und purer Männlichkeit, und seine Augenlider waren leicht gesenkt, als wüsste er genau, welches Verlangen er in ihr auslöste.
„Du scheinst viel Übung mit Saris zu haben“, bemerkte sie trocken. „Doch wohl eher durchs Auswickeln der Damen, oder?“
Finn lachte. Er zog den verbleibenden Stoff unter ihrem rechten Arm nach vorn und warf die Schärpe über ihre linke Schulter. Dann nahm er eine Sicherheitsnadel, und Kimber hielt den Atem an, als er den Sari an der Bluse befestigte. Ihre Brüste prickelten, und obwohl sie reglos dastand, raste ihr Herz.
„So.“ Er tätschelte sie leicht und betrachtete sein Werk. „Nicht schlecht.“
Eine Woge des Glücks durchströmte Kimber, in diesem blauen Sari fühlte sie sich einfach wundervoll. „Ich komme mir … exotisch vor.“
„Du siehst exotisch aus“, meinte Finn, griff nach der Blütenkette, die sie auf den Tisch gelegt hatte, und streifte sie ihr über den Kopf. „Perfekt.“
Kimber lächelte ihn an, und plötzlich knisterte es heiß. Ihr stockte der Atem, als Finn den Kopf senkte. Doch bevor seine Lippen ihre berührten, trat sie einen Schritt zurück. „Ich kann das nicht, Finn. Mein Freund wird mir morgen auf den Malediven einen Heiratsantrag machen.“
Er zog die Augenbrauen hoch. „Oh. Das weißt du schon?“
„Jemand hat es mir verraten. Er möchte mich damit überraschen.“
„Na ja … herzlichen Glückwunsch.“
„Danke.“ Sie befeuchtete ihre Lippen. „Vielleicht sollten wir jetzt
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