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Julia Extra Band 372

Julia Extra Band 372

Titel: Julia Extra Band 372 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier , Shirley Jump , Natalie Anderson
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mit ihrem Zauber Geborgenheit gaben.
    Ein sanftes Lächeln stahl sich auf Grace’ Gesicht, während sie seine Worte mitschrieb. „Perfekt. Ich wette, jedermann wird nach Beckett’s Run kommen wollen, wenn er das liest.“
    Er verzog das Gesicht. „Ich mache das nicht für jedermann. Na ja, auf gewisse Weise natürlich schon, allerdings …“ Er schüttelte den Kopf.
    „Was ist? Wenn es dir nicht um alle Menschen geht, worum geht es dir dann?“
    Sein Blick richtete sich wieder in die Ferne. „Das ist privat.“
    Sie stöhnte auf. „Einen Moment dachte ich, du würdest endlich mal dein Visier herablassen. War wohl ein Irrtum.“ Sie schloss ihren Block und legte den Stift beiseite. „Wenn du einen Text möchtest, der ungefähr so persönlich ist wie eine Waschmittelreklame, dann musst du dir jemand anderen suchen. Dafür bin ich nicht die Richtige.“
    „Du warst nie die Richtige“, entgegnete er. „Entschuldige. Vergangenheit.“
    „Genau.“ Sie biss sich auf die Lippen. Diese einfache Geste versetzte ihn sofort wieder in ihre gemeinsame Kindheit zurück. Er sah die wilde, unbezähmbare Grace vor sich, die auf Bäume kletterte, sich um keine Regel scherte und davon träumte, um die Welt zu reisen. Sie hatte ihn mitgerissen, und er war bereit gewesen, mit ihr zu gehen. Ein Wunsch, dessen Verwirklichung kurz ganz nahe schien.
    „Vielleicht war das hier ein Fehler“, sagte Grace, als habe sie seine Gedanken gelesen.
    „Wir unterhalten uns doch nur, Grace. Mehr nicht.“
    „Wirklich?“ Die Ellbogen aufgestützt lehnte sie sich nach vorne.
    „Wirklich.“ Während er es sagte, wanderte sein Blick von ihren Augen zu ihren Lippen, und in seinem Innern regte sich ein vollkommen unpassendes Gefühl.
    Sie war noch immer so wild wie früher und vollkommen ungebunden, während von ihm so viele Menschen abhingen und sich voll und ganz auf ihn verließen. Ein verantwortungsbewusster Mann brannte nicht mit einer umherziehenden Autorin durch. Und er träumte auch nicht davon, mit ihr ins Bett zu gehen.
    „Du hast dich verändert“, stellte Grace fest. „Nicht nur das große Auto und deine plötzlichen selbstlosen Anwandlungen.“
    „Ich bin erwachsen geworden, Grace. Das kann schon mal passieren.“
    „Du wirkst viel verschlossener. Früher konnte man mit dir Spaß haben. Du warst abenteuerlustig.“
    „Man kann immer noch Spaß mit mir haben.“ Doch schon während er es sagte, kamen ihm Zweifel. Natürlich ging er gelegentlich mal aus und traf sich auch mit Frauen. Doch amüsierte er sich eigentlich wirklich dabei? „Das Leben ändert sich eben, wenn man Verantwortung hat.“
    „Für eine Frau und ein Kind beispielsweise?“
    Bedeutete ihr seine Antwort etwas? Oder war sie nur neugierig? „Keine Frau.“ Um auf ihre zweite Frage zu antworten, müsste er ihr sein Herz ganz öffnen. Doch dafür war er noch nicht bereit. „Was ist mit dir? Bist du immer noch auf der Jagd nach Spaß und Abenteuern, so wie früher?“
    Sie sah ihn an und steckte ihren Notizblock in die Tasche. Sie würde die Mauern nie überwinden, die er um sich errichtete. Immer lenkte er von sich ab. „Es geht einfach nicht, J. C. Ich werde jemand anderen finden, der meine Arbeit übernimmt.“
    Er fasste nach ihr, ehe sie aufstehen konnte. Ihre Hände berührten sich, und allzu vertraute Gefühle durchfuhren ihn. Verlangen. Begehren. Gefühle, die nie erfüllt werden würden. „Lauf nicht wieder weg, Grace.“
    In ihren Augen flammte es auf. „Ich laufe nicht weg.“
    „Wirklich nicht? Ist das nicht deine Spezialität? Wenn man dir zu nahe kommt, weichst du sofort zurück.“ Verdammt. Es war ihm rausgerutscht, unkontrolliert, als könnte er sich in Grace McKinnons Gegenwart einfach nicht beherrschen.
    Zum Glück kam in dem Moment die Kellnerin mit dem Essen. Eine gute Entschuldigung, um sich nicht unterhalten zu müssen. Grace nahm einen Bissen, und ihr Gesicht verzog sich zu einem Lächeln. „Genauso gut wie in meiner Erinnerung.“
    „Manche Sachen ändern sich nie.“
    „Andere schon.“
    Schweigend aßen sie, bis er seinen Teller beiseiteschob. „Warum fangen wir nicht noch einmal von vorne an? Und bleiben beim Wintervergnügen?“
    Sein Blick fiel auf die sich öffnende Tür des Diners, durch die seine Mutter eintrat. Im nächsten Moment schoss ein gut einen Meter großer Kerl hinter ihr hervor und warf sich mit dem ganzen Gewicht seiner vier Jahre auf J. C. „Ich will bei dir bleiben, nicht bei Grandma.“
    Grace sah

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