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Julia Extra Band 369

Julia Extra Band 369

Titel: Julia Extra Band 369 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Helen Brooks , Kate Hewitt
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aufgehört hast?“
    Wütend funkelte sie Russell an, der sie jedoch geflissentlich ignorierte, während er eine Bodenprobe entnahm. „So, das reicht jetzt. Wir haben hier eine Menge zu tun.“
    Nun hielt er inne und sah sie mit ungewohnt ernster Miene an. „Ich bin dein Freund, Iris. Ich werde dich nicht anlügen.“
    „Deine Wahrheit ist nicht unbedingt auch meine.“
    „Oh, wie philosophisch von dir!“
    „Hör auf damit, sonst sage ich Genevieve, dass du heute Abend Heuschrecken essen möchtest.“
    „Die alte Dame mag dich. Es kommt mir so vor, als würde sie sich darauf freuen, dass du bald zur Familie gehörst“, verkündete er bedeutungsvoll.
    „Russell!“, rief sie. Auf keinen Fall durfte er ihr falsche Hoffnungen machen.
    „Ist ja gut … ich höre auf.“
    Obwohl sie spät angefangen hatten, konnten sie an diesem Tag viele Bodenproben entnehmen und auswerten. Alles deutete darauf hin, dass es in Kadar Bodenschätze gab.
    Das erzählte Iris allerdings nicht, als Asad und seine Familie sie beim Abendessen fragten, wie ihr erster Arbeitstag gewesen sei. Russell war bei einer anderen Familie eingeladen und hatte dadurch die Möglichkeit, noch mehr Einblick in die Kultur der Beduinen zu gewinnen.
    Dass sie die Gelegenheit nicht hatte, fand Iris nicht schlimm, im Gegenteil. Sie wäre nirgendwo lieber gewesen als hier. Und auf Russells Kommentare konnte sie gut verzichten.
    Nachdem sie in den frühen Morgenstunden wieder miteinander geschlafen hatten, schmiegte Iris sich erschöpft an Asad. „Kommst du heute wieder mit?“
    „Natürlich. Ich habe ja gesagt, dass ich euer Führer und Beschützer sein werde.“
    „Und woher nimmst du dir die Zeit?“ Geschäftsmann und außerdem Scheich eines Stammes zu sein musste viel Druck bedeuten, dem sicher nur wenige Männer standgehalten hätten.
    „Ich nehme wieder meinen Laptop mit und arbeite.“
    „Gestern hast du dich die meiste Zeit mit Nawar beschäftigt.“
    „Sie ist mein Lebensinhalt.“
    „Ja, sie ist ein Schatz, aber das beantwortet nicht meine Frage.“
    „Und welche Frage ist das, az… Iris?“
    Iris tat so, als hätte sie nicht gemerkt, dass er beinah wieder das Kosewort benutzt hätte. „Woher nimmst du dir die Zeit, auf Russell und mich aufzupassen? Du könntest auch jemanden andern dafür abstellen. Du brauchst nicht für uns das Kindermädchen zu spielen.“
    „Und was, glaubst du, will ich?“, hakte Asad nach.
    Sie verdrehte die Augen, was er nicht sehen konnte. „Mich. Hier.“
    „Das stimmt, aber ich will noch mehr. Zum Beispiel liegt mir eure Sicherheit am Herzen.“
    „Im Ernst?“ Nun setzte sie sich auf und betrachtete ihn. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass Russell und ich in Gefahr sind. Die Kriminalitätsrate in Kadar ist nicht besonders hoch. Und in der Wüste passiert noch weniger.“
    „Nicht alle, die in diese Berge kommen, sind so ehrenwert wie die Sha’b Al’najid.“
    „Russell und ich arbeiten ja abseits der ausgetretenen Pfade.“ Zum nächsten Dorf waren es mehrere Stunden Fahrzeit, zur nächsten Stadt brauchte man doppelt so lange.
    „Wer weiß denn deiner Meinung nach alles von den beiden ausländischen Geologen, die hier in Kadar Untersuchungen durchführen?“
    „Der Scheich und deine Familie. Wahrscheinlich kennen nicht einmal alle hier im Lager den Grund für unsere Anwesenheit.“ So interessant waren Russell und sie nun auch wieder nicht.
    Asad stand auf und zog seinen Thawb an, das traditionelle arabische Gewand. „Du irrst dich. Alle wissen, warum ihr hier seid. Und viele andere auch. Neuigkeiten verbreiten sich unter den Beduinen so schnell wie ein Sandsturm.“
    „Und?“
    „Und die weniger gefährlichen Zeitgenossen sind die, die es nur auf eure Ausrüstung abgesehen haben.“ Er warf ihr auch ein Gewand zu, das bis zum Boden reichte, als sie hineinschlüpfte.
    „Und wer sind die gefährlichsten?“ Er war wirklich paranoid, und Iris musste an sich halten, um nicht zu lachen.
    „Sklavenhändler.“
    „Oh, bitte!“ Jetzt übertrieb er wirklich.
    „Moderner Sklavenhandel ist ein florierender Wirtschaftszweig und ein weltweites Problem.“
    „Aber die Verbrechensrate in diesem Land ist lächerlich niedrig.“
    „Es gibt immer Ausnahmen.“ Asad runzelte die Stirn. „Und ihr werdet nicht dazugehören.“
    „Wenn du dir solche Sorgen machst, wundert mich, dass du Nawar mitgenommen hast.“
    Nun zog er die traditionellen Lederslipper an. „Du glaubst doch nicht etwa, wir würden

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