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Julia Extra Band 371

Julia Extra Band 371

Titel: Julia Extra Band 371 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Hollis , Lynne Graham , Carol Marinelli , Nicola Marsh
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wegführte. Nicht, dass er am Ende noch dachte, sie wäre ihm gefolgt. Ihre Wanderung führte durch schattige Pinienwälder, vorbei an malerischen Olivenhainen und Weinstöcken. Ihr Ziel war der aus Natursteinen gebaute Wall, der das große Haupttor umschloss und hinter dem sich die Landstraße in Richtung Florenz schlängelte.
    Schon von Weitem hatte sie dort zwei Männer entdeckt, die augenscheinlich mit Ausbesserungsarbeiten beschäftig waren. Für Josie waren diese jahrhundertealten Steinwälle ein interessantes Forschungsobjekt, und gerne wollte sie die beiden Männer zu ihrer Arbeit befragen. Doch der Weg war noch weit, und die hohen Temperaturen ließen ein schnelles Gehen nicht zu.
    Als Josie den Wall endlich erreichte, hatte sie fast eine ganze Flasche Wasser getrunken, und einer der beiden Arbeiter war bereits zur Mittagspause aufgebrochen. Doch der andere war doch da, wie sie erleichtert feststellte. Wortreich berichtete er Josie von der Geschichte und Entstehung der alten Befestigung. Gespannt lauschte sie ihm, stellte Fragen und machte sich Notizen.
    Plötzlich vernahm sie das dumpfe Geräusch von Hufen und drehte sich um. Sie erklickte Dario, der auf einem wunderschönen fuchsfarbenen Hengst saß und in leichtem Galopp genau auf sie zuritt.
    Josies Herz schlug augenblicklich schneller. Genau so hatte sie sich als Kind einen Märchenprinzen vorgestellt. Doch er sollte nicht merken, wie nervös er sie machte. Daher nahm sie sich fest vor, ihn ganz unbefangen zu begrüßen. Aber das war gar nicht so einfach! Schlimmer noch. Als er bei ihr war, brachte sie kein einziges Wort heraus.
    Dario runzelte die Stirn und lächelte. „Ich wurde schon freundlicher begrüßt.“
    Fast ein wenig hilflos sah Josie ihn mit großen Augen an. Ihr Mund fühlte sich staubtrocken an. „Oh … tut mir leid.“ Sie schluckte und räusperte sich. „Ich war nur gerade so in das Gespräch mit Signor Costa vertieft und habe nicht damit gerechnet, Sie hier zu treffen.“
    „Das sehe ich.“ Dario umrundete sie mit ihrem Pferd und wechselte mit seinem Angestellten ein paar Worte auf Italienisch. Dann wandte er sich Josie zu. „Sie wollen also etwas über diesen alten Grenzwall erfahren?“
    Sie nickte. Dabei war sie sich bei seinem Anblick gar nicht mehr so sicher, was sie eigentlich wollte. Dario sah im Sattel einfach umwerfend aus. Locker hielt er die Zügel in einer Hand, die andere ruhte lässig auf dem Sattelknauf, während er mit leichtem Schenkeldruck das Pferd lenkte.
    „Ja. Können Sie mir dabei helfen?“
    Er lachte. „Nicht direkt. Ich bin eigentlich nur hergekommen, weil ich dachte, dass Sie vielleicht jemanden bräuchten, der für Sie übersetzt.“
    Josies Herz schlug Purzelbäume, aber sie schaffte es irgendwie, ihre Stimme ruhig klingen zu lassen.
    „Danke, aber ich komme zurecht. Außerdem kann ich mich besser konzentrieren, wenn niemand da ist, der mich … ablenkt.“
    „Das ist aber schade. Ich hatte gehofft, Sie ein wenig bei der Arbeit zu erleben. Das hat hier nämlich Seltenheitswert. Normalerweise kommen meine Gäste ausschließlich, um sich zu vergnügen – der Ort ist wie gemacht dafür.“
    Josie unterdrückte einen sehnsüchtigen Seufzer. Inmitten dieser herrlichen Landschaft war es auch ohne Conte Dario schon schwer genug, sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Und mit ihm würde es wahrscheinlich unmöglich.
    „Ich … ich bin Ihnen sehr dankbar für Ihr freundliches Angebot, aber ich bin momentan noch dabei, Daten und historische Fakten für mein Seminar zusammenzutragen. Das ist nicht besonders aufregend und würde Sie bestimmt schnell langweilen“, erwiderte sie.
    In Darios Augen lag ein amüsierter Ausdruck, so als wüsste er genau, was in ihr vorging.
    „Okay, war ja auch nur ein Vorschlag. Ich muss jetzt auch los. Also, dann lasse ich Sie mal in Ruhe weiterarbeiten“, erwiderte er. Er verabschiedete sich vom Landarbeiter und wendete sein Pferd.
    Josie war sich nicht sicher, ob sie erleichtert oder enttäuscht darüber war, dass er sie so schnell wieder verließ.
    Doch dann drehte sich Dario auf dem Sattel noch einmal zu ihr um. „Ich werde mich mal umhören, ob ich für Sie noch etwas über den Grenzwall herausfinden kann. Und wenn Sie noch mehr über das Castello di Sirena und seine Geheimnisse erfahren möchten, kommen Sie gerne zu mir.“
    Leicht verunsichert sah Josie ihn an, doch er schien keine Hintergedanken zu haben. „Danke, das klingt vielversprechend.“
    Wann hatte sie

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