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Julia Extra Band 373

Julia Extra Band 373

Titel: Julia Extra Band 373 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham , Sarah Morgan , Carol Marinelli , Carole Mortimer
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Sie nicht zu meiner Zielgruppe gehören, bedeutet das nicht, dass ich kein entwicklungsfähiges Produkt habe. Bringen Sie mir bei, was ich wissen muss?“ Sein vielsagender Blick ließ sie zu ihrem Ärger erröten. „Ich meine selbstverständlich über Marketing und Geschäftsführung.“
    „Ich habe eine Frage.“
    „Ja, natürlich. Fragen Sie mich alles, was Sie wissen wollen. Möchten Sie mehr über mein Produkt erfahren?“, erwiderte Selene eifrig. „Die Kerzen sind wirklich von sehr guter Qualität, aus echtem Bienenwachs, nicht rußend und praktisch nicht tropfend.“
    „Wirklich beeindruckend.“ Er nahm die Kerze erneut zur Hand, aber Selene hatte das Gefühl, dass er in Gedanken immer noch bei der Verführung weilte. „Aber das war nicht meine Frage.“
    „Oh, sicher möchten Sie mich nach den Umsatzprognosen fragen. Ich habe jetzt schon einen Auftrag über fünftausend Kerzen von Hot Spa. Das ist eine höchst exklusive Kette von Wellness-Luxushotels in Griechenland. Aber das wissen Sie natürlich …“, sie räusperte sich, „… weil Sie der Eigentümer sind.“
    Stefan reichte ihr die Kerze zurück. „Das war auch nicht meine Frage.“
    „Entschuldigen Sie. Ich rede einfach zu viel. Das mache ich immer, wenn ich …“, verzweifelt , „… aufgeregt bin.“
    „Nun, meine erste Frage lautet, warum will jemand wie Sie ein eigenes Geschäft aufziehen? Langweilen Sie sich?“
    Sie verkniff sich ein hysterisches Lachen. „Nein.“
    „Aber Sie sind die Erbin eines großen Vermögens. Sie brauchen kein eigenes Geschäft.“
    Er hatte ja keine Ahnung. „Ich will mich beweisen.“
    Stefan musterte sie lange. „Was mich zu meiner zweiten Frage führt: Warum kommen Sie zu mir? Wenn Ihnen wirklich ernst mit dieser Sache ist, dann könnte Ihr Vater doch in Ihr Geschäft investieren.“
    Sie lächelte standhaft. „Ich will aber nicht den Namen meines Vaters darauf sehen. Das ist mein Projekt, das mir ganz allein gehören soll. Und ich will nicht, dass mir irgendjemand einen Gefallen tut.“ Was natürlich gelogen war, denn sie brauchte jede Gefälligkeit, die sich ihr bot. „Ich kann mich aber auch nicht an eine Bank wenden, weil sie mir ohne die Erlaubnis meines Vaters keinen Kredit gewähren. Also habe ich mir überlegt, wer nicht von meinem Vater abhängig ist, und bin auf Sie gekommen. Sie haben mir gesagt, ich solle in fünf Jahren noch einmal zu Ihnen kommen …“
    Ein beredtes Schweigen breitete sich aus. Während Selenes Blick am markanten Gesicht ihres Gegenübers hing, fühlte sie, wie ihre Zuversicht allmählich schwand. Schlagartig wurde ihr bewusst, dass sie wohl einen kapitalen Fehler begangen hatte. Beschämt stand sie auf. „Danke, dass Sie mir so geduldig zugehört haben.“
    Stefan, der immer noch entspannt an der Schreibtischkante lehnte, richtete sich ebenfalls auf. „Sie sind wegen eines Geschäftsdarlehns zu mir gekommen. Möchten Sie nicht meine Antwort hören?“
    „Natürlich.“ Sie senkte den Kopf, machte sich bereit für das unvermeidliche Nein.
    „Meine Antwort lautet ja.“
    Sie brauchte einen Moment, um zu begreifen. „Wirklich? Sie sagen das nicht nur, weil ich es Ihnen zu schwer gemacht habe, es abzulehnen?“
    „Nein ist mein Lieblingswort. Es fällt mir nie schwer, es auszusprechen.“
    „Ich … dachte nur, dass Sie vielleicht nur deshalb zustimmen, weil Sie nicht wollen, dass ich enttäuscht bin.“
    Ein seltsamer Ausdruck huschte über sein Gesicht. „Das ist nicht der Grund.“
    Sie sah, wie sein Blick auf ihren Lippen ruhte, und ihr Herz pochte schneller. Ich liege nachts wach und denke an dich.
    Stefan ging schweigend zum Fenster und blickte auf die Stadt hinunter. „Ihr Vater wird außer sich sein. Kümmert Sie das gar nicht?“
    Und ob es sie kümmerte! Ihre eigene Sicherheit und die Sicherheit ihrer Mutter standen auf Messers Schneide, weshalb sie ja unbedingt fort musste. Am liebsten hätte sie ihm die Wahrheit gesagt, aber das verbot ihr die Loyalität gegenüber ihrer Mutter. „Er muss begreifen, dass es mein Leben ist. Ich will unabhängig sein.“
    „Also eine verspätete Teenager-Rebellion?“
    Sollte er das ruhig glauben. „Ich weiß, dass Sie keine Angst haben, ihm die Stirn zu bieten. Es genügt, Ihren Namen zu erwähnen, und mein Vater hat tagelang schlechte Laune.“
    Stefans Miene wirkte plötzlich wie versteinert. „Hat er Ihnen je gesagt, warum?“
    „Natürlich nicht. Mein Vater würde nie mit einer Frau über Geschäfte

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