Julia Extra Band 371
in Kauf“, flüsterte er heiser. „Komm doch nach dem Besuch bei der Schneiderin mit zu mir“, fügte er mit unzweideutigem Unterton hinzu.
Mit einem Mal bereute Rosie das Gewesene. „Wollen wir das Ganze nicht lieber als Ausrutscher betrachten?“
Das Lächeln in seinem Gesicht erstarb. „Erst ein Fehler, jetzt ein Ausrutscher? So nennst du das, was zwischen uns ist?“
„Das kannst du selbst wohl am besten beurteilen“, flüsterte Rosie. Die sexuelle Anziehungskraft, die zwischen ihnen herrschte, war nicht zu leugnen. Rosie genügte ein Blick auf Alexius, um ihn sofort zu begehren. Keine Minute verging, ohne dass sie an ihn dachte.
Als sie Bas aus der Tierklinik abholen wollte, hatte er darauf bestanden, mitzukommen. Als Geschenk brachte er einen Plüschkorb für den Hund mit. Jeden Tag rief Alexius an und erkundigte sich nach ihrem Befinden. Sie war dabei, sich bis über beide Ohren in Alexius zu verlieben, und hatte keine Ahnung, wie sie ihren Gefühlen Einhalt gebieten sollte.
Der Wagen hielt vor der Modeboutique, und Rosie betrat das Geschäft. Die Schneiderin nahm ihre Maße. Ohne zu protestieren, ließ Rosie die Prozedur über sich ergehen. Nach dem kleinen Zwischenfall im Wagen hatte sie keine Lust mehr, sich mit Alexius zu streiten. Er kannte ihren Großvater und ihre Familie sehr gut. Wenn Alexius befand, dass sie eine neue Garderobe brauchte, würde sie sich fügen. Vielleicht würde ihr Großvater sich sonst für sie schämen. Allerdings fragte sie sich, ob sie je Liebe für Sokrates empfinden würde, wenn er nur auf Äußerlichkeiten achtete.
Die Limousine brachte Rosie nach Hause. Alexius warf ihr einen Blick zu, der keine Zweifel an seinen Absichten aufkommen ließ. Rosie wünschte, ihr Körper würde bei der Aussicht, eine weitere Nacht mit ihm zu verbringen, nicht sofort anspringen. Es war eine Schande, dass sie mit Alexius ins Bett gegangen war, ohne ihn vorher zu kennen. Wenn sie sich ihm noch einmal hingeben würde, dann nur, wenn ihr Verstand ebenfalls davon überzeugt war.
Noch eine Prüfung, dann auf nach Griechenland, versuchte sie sich zu beruhigen. Dann wäre ihr Kopf wieder klarer, und sie würde nicht mehr das Bedürfnis verspüren, sich bei Alexius anzulehnen. Schließlich würde sich erst im Lauf der Zeit zeigen, ob er wirklich für sie und das Baby da sein würde.
Aber was, wenn er die nächstbeste Frau anrief, um das soeben geweckte Verlangen zu stillen? Diese Angst hielt Rosie fast die halbe Nacht lang wach. Doch dann ermahnte sie sich, dass sie nur eines haben konnte: Entweder schlief sie mit ihm, oder sie akzeptierte, dass er früher oder später mit einer anderen ins Bett ging.
7. KAPITEL
Rosie saß in einem der bequemen Sessel in Alexius’ Privatflugzeug. Ihr war unbehaglich zumute, denn die luxuriöse Einrichtung des Privatjets schüchterte sie ein. Besorgt blickte sie zu Bas, der mit einem Gipsverband am Hinterbein in seinem neuen Körbchen schlief. Fieberhaft versuchte Rosie, sich von der Angst vor dem Familientreffen in Athen abzulenken.
In dem eleganten grünen Sommerkleid, das ihr eine Figur zauberte, die sie niemals für möglich gehalten hätte, kannte sie sich selbst kaum wieder. Jedes Kleidungsstück war von der Schneiderin ihren Maßen entsprechend umgearbeitet worden, und Rosie fragte sich, was das wohl gekostet haben mochte. Da sie normalerweise kaum etwas Passendes in ihrer Größe fand, machten sie die drei Koffer voller exklusiver Kleidungsstücke, die in ihrer Wohnung abgeliefert worden waren, nervös. Erwartete man etwa von ihr, dass sie sich wie ein Mitglied der königlichen Familie mehrmals am Tag umzog?
Unterdessen saß Alexius auf der anderen Seite der Kabine und arbeitete an seinem Laptop. Rosies Anblick, als sie vorhin mit wehendem blondem Haar die Stufen der Gangway hinaufgestiegen war, hatte ihn begeistert. Er hatte sie gesehen und sofort gewollt.
Woran lag das nur? Das unstillbare Verlangen, das sie in ihm entzündet hatte, stellte seine Selbstbeherrschung enorm auf die Probe. Langsam fragte er sich, ob er sich von dem Rosie-Virus heilen konnte, wenn er ihren aufregenden kleinen Körper wenigstens noch einmal besaß. Bestimmt würde er sich bald mit ihr langweilen. So erging es ihm schließlich bei jeder Frau.
„Wo übernachte ich überhaupt?“, fragte Rosie in die Stille.
„Bei deinem Großvater“, antwortete er und sah sie neugierig an. „Ist das ein Problem für dich?“
„Ich bin davon ausgegangen, dass ich im Hotel
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