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Julia Extra Band 371

Julia Extra Band 371

Titel: Julia Extra Band 371 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Hollis , Lynne Graham , Carol Marinelli , Nicola Marsh
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Stirn. „Timon ist wieder auf Entzug. Mein Bruder ist nämlich schon seit Jahren drogenabhängig. Und Vater versucht immer noch, ihn davon abzubringen.“
    Wortlos hörte Rosie sich die traurige Geschichte an. Dann wechselte sie schnell das Thema. „Kannst du mir etwas von meinem Vater erzählen?“
    „Sagen wir mal so: Mit Ausnahme meines Vaters sind alle Männer in unserer Familie Tagediebe“, erwiderte Sofia mit säuerlichem Unterton. „Timon hat zwei Söhne, die in einem von Vaters Hotels beschäftigt waren. Doch statt sich in den Familienbetrieb einzuarbeiten, haben sie ihn bestohlen.“
    Die kriminellen Machenschaften ihrer Cousins entsetzten Rosie. „Meine Güte …“, begann sie, als ihr Großvater plötzlich mit unerwarteter Vitalität von seinem Sessel aufsprang und Alexius mit einer Flut griechischer Worte bedachte. Sofort schaute Rosie bange zu den beiden Männern hin. Alexius saß kerzengerade da, die Miene ausdruckslos und starr. „Worum geht es?“, wollte Rosie von der Tante wissen.
    „Du tust so unschuldig und damenhaft, dabei hast du es faustdick hinter den Ohren“, entgegnete Sofia statt einer Antwort.
    Auch wenn sie nicht wie die Tante jedes Wort verstand, ahnte Rosie, worum es in dem Streit gehen musste. So gelassen wie möglich erwiderte sie: „Wie kommst du bitte darauf?“
    „Sich von einem Milliardär schwängern zu lassen? Alle Achtung, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm! Deine Mutter hat mit meinem kleinen Bruder dasselbe Spiel gespielt“, stichelte Sofia schadenfroh. „Und ich hatte geglaubt, du wärst hier, um meinem Vater um den Bart zu gehen. Jetzt ist er außer sich vor Wut …“
    Rosie ließ die Gemeinheiten der Tante einfach an sich abprallen. „Was genau sagt dein Vater?“, bohrte sie.
    „Das ist ja die reinste Seifenoper“, bemerkte die ältere Frau höhnisch. „Mein Vater hat gerade gesagt, dass dein Ruf nun unwiederbringlich zerstört ist.“
    Rosie seufzte tief, dann stand sie auf und ging zu den streitenden Männern. Obwohl Alexius nicht die Stimme erhob, verrieten seine wild funkelnden Augen, dass er innerlich vor Wut schäumte. Nur die Achtung vor dem Patenonkel hielt ihn zurück.
    „Halte du dich bitte heraus“, sagte Alexius, als er bemerkte, dass Rosie neben ihm stand.
    „Das werde ich nicht. Schließlich geht es hier um mich“, protestierte Rosie. Dann richtete sie sich an ihren Großvater, der vor Wut hochrot angelaufen war. „Beruhig dich, bitte. Wenn ich gewusst hätte, dass ihr euch meinetwegen streiten würdet, wäre ich nicht hergekommen. Deinem Herzen tut es bestimmt nicht gut, wenn du dich so aufregst. Außerdem kannst du Alexius nichts vorwerfen, er hat nämlich angeboten, mich zu heiraten.“
    „Ist das wahr?“ Sofort entspannte sich die Miene des alten Mannes.
    „Aber ich habe abgelehnt“, fügte Rosie hinzu.
    „Wie bitte?“ , herrschte der Großvater sie an. „Bist du verrückt? Du bekommst ein Kind von ihm, aber willst ihn nicht heiraten?“
    „Ich glaube, wir gehen jetzt besser, damit sich die Gemüter beruhigen können“, sagte Rosie und legte eine zitternde Hand auf Alexius’ Arm. „Ich kann ein anderes Mal wiederkommen, vorausgesetzt, ich bin hier noch erwünscht.“
    „Natürlich bist du das“, warf Alexius so gelassen ein, als sei nichts weiter vorgefallen. „Ich bin es, der hier nicht mehr erwünscht ist.“
    „Solange du ihn nicht heiraten willst, gehst du am besten nirgends mit ihm hin“, sagte Sokrates schneidend.
    „Ich treffe meine eigenen Entscheidungen, und ich vertraue Alexius“, erwiderte Rosie ruhig.
    „Warum hast du dich nicht verteidigt?“, fragte Rosie, sobald sie mit Alexius im Auto saß.
    „Ich habe große Achtung vor Sokrates. Er hatte mit allem, was er mir an den Kopf geworfen hat, recht. Ich habe den Ruf eines Weiberhelden und hätte mich dir gegenüber wirklich zurückhalten sollen“, lenkte Alexius ein.
    „Du hättest auf mich hören und ihm nicht sofort von der Schwangerschaft berichten sollen“, seufzte Rosie.
    „Das Mindeste, was ich meinem Patenonkel schulde, ist die Wahrheit.“
    „Meine Tante hat sich ja richtig an der unschönen Szene ergötzt. Warum hast du mich nicht vorgewarnt, was für ein gehässiger Mensch sie ist?“
    „Ich wollte keine Vorurteile schüren, damit du dir deine eigene Meinung bilden kannst“, erklärte er. „Sokrates ist eigentlich ein herzensguter Mensch, aber leider etwas cholerisch. Später wird er bereuen, dass ihr so auseinandergegangen seid.

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