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Julia Extra Band 372

Julia Extra Band 372

Titel: Julia Extra Band 372 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier , Shirley Jump , Natalie Anderson
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zwischen Carol’s Diner und dem Friseursalon. Noch ehe er ausgestiegen war, hatte Grace schon ihre Tür geöffnet. Er verstand die Botschaft: Auf einen Gentleman kann ich verzichten.
    Und dennoch eilte er voraus, um den beiden die Tür beim Friseur aufzuhalten. Wie ein Schuljunge, dachte er. Das bin doch nicht ich.
    Als Grace an ihm vorbei in den Laden ging, roch er wieder ihr verführerisches Parfüm. Er hätte bei ihr nie ein süßliches Parfüm vermutet. War sie nicht als Kind oft wilder als er selbst gewesen? Eine richtige Abenteuerin. Aber er hatte auch ihre weiche, feminine Seite kennengelernt.
    Mary folgte ihrer Enkelin, hielt aber noch in der Tür inne. „Jetzt habe ich mich doch tatsächlich vertan.“
    Grace wandte sich um. „Was meinst du?“
    „Ich habe heute gar keinen Termin.“
    „Wie bitte?“
    „Der ist erst morgen. Oder, Jane?“, fragte sie die Friseurin.
    „Genau, Mary. Morgen um zwölf.“
    „Ach, macht nichts. Dann gehe ich eben zum Pfarrer, den wollte ich schon lange mal wieder besuchen.“
    „Ich fahre Sie“, bot J. C. sofort an.
    „Nicht nötig, mein Lieber. Bis zur Kirche schaffe ich es gerade noch. Geht ihr zwei ruhig hier nebenan ins Diner. Ich finde nachher schon jemanden, der mich nach Hause fährt.“
    Noch ehe J. C. etwas entgegnen konnte, machte sie sich schon auf den Weg und ließ ihn und Grace zurück.
    „Das war jetzt fast schon plump“, sagte Grace. „Meine eigene Großmutter will mich verkuppeln.“
    J. C. grinste. „Sie meint es ja nur gut.“
    „Das stimmt wohl. Nichts für ungut. Ich gehe dann jetzt.“ Als sie an ihm vorbeigehen wollte, streckte er die Hand aus, um sie aufzuhalten. Eine flüchtige Berührung nur, doch es durchfuhr ihn wie ein Blitz.
    „Wie wär’s mit etwas zu essen? Ich jedenfalls habe Hunger. Meine Tante hat die Familie eingeladen, aber Kochen ist wirklich nicht ihre Stärke. Wir könnten in Carol’s Diner gehen.“
    „Willst du mich etwa als Entschuldigung vorschieben, um einem Familienessen zu entkommen?“
    „Genau das.“ Er lächelte. „Hast du was dagegen?“
    „Nicht im Geringsten. Ich war schon ewig nicht mehr im Diner. Steht Carol noch hinterm Tresen?“
    „Ja, jeden Dienstag und Donnerstag. Ihre Enkelin hat das Tagesgeschäft übernommen, doch so ganz will Carol noch nicht abdanken. Und es gibt immer noch ihre berühmte Hühnchenpastete. Deine Leibspeise.“
    „Das weißt du noch?“
    „Wie sollte ich es vergessen? Hast du jemals etwas anderes bestellt? Außerdem …“ Er machte eine Pause und sah sie aus seinen hellen blauen Augen an. „Außerdem haben wir uns durch die Hühnchenpastete kennengelernt. Erinnerst du dich?“
    Ob sie sich noch erinnerte? Selbstverständlich. Sie war sechs gewesen, und Grandma hatte sie und ihre Schwestern ins Diner ausgeführt, damit sie nicht mehr an ihre Mutter dachten. Denn die hatte sich ein paar Stunden zuvor in ihrem Buick aus dem Staub gemacht und wie immer ihre Töchter einfach zurückgelassen.
    Sie hatten sich am Tresen niedergelassen. Grandma wusste, wie sehr die Mädchen diesen Platz liebten. Grace war noch viel zu klein, um ihre Füße auf der Stütze des Barhockers abzustellen, und so schlenkerten ihre Beine herum, und sie trommelte mit ihren neuen Schuhen gegen das Stuhlbein. Sie kam sich vor, als säße sie auf einem Thron und beobachtete majestätisch eine hereinkommende Familie: Vater, Mutter, Tochter, Sohn. Eine richtige Familie. Sie baten um ein separates Abteil, allerdings war keines frei, und darum nahmen sie zögernd mit dem Tresen vorlieb. Der Vater beschwerte sich noch einmal, doch die Kinder schienen nichts gegen die Abwechselung zu haben. Der Junge setzte sich neben Grace, allerdings hatte sie inzwischen keine Zeit mehr, auf ihn zu achten. Sie war zu sehr mit dem Kleinkrieg beschäftigt, den sie sich auf der anderen Seite mit Faith lieferte: darum, wer seinen Arm auf dem Tresen aufstützen durfte. Die Kellnerin brachte eine Hühnchenpastete, und Grace und der Junge neben ihr griffen beide danach.
    Er lächelte sie schüchtern an und gab nach. „Nimm du den Teller“, sagte er.
    Sie bedankte sich und erklärte: „Das ist mein Lieblingsessen.“
    „Meins auch.“ Er streckte ihr die Hand entgegen, seltsam förmlich und etwas steif. „J. C. Carson.“
    Ihr gefiel die Art und Weise, wie er seinen Namen aussprach, ohne eine Pause zu machen. Nervös nannte sie ihren eigenen, und J. C. lächelte. „Grace“, wiederholte er. „Willkommen in Beckett’s Run,

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