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Julia Extra Band 369

Julia Extra Band 369

Titel: Julia Extra Band 369 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Helen Brooks , Kate Hewitt
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zum Spielen haben.“
    Cherry schüttelte den Kopf. Wieder hatte sie das Gefühl, alles nur zu träumen. Ahnte Sophia denn gar nicht, wie einschneidend sich ihr Leben ändern würde? Und was, wenn ihr geliebter Santo sie gar nicht heiraten wollte?
    Bedrückt folgte sie Sophia in den Salon, wo Vittorio bereits auf sie wartete. Er saß im Sessel und hatte sich soeben ein Glas Wein eingeschenkt. Cherry errötete, als sie der Blick seiner grauen Augen traf. Über Sophias Probleme waren die Erinnerungen an die Szene am Pool in den Hintergrund gedrängt worden, doch jetzt kehrten sie mit Macht zurück. Cherry wäre am liebsten im Boden versunken.
    Dennoch schaffte sie es, mit geradem Rücken und erhobenem Kopf Sophia zu einem der Sofas zu folgen und sich neben sie zu setzen.
    „Der Traum eines jeden Mannes.“ Vittorio lachte leise. „Ein Essen bei Kerzenschein mit gleich zwei schönen Frauen.“
    Statt Jeans trug Vittorio jetzt eine schwarze Leinenhose, dazu ein weißes Hemd mit Stehbündchen, dessen Knopfleiste offen stand. Er sah einfach blendend aus. Bestimmt konnte er jede Frau haben, die er wollte.
    „Noch einen Cocktail, Cherry?“, unterbrach er ihre Betrachtungen. „Oder ziehen Sie Wein oder einen Sherry vor?“
    Typisch für ihn, sie an den verhängnisvollen Cocktail am Pool zu erinnern! Sie ließ sich ihren Ärger nicht anmerken, sondern zuckte nur lässig die Schultern. „Cocktails reizen mich nicht besonders, ich hätte lieber Wein.“
    Er schenkte ihr ein Glas ein und reichte es ihr. Dann füllte er ein weiteres mit einem Mix aus Wein und Zitronensprudel, das er Sophia gab.
    Sophia schüttelte den Kopf. „Vittorio, ich bin fast siebzehn und längst kein Kind mehr. Wann wirst du mich endlich entsprechend behandeln?“
    Vittorio beachtete sie nicht, sondern wandte sich Cherry zu. „Sind Sie mit Ihrem Zimmer zufrieden?“, erkundigte er sich, ganz der höfliche Gastgeber.
    Glücklicherweise brauchte sie auf die Frage nicht einzugehen, denn es klopfte, und Margherita erschien. „Das Essen ist serviert, Signor Carella.“
    „Danke, Margherita, dann nehmen wir unsere Gläser mit an den Tisch.“
    Wie alle Räume der Casa Carella zeugte auch das Esszimmer von Luxus und gediegenem Geschmack. Der beeindruckend große Tisch aus auffällig gemasertem Teakholz harmonierte wunderbar mit Teppichen, Polstern und Vorhängen, die in gedämpften Naturtönen gehalten waren. Die Tür zur Terrasse war weit geöffnet, kühle Abendluft wehte herein, und die Rosen der Tischdekoration verbreiteten einen betörenden Duft.
    Cherry jedoch konnte sich an dem eleganten Ambiente nicht erfreuen. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Wie würde dieser Abend enden?
    Sophia dagegen schien die Ruhe in Person. Während Cherry kaum einen Bissen der leckeren antipasti hinunterbrachte, sprach Sophia schwarzen Oliven, Anchovis und hauchdünnen Schinkenscheiben herzhaft zu.
    „Essen Sie, Cherry“, forderte Vittorio sie auf. „Sonst fühlt sich Margherita beleidigt. Sie ist wirklich eine hervorragende Köchin.“
    Cherry nickte beklommen. Wenn Vittorio wüsste, was ihm bevorstand, würde es ihm mit Sicherheit ähnlich auf den Magen schlagen wie ihr. So jedoch genoss er den zweiten Gang, eine Suppe, und bemühte sich um eine angeregte Unterhaltung.
    „Die Nudeln in der Suppe nennen wir orecchiette , kleine Ohren.“ Er lächelte. „Apulien besitzt fruchtbaren Boden, das haben Sie ja bestimmt schon bemerkt. Das hervorragende Ackerland und die Nähe zum Meer machen unsere Küche zu einer der besten in ganz Italien. Essen spielt bei uns eine große Rolle, nicht wahr, Sophia?“
    Sie nickte und reichte Cherry den Brotkorb. „Das musst du unbedingt probieren“, empfahl sie. „Margherita backt es selbst mit Oliven, Tomaten und Kräutern – natürlich alles aus eigenem Anbau.“
    Cherry war begeistert, das Brot war eine Delikatesse! Spontan fasste sie einen Entschluss. Dieses Dinner wollte sie genießen, solange es ihr vergönnt war. Das schlimme Ende würde sie so oder so ereilen.
    Der Wein und das Essen schmeckten herrlich, und Vittorio, der die Szene am Pool vergessen zu haben schien, war ein galanter Gastgeber – was wollte sie mehr? Sie leerte den Suppenteller und zierte sich auch beim Hauptgang nicht.
    „Sie genießen wie eine Italienerin“, meinte Vittorio und beobachtete, wie sie sich eine Scheibe hauchdünn gehobelten Parmesankäse auf ihr Filetsteak legte. Seine rauchgrauen Augen erschienen Cherry dunkler als gewöhnlich,

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