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Julia Extra Band 369

Julia Extra Band 369

Titel: Julia Extra Band 369 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Helen Brooks , Kate Hewitt
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zog die Brauen hoch.
    „Der Kaffee wird gleich kommen“, meinte er, setzte sich in den Sessel ihr gegenüber und legte den Kopf in den Nacken. „Sehen Sie sich den Himmel an, mia piccola . Ist er dunkelblau oder schwarz? Und wie herrlich die Sterne funkeln! Das geheimnisvolle Licht lässt uns erkennen, dass die Welt viel größer und wunderbarer ist, als wir es gewöhnlich glauben. Eine Nacht wie diese zeigt uns, was Ewigkeit bedeutet und wie klein und vergänglich wir Menschen sind.“
    Cherry blickte nicht zu den Sternen. Sie sah nur Vittorio, und die Erkenntnis traf sie wie ein Blitz. Dieser fremde und in seinem Selbstbewusstsein nicht zu erschütternde Mann bedeutete ihr mehr als jeder andere Mensch. Vittorio Carella war ihr Schicksal, das hatte sie von Anfang an geahnt. Statt es sich jedoch einzugestehen, hatte sie wie wild dagegen gekämpft.
    Er wandte sich ihr wieder zu. „Entschuldigung, ich bin vom Thema abgekommen. Was möchten Sie mir also sagen?“

5. KAPITEL
    Was dann geschah, würde Cherry bis ans Ende ihres Lebens nie vergessen.
    Rosa betrat die Terrasse, setzte das Tablett mit den Espressotassen auf den Tisch und war sofort wieder verschwunden. Das würzige Aroma des Kaffees mischte sich mit dem betäubenden Duft des Jasmins. Die Kerzen flackerten in der leichten Brise.
    Vittorio nahm seine Tasse, ohne Cherry dabei aus den Augen zu lassen. „Also los, was haben Sie auf dem Herzen?“
    „Es geht um Sophia. Dass sie in den letzten Wochen so launisch und unausgeglichen war, hat einen besonderen Grund.“ Vittorios Gesicht verschwamm ihr vor den Augen, und Cherry befürchtete, ohnmächtig zu werden. Tapfer kämpfte sie gegen ihre Benommenheit an und sprach weiter, wenn auch mit brüchiger Stimme. „Sophia ist schwanger.“
    Die Zeit schien stillzustehen, und unheilvolles Schweigen breitete sich aus.
    „Wie bitte?“, fragte Vittorio schließlich tonlos.
    „Sie und Santo haben … Es war anscheinend nicht sein Fehler … Sophia hat …“
    „Was hat Sophia Ihnen anvertraut, Cherry?“
    Vittorios zornige Miene jagte ihr Angst ein. „Sie ist völlig am Boden zerstört und hat es noch nicht einmal Santo erzählt. Sie behauptet, es sei ihr Fehler gewesen, sie habe ihn überredet …“
    Vittorio explodierte. Er verschaffte seinen Gefühlen durch einen lauten Wortschwall Luft – Cherry dankte dem Himmel, dass sie kein Italienisch verstand. Dennoch fühlte sie mit ihm. Er war fassungslos und von seiner Schwester enttäuscht.
    „Sie ist nicht hier, sie ist zu Santo, um es ihm zu sagen“, erklärte sie, als Vittorio seinen Stuhl zurückstieß und über die Terrasse ins Haus stürmen wollte.
    Abrupt blieb er stehen, drehte sich im Zeitlupentempo um und setzte sich wieder.
    „Sophia hat also Sie, eine Fremde, gebeten, mir von ihrer Schwangerschaft zu erzählen. Ich verstehe das nicht.“
    „Sie hielt es für das Beste.“
    „Für wen?“ Er lachte bitter.
    „Für alle Beteiligten, für Santo und auch für Sie“, antwortete Cherry wahrheitsgemäß. „Ihre Schwester wollte eine direkte Konfrontation vermeiden und Ihnen Zeit geben, sich mit der Situation vertraut zu machen. Sie befürchtete, Sie könnten sich sonst zu einer unüberlegten Handlung hinreißen lassen. Sie wird nachher mit Santo kommen, um gemeinsam das Notwendige zu besprechen.“
    „Eine Konfrontation wird sie damit nicht verhindern, worauf Sie sich verlassen können.“
    Sein harter Blick und sein vorgeschobenes Kinn verhießen nichts Gutes. Trotzdem versuchte Cherry zu vermitteln. Sie wollte Sophia helfen – was hatte sie dabei schon zu verlieren?
    „Wenn Sie sich gegen Santo stellen, verlieren Sie Ihre einzige Schwester – und Ihre Nichte oder Ihren Neffen dazu. Wollen Sie das wirklich? Sophia liebt Santo und möchte seine Frau und die Mutter seiner Kinder werden. Das sind Tatsachen, an denen Sie nichts ändern können.“
    „Was wissen Sie schon von Sophia? Sie haben Sie erst heute kennengelernt.“
    „Ich weiß, doch ein Außenstehender erkennt manchmal auf den ersten Blick, was den Beteiligten verborgen bleibt. Sophia weiß genau, was sie will.“
    „Sie ist ein Kind.“
    „Nein.“ Cherry wusste selbst nicht, weshalb sie sich so entschieden für Sophia einsetzte, schließlich war diese für sie eine Fremde, wie Vittorio ganz richtig bemerkt hatte. Aber eine innere Stimme sagte ihr, Vittorio würde es sein Leben lang bereuen, wenn er sich mit seiner Schwester überwarf.
    „Sophia ist kein Kind mehr, das müssen Sie

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