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Julia Extra Band 369

Julia Extra Band 369

Titel: Julia Extra Band 369 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Helen Brooks , Kate Hewitt
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hielt er ihr höflich die Beifahrertür auf.
    Sie ließ sich in den cremefarbenen Ledersitz sinken und genoss es, zum ersten – und bestimmt auch letzten – Mal in ihrem Leben in einem Ferrari zu sitzen. Als Vittorio Carella ebenfalls einstieg, bekam sie Herzklopfen. Sie spürte seine Nähe, als würde er sie berühren. Der herbe Duft seines exklusiven Aftershaves und die goldene Rolex an seinem Handgelenk – alles an diesem Mann zeugte von Macht und Reichtum. Cherry war sich noch sie so unbedeutend und nichtssagend vorgekommen.
    Da Vittorio Platz zum Wenden fehlte, musste er zurücksetzen. Dies tat er in einer derartigen Geschwindigkeit, dass sich Cherry unwillkürlich am Türgriff festhielt. Erst am Ende der Straße ließ sie ihn wieder los.
    „Sie … Sie fahren gerne Auto?“, fragte sie noch ganz benommen.
    „Si.“ Er gab Gas. „Es ist für mich eine der wenigen ungetrübten Freuden, die das Leben zu bieten hat.“
    Cherry wollte gerade fragen, was er damit meinte, als sie ein typisch italienisches Gutsgebäude sah, dessen Anblick ihr die Sprache verschlug. Waren die Häuser in dieser Gegend meist verputzt und weiß gestrichen, war diese Hofanlage aus ockerfarbenem Naturstein errichtet, der in der Nachmittagssonne golden glänzte.
    Hohe Pinien und die knorrigen Olivenbäume der umgebenden Felder bildeten einen perfekten Hintergrund, und das graue Schieferdach und die bunt bepflanzten Balkonkästen sorgten für malerische Kontraste.
    „Casa Carella“, meinte Vittorio nach einem Seitenblick auf Cherry, die staunend auf dem Beifahrersitz saß, die Hände im Schoß gefaltet. „Einer meiner Vorfahren baute das Haupthaus im siebzehnten Jahrhundert, nachfolgende Generationen haben es immer mehr erweitert.“
    Das Ergebnis erinnerte Cherry mehr an ein Märchenschloss als an einen Gutshof. „Wie wunderschön!“, war alles, was sie über die Lippen brachte.
    „Grazie.“ Langsam ließ er den Blick von ihrem Gesicht zur Casa Carella schweifen. Seine Züge wurden weich. „Auch ich finde mein Zuhause wunderschön. Ich möchte nirgendwo anders leben.“
    „Und die Olivenhaine werden immer noch bestellt?“ Fragend sah Cherry ihn an.
    „Aber sicher! Apulien ist berühmt für sein Olivenöl, und die Carellas liefern schon seit jeher das beste. Mein Urgroßvater war aber nicht nur ein ausgezeichneter Bauer, sondern auch ein weitsichtiger Geschäftsmann. Er sorgte dafür, dass sich der Reichtum der Carellas heutzutage nicht allein auf Olivenplantagen gründet.“
    Cherry nickte nur. Vittorio Carella war offensichtlich steinreich.
    „Mein Urgroßvater war in seinen Methoden nicht zimperlich, aber mit seiner Rücksichtslosigkeit legte er den Grundstein für ein Vermögen, auf das die folgenden Generationen bauen konnten.“
    „Sie finden Rücksichtslosigkeit also gut?“ Empört sah sie ihn an.
    Er wich ihrem Blick nicht aus. „Manchmal schon, Cherry.“
    Bevor sie etwas entgegnen konnte, hatte Vittorio bereits seinen Platz verlassen, um ihr beim Aussteigen behilflich zu sein.
    „Sie möchten sich bestimmt zuerst etwas frisch machen“, bemerkte er. „Eins der Mädchen wird Ihnen ein Gästezimmer zeigen. Wenn Sie fertig sind, lade ich Sie zu einem Kaffee ein.“
    Kaum hatte er ausgeredet, öffnete eine junge Frau in adretter Uniform die Haustür.
    „Ah, Rosa“, begrüßte Vittorio sie, hakte Cherry ein, die wie angewurzelt auf der Stelle gestanden hatte, und führte sie mit sanftem Druck die Freitreppe zum Eingang hoch. „Rosa, würden Sie bitte die signorina in ein Gästezimmer führen und sich um sie kümmern?“
    Er ließ Cherry los. „Wenn Sie erlauben, werde ich mich in der Zwischenzeit mit der Autovermietung in Verbindung setzen und versuchen, die Dinge zu regeln.“
    Sie bedankte sich, ohne recht zu wissen, was sie sagte. Die Pracht der Halle, die sie an Vittorios Seite betreten hatte, verschlug ihr einfach den Atem. Sie war hoch wie eine Kirche, kühl und hell. Der Boden war mit hellgrünem Marmor gefliest, an den Wänden hingen alte Gemälde, und Sofas und Polsterstühle luden zum Sitzen ein.
    Die Blumen, die geschmackvoll auf Tischen und Kommoden arrangiert waren, verbreiteten einen frischen Duft. Die breite Freitreppe zu den oberen beiden Stockwerken und die umlaufenden Galerien ließen Cherry glauben, im Innenhof einer Burg zu stehen.
    Wortlos folgte sie dem Mädchen die hellgrünen Marmorstufen hinauf. Rosa öffnete die Tür zu einem riesigen Schlafzimmer und führte Cherry ins Bad, das mit

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