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Julia Extra Band 369

Julia Extra Band 369

Titel: Julia Extra Band 369 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Helen Brooks , Kate Hewitt
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hielt Rafe nur das Stäbchen hin.
    Für einen Augenblick glaubte Freya, dass er … glücklich aussah. Es ließ die Sehnsucht in ihr aufleben, alles möge anders sein. Dann jedoch wurde seine Miene wieder ausdruckslos, und er warf den Stab in den Papierkorb.
    „Sie sind schwanger“, stellte er nüchtern fest.
    Freya nickte. „So sieht es aus. Ich hielt es für unmöglich. Ich war sicher …“
    „Wirklich?“, hakte er kühl nach.
    Als sie den Blick hob, sah sie, dass er die Augen zusammengekniffen hatte. „Worauf spielen Sie an? Dass ich Sie bewusst getäuscht habe? Dass ich darauf gehofft habe, von … von diesem einen Mal schwanger zu werden?“ Sie war aufgewühlt, klang verletzt. „Man hat mir bestätigt, dass ich unfruchtbar bin. Ich hatte keinerlei Grund, das anzuzweifeln.“ Sie schluckte, brachte kein Wort mehr hervor. Doch an seiner Miene erkannte sie, dass sie ihn nicht überzeugt hatte.
    Mit dem Kopf deutete er zu ihrem flachen Bauch. „Wer immer es Ihnen gesagt hat … er hat sich offensichtlich geirrt.“
    Freya legte schützend die Hand auf ihren Leib, als könnte sie das winzige neue Leben fühlen. „Ich behalte das Kind“, sagte sie wild entschlossen.
    Ihre Heftigkeit erschreckte Rafe. „Ich wollte auch nichts anderes vorschlagen.“
    „Gut.“ Geräuschvoll stieß sie die Luft aus. „Dieses Baby ist ein Wunder.“ Gedankenfetzen schossen durch ihren Kopf. Es war nicht allein ihr Baby. „Sie haben gesagt, Sie wünschen sich Kinder …“ Sie wusste nicht einmal selbst, worauf sie damit hinauswollte.
    Rafes Lippen wurden schmal. „Ich habe ein Kind.“
    Seine Worte verletzten sie. Würdevoll hob sie das Kinn. „Wenn Sie annehmen, ich wollte Hilfe oder Geld von Ihnen …“
    „Ich habe keine Ahnung, was Sie wollen“, fiel Rafe ihr ins Wort. Er machte einen Schritt auf sie zu, es wirkte bedrohlich als auch verzweifelt. „Aber ich weiß, dass Sie etwas verbergen. Und ich werde herausfinden, was es ist.“
    Es war keine wirkliche Drohung, kam dem aber sehr nahe. „Das hat nichts mit Ihnen zu tun“, wisperte sie.
    Rafe verzog die Lippen. „Ich wusste von Anfang an, dass Sie etwas verheimlichen. Ich bin oft genug getäuscht worden, um die Anzeichen zu erkennen.“
    Ihr Herz begann hart zu schlagen. Ja, seit zehn Jahren verheimlichte sie etwas. Aber das war allein ihr Geheimnis. Es hatte nichts mit ihrem Baby zu tun.
    Mit ihrem gemeinsamen Baby.
    „Sie sind ja paranoid“, warf sie ihm kühl vor. „Ich bin nicht Rosalia, ich habe Sie nicht angelogen. Ich war überzeugt, unfruchtbar zu sein.“
    „Ich glaube Ihnen.“ Aber sein Ton besagte deutlich, dass das alles war, was er ihr glaubte. „Ich werde einen Termin bei einem Arzt in Sevilla ausmachen.“
    Freya schluckte, als die Erinnerungen an Ärzte und Praxen und die verzweifelte Enttäuschung sie einholten. Sie war achtzehn gewesen, allein in Barcelona. Damals war es ganz anders als heute gewesen – und doch ähnelten sich die Situationen. Sie wandte das Gesicht ab, musste blinzeln.
    „Was ist?“, fragte Rafe.
    Sie sog scharf die Luft ein, verdrängte die Bilder. „Nichts. Es ist nur … viel zu verarbeiten.“
    „Das ist es tatsächlich.“ Er wirkte so ernst, so entschlossen. „Wenn der Arzt die Schwangerschaft bestätigt, werden wir heiraten.“
    Seltsamerweise hatte sie mit so etwas gerechnet. Dennoch zuckte sie zurück. „Das ist nicht der einzig gangbare Weg.“
    „Für mich schon. Es wird eine reine Vernunftehe sein, bei der wir beide wissen, was uns erwartet, und die Grenzen kennen. Für das Kind ist es das Beste.“
    Bei ihm hörte sich das so simpel an, so logisch. „Ein liebloses Arrangement nennen Sie das Beste für ein Kind?“
    „Beide Eltern zu haben ist das Beste für ein Kind“, betonte er harsch.
    „Dazu ist keine Ehe nötig …“
    „Mein Kind wird nicht als Bastard aufwachsen!“ Er lachte kalt auf, als sie bei seinem Ausbruch zusammenzuckte. „Das wünsche ich keinem Kind. Ich weiß aus Erfahrung, wovon ich spreche.“ Er wischte mit der Hand durch die Luft. „Eine Heirat ist die einzige Option.“
    Freya fühlte sich wie ausgehöhlt. Eine solche Wendung hatte sie nicht erwartet. „Und wenn ich nicht zustimme?“
    „Versuchen Sie es erst gar nicht, Freya.“
    Eine eindeutige Warnung, die sie daran erinnerte, dass sie hier El Tiburón vor sich hatte. Der Hai, der schluckte, was er haben wollte, und ausspuckte, was er nicht gebrauchen konnte.
    Sie konnte er nicht gebrauchen. Zumindest nicht so,

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