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Julia Extra Band 371

Julia Extra Band 371

Titel: Julia Extra Band 371 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Hollis , Lynne Graham , Carol Marinelli , Nicola Marsh
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eilte zur Schule. Erst am Nachmittag fand sie Zeit, an die Nacht mit Alex zurückzudenken. Er hatte sich davongeschlichen, ohne nach ihrer Telefonnummer zu fragen oder einen Zettel zu hinterlassen. Von erfahrenen Freundinnen wusste sie, dass ein solches Verhalten durchaus üblich war. Als ihr jedoch klar wurde, dass sie gleich beim ersten Treffen mit einem Mann ins Bett gegangen war, verfinsterte sich ihre Laune. Unter diesen Umständen würde sie jeder für eine Frau halten, die leicht zu haben war, und vor ihr zurückschrecken. Aber vielleicht ging Alex ja auch davon aus, dass er sie am Montagabend ohnehin treffen würde? Der Gedanke beruhigte Rosie.
    Als sie nach Hause kam, wo ein riesiger Blumenstrauß und ein mit „A.“ unterzeichnetes Kärtchen auf sie warteten, jubilierte sie innerlich. Er hätte nicht so viel Geld ausgegeben, wenn er sie nicht wiedersehen wollte, oder? Rosie tat die Blumen in eine Vase und stellte sie in das gemeinsame Wohnzimmer, damit alle Mitbewohnerinnen sich daran erfreuen konnten.
    Doch als sie am Montagabend bei STA Industries ihre Schicht antrat, fand sie das Büro von Alex leer vor.
    Er ist bestimmt auf Dienstreise, beruhigte sie sich. Dann verging die Woche, ohne dass sie ihm ein einziges Mal begegnet wäre, und ihr Optimismus fiel wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Ging er ihr aus dem Weg? Er bekleidete in der Firma eine wichtige Position und hatte mit der Putzfrau geschlafen. Vermutlich schämte er sich jetzt.
    Am Freitag rief ihre Chefin Vanessa an, um ihr zu sagen, dass die Arbeit bei STA Industries beendet sei. Ab der darauffolgenden Woche würde Rosie bei einer anderen Firma eingesetzt. Das war’s dann also, dachte Rosie traurig. Sie würde Alex Kolovos niemals wiedersehen. Die Blumen hatte er ihr nur aus einem Schuldgefühl heraus geschickt, und nicht, weil er sie wiedertreffen wollte.
    Recht herzlichen Dank! dachte sie bitter, denn seine Zurückweisung verletzte sie tief. Rosie war ein Risiko eingegangen, indem sie einem praktisch fremden Mann ihr Vertrauen geschenkt hatte, und jetzt musste sie dafür zahlen. Das soll mir eine Lehre sein, ermahnte sie sich. Alex hatte nur mit ihr ins Bett gehen wollen, und da ihm das auf Anhieb gelungen war, dachte er nicht im Traum daran, sich noch einmal mit ihr zu treffen. Womöglich hatte ihre sexuelle Unerfahrenheit ihn abgestoßen.
    Am Ende der zweiten Woche geriet Rosie in Panik, weil ihre Periode ausblieb. Ich nehme die Pille, beruhigte sie sich. Es war höchst unwahrscheinlich, dass sie schwanger war. Nach einer weiteren bangen Woche ließ sie sich bei ihrer Frauenärztin einen Termin geben. Diese drückte ihr einen Schwangerschaftstest in die Hand.
    „Ich nehme doch die Pille!“, protestierte Rosie, als ihr die Ärztin sagte, dass der Test positiv ausgefallen sei.
    Die Ärztin erkundigte sich freundlich, ob Rosie eventuell Magenbeschwerden gehabt hätte. Siedend heiß fiel Rosie wieder ein, dass sie sich in der Nacht vor der Begegnung mit Alex hatte übergeben müssen.
    „Vermutlich haben Sie die Pille erbrochen, und somit war die Wirkung aufgehoben“, erklärte die Ärztin ernst.
    Benommen verließ Rosie die Praxis. Sie konnte kaum glauben, was sie soeben erfahren hatte. Nur einmal in ihrem Leben hatte sie mit einem Mann geschlafen und war sofort schwanger geworden. Ein Baby , dachte sie ängstlich. Wie sollte sie für ein Baby sorgen, wenn sie doch kaum Geld für Lebensmittel und Kleidung hatte?
    Trug Alex Kolovos nicht ebenso viel Schuld wie sie? Warum hatte er kein Kondom benutzt? Bitterkeit stieg in ihr hoch. Nur ein einziges Mal war sie unvorsichtig gewesen, und dann gleich das! Im Herbst hatte Rosie eigentlich ein Studium der Betriebswirtschaft aufnehmen wollen. Alles hatte nur noch von ihren Prüfungen, die in wenigen Wochen anstanden, abgehangen. Wie sollte sie jemals studieren, wenn sie für ein Baby sorgen musste?
    Alex musste die Neuigkeit erfahren, entschied Rosie. Er hatte ein Recht darauf, schließlich war es auch sein Kind. Natürlich würde er verärgert, wenn nicht sogar wütend reagieren. Doch sie empfand kein Mitleid mit ihm. Ein Kind würde ihr Leben durcheinanderbringen, nicht seines.
    Am nächsten Morgen nahm Rosie den Bus zum Hauptgebäude von STA Industries und fuhr mit dem Fahrstuhl in die oberste Etage. Als sie der Empfangsdame sagte, dass sie Alex Kolovos sprechen wolle, musterte die Frau sie von Kopf bis Fuß. „Eine Person dieses Namens arbeitet hier nicht“, sagte sie abweisend.
    „Doch.

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