Julia Extra Band 371
deiner Meinung nach sonst sein?“
„Mit dir wäre es etwas anderes. Du bist die Mutter meines Kindes“, erklärte er und zog sie zurück auf das Kissen. Mit einer gebieterischen Geste legte er eine kräftige Hand auf ihren Bauch. „Hier drin wächst mein Kind.“
Die herrische Geste und die Wut in seinen grauen Augen irritierte Rosie, und sie entwand sich seiner besitzergreifenden Hand und stand auf. Hastig griff sie nach dem Nachthemd und zog es über den Kopf. „Das bedeutet nicht, dass ich dir gehöre.“
„Oh, doch!“, schrie Alexius sie an. „Wenn du glaubst, dass ich seelenruhig mit ansehe, wie du dir einen neuen Mann angelst, hast du dir den Falschen ausgesucht!“
Obwohl seine Wut sie einschüchterte, hob Rosie herausfordernd das Kinn und bedachte ihn mit einem eisigen Blick. „Es mag zwar dein Baby sein, aber mein Körper gehört immer noch mir. Und falls es dich interessiert: Meine Chancen, einen anderen Mann kennenzulernen, sind erheblich gesunken, seit ich ein Kind erwarte!“
„Du gehörst mir! Finde dich damit ab!“, warf Alexius ihr entgegen. Dass sie es überhaupt wagte, an ihre Chancen bei anderen Männern zu denken, empörte ihn maßlos.
„Ich bin nicht dein Eigentum“, erklärte Rosie stolz. „Und ich werde mich nicht an dich binden, nur weil du einen Haufen Geld besitzt. Das ist nicht das, was ich mir vom Leben erträume!“
„Was willst du dann von mir?“, fragte Alexius verständnislos.
„ Gefühle! Geht das denn nicht in deinen Kopf?“, entgegnete sie ungläubig. „Es reicht mir nicht, dass du Geld hast und im Bett fantastisch bist!“
Alexius sprang auf. „Glaubst du etwa, ich würde mich wie ein Teenager in dich verknallen?“, spottete er.
„Nur weiter so, mach dich nur über meine Träume lustig!“ Rosies Gesicht glühte vor Wut. „Ich rede ja nicht einmal von Liebe, mir reichen Güte, Selbstlosigkeit, Freundlichkeit …“
„War ich etwa nicht gut oder freundlich?“, erwiderte er harsch.
Rosie dachte daran, dass er sich tatsächlich viel Mühe gegeben hatte, seit er von der Schwangerschaft erfahren hatte. Aber das genügte ihr nicht. „Du freust dich nicht auf das Baby.“
„Ich will dich“, sagte er unumwunden. „Und ich akzeptiere das Baby als einen Teil von dir. Reicht das für den Anfang denn nicht?“
Dass er sie trotz des Babys immer noch wollte, freute Rosie, aber etwas in ihr sträubte sich dagegen, einen Mann zu heiraten, der sie nicht liebte. „Ich weiß dein Angebot durchaus zu schätzen. Aber ich gehöre doch gar nicht deinen gesellschaftlichen Kreisen an.“
Seine Züge glätteten sich. „Das interessiert mich nicht. Du bist einer der gütigsten Menschen, die ich kenne.“
„Das spricht nicht gerade für deine Bekannten.“
„Du hast es nicht auf mein Geld abgesehen, und ich bin gern mit dir zusammen“, erklärte er knapp. „Aber Liebe kann ich dir nicht bieten. Ich war noch nie verliebt.“
„Noch nie?“, fragte Rosie schockiert.
„Mich interessiert nur Sex“, gestand er widerwillig. „Und mit dir gefällt mir Sex am besten.“
Bei dem Geständnis hätte Rosie am liebsten aufgeheult. „Vermutlich heißt das bei dir eine Menge“, sagte sie aufgewühlt. „Doch allein die Tatsache, dass der Sex fantastisch ist, heißt noch lange nicht, dass unsere Ehe gut wird.“
Rosie weigerte sich also immer noch. Alexius kochte innerlich, weil er bei ihren Auseinandersetzungen immer den Kürzeren zog. Frustriert kniff er die Lippen zusammen und erwiderte nichts.
Rosie, der sein innerer Kampf nicht entgangen war, kam auf ihn zu. Sie legte die Hände um seinen Nacken, stellte sich auf Zehenspitzen und küsste ihn sanft auf den Mund. „Ich will mich nicht mit dir streiten.“
„Aber genau das tust du.“
Rosie ließ eine Hand auf seine bronzefarbene Brust sinken und strich verführerisch über die festen Muskeln. „Lass uns wieder ins Bett gehen“, flüsterte sie.
Schlagartig meldete sich Alexius’ Begehren zurück. Er nahm Rosies Hand und führte sie weiter nach unten, obwohl er wusste, dass sie nur von der Unterhaltung ablenken wollte, die er selbst begonnen hatte.
Erst zögernd, dann immer verlangender strich Rosie über seine harte Männlichkeit. Ihre Gefühle fuhren Achterbahn. Tat sie das Richtige, oder war es ein Fehler? Aber war das nicht letztendlich egal, solange sie sich glücklich fühlte?
Und Rosie fühlte sich so glücklich wie noch nie in ihrem Leben, als sie am nächsten Morgen die Augen aufschlug.
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