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Julia Extra Band 369

Julia Extra Band 369

Titel: Julia Extra Band 369 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Helen Brooks , Kate Hewitt
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einsehen“, redete sie weiter. „Sie weiß, was sie will, und handelt entsprechend. Zugegeben, mit einer Schwangerschaft hat sie nicht gerechnet, trotzdem freut sie sich auf das Baby. Es tut mir leid, wenn ich damit das Bild zerstöre, das Sie sich von Ihrer kleinen Schwester gemacht haben, aber es ist die Wahrheit. Über kurz oder lang hätte Sophia sowieso geheiratet, Vittorio. Jetzt passiert es eben etwas früher.“
    „Sie wird Santo nicht heiraten! Sie würde von morgens bis abends arbeiten müssen, das entspricht nicht dem Wunsch meiner Eltern.“
    „ Sie wünschen es nicht, Vittorio, das ist das Problem!“ Sie wusste selbst nicht, woher sie die Kraft nahm, ihm das ins Gesicht zu sagen. „Ihre Schwester hat ein Recht darauf, ihren eigenen Weg zu gehen.“
    „Und wenn es der falsche ist?“
    „Das kann allein die Zeit zeigen. Sollte es wirklich der Fall sein, müssen Sie ihr zur Seite stehen und helfen.“
    Cherry versuchte, objektiv zu bleiben, und überlegte gut, bevor sie weitersprach. Vittorio hatte Sophias wegen auf viel verzichtet, sogar auf die Frau, mit der er die Zukunft hatte teilen wollen. Er hatte alles getan, um seine Schwester so aufwachsen zu lassen, wie es sich seine Eltern für ihre einzige Tochter gewünscht hätten.
    „Ihren Eltern hätte es bestimmt nicht gefallen, wenn sich ihre beiden geliebten Kinder zerstritten hätten“, erklärte sie ruhig.
    „Sophia hat die Familienehre der Carellas beschmutzt.“ Hochmütig sah er sie an. „Sie hat sich einem Mann vor der Hochzeit hingegeben.“
    „In welchem Jahrhundert leben Sie eigentlich? Was bedeutet Ihnen mehr, Ihr Name oder Ihre Schwester? Mit Ihrer Zustimmung könnten die beiden sofort heiraten, und man wird meinen, das Baby sei lediglich recht früh geboren worden. Selbst wenn das nicht der Fall sein sollte, finden Sie bestimmt eine Erklärung, Sie wissen doch sonst auf alles eine Antwort!“
    „Wie können Sie es wagen, in diesem Ton mit mir zu reden!“, erwiderte er eisig. „Sie mischen sich in Dinge ein, die Sie nichts angehen.“
    „Da muss ich Ihnen leider widersprechen, Sophia hat mich unter Tränen gebeten, mit Ihnen zu sprechen.“ Cherry wusste nicht mehr weiter. Wie sollte man mit einem Mann argumentieren, der sowieso alles besser wusste? „Ich habe mich nur schwer dazu überreden lassen, ich wusste genau, wie Sie reagieren.“
    „Erstaunt Sie das?“ Seine Augen blitzten zornig. „Soll ich mich etwa freuen, wenn meine Schwester sich wegwirft, wenn sie mit siebzehn bereits Mutter wird?“
    Cherry atmete tief durch. „Es stimmt, die Umstände sind nicht ideal. Aber es ist nun einmal passiert, und Sophia freut sich auf ihr Kind. Eine Abtreibung kommt für sie nicht infrage“, fügte sie warnend hinzu.
    „Wie können Sie mir unterstellen, einen solchen Gedanken zu hegen?“ Er war außer sich vor Wut. „Für wen oder was halten Sie mich eigentlich? Für einen Unmenschen? Für ein Monster?“
    Cherry hielt sich zurück. Ihm ihre ehrliche Meinung zu sagen hieße, Öl in die Flammen zu gießen. „Darüber möchte ich mir kein Urteil erlauben. Wie Sie ganz richtig erwähnten, kenne ich Sophia und Sie erst seit heute. Wenn ich gewusst hätte, was mich hier erwartet, wäre ich lieber die Nacht über im Auto geblieben, das dürfen Sie mir glauben.“
    Er schloss kurz die Augen und atmete tief durch. „Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen, Cherry. Es war unfair von Sophia, Sie, einen Gast in unserem Hause, vorzuschicken, anstatt mir selbst die Hiobsbotschaft zu überbringen. Das jedoch rechtfertigt mein Verhalten noch lange nicht.“
    Cherry war beeindruckt. Innerhalb von Sekunden hatte Vittorio sich wieder in den Griff bekommen. „Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen.“ Sie schluckte. „Es muss ein schrecklicher Schock für Sie gewesen sein. Ich wollte nur helfen – und möchte es immer noch. Wenn ich bleiben soll, bis Santo und Sophia kommen …“
    „Nein. Vielen Dank für Ihr Angebot, aber dies alles ist nicht Ihr Problem.“
    Cherry erhob sich, und auch er stand auf, wie es sich für den Gastgeber gehörte. „Stoßen Sie Ihre Schwester nicht von sich“, bat sie spontan, obwohl sie eigentlich keinen Kommentar mehr hatte machen wollen. „Sophia weiß genau, wie wütend und enttäuscht Sie sind. Bitte geben Sie ihr und Santo die Gelegenheit zu einer Aussprache. Sie liebt Sie sehr und befindet sich in einer Situation, in der sie ganz auf Ihre Hilfe angewiesen ist. Und Santo – ich glaube, er war eher

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