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Julia Extra Band 373

Julia Extra Band 373

Titel: Julia Extra Band 373 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham , Sarah Morgan , Carol Marinelli , Carole Mortimer
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der Yacht. Es würde nur Ärger bringen, sich darauf einzulassen.
    „Ich bin nicht bekannt dafür, dass ich Leuten einen Gefallen tue.“
    „Das weiß ich. Und ich erwarte ja auch gar keinen Gefallen. Ich weiß viel über Sie … dass Sie privat ständig neue Affären haben und sich auf keine feste Beziehung einlassen und dass sie geschäftlich in dem Ruf stehen, skrupellos und eiskalt zu sein. Dazu dementieren Sie niemals die schlimmen Dinge, die man über Sie schreibt, und wehren sich nicht dagegen, dass man Sie als bösen Wolf hinstellt.“
    „Trotzdem sind Sie hier.“
    „Ich habe keine Angst vor Ihnen. Sie haben damals auf der Yacht sieben Stunden an meiner Seite gesessen und sich mit mir unterhalten, als sich sonst niemand um mich kümmern wollte.“ Selene faltete die Nonnentracht sorgfältig zusammen und steckte sie in ihre große Umhängetasche, ohne sich bewusst zu sein, dass sie dabei Stefan reizvolle Einblicke in ihr Dekolleté gewährte.
    Vergeblich versuchte er, den Blick abzuwenden. „Sie waren niedlich“, sagte er ganz bewusst, um sein Verlangen nach ihr zu ersticken. Doch leider war genau das Gegenteil der Fall. Warum blickte sie ihn nur mit ihren schönen Augen so vertrauensvoll an?
    Komm herein, Rotkäppchen, und mach die Tür hinter dir zu.
    Arglos lächelte sie ihn an. „Ehrlich gesagt, ist es für mich etwas peinlich, mich daran zu erinnern. Ich war damals so aufgebracht, dass ich alles getan hätte, um meinen Vater wütend zu machen, aber Sie haben die Situation nicht ausgenutzt, obwohl Sie ihn hassen. Sie haben mich nicht ausgelacht, als ich mit Ihnen geflirtet habe, und auch nicht, als ich Ihnen verraten habe, dass ich mir ein eigenes Geschäft aufbauen wollte. Stattdessen haben Sie mir gesagt, ich solle in fünf Jahren wieder zu Ihnen kommen, was ich sehr taktvoll fand.“
    Sie redete schnell, fast atemlos, und Stefan spürte, dass hier irgendetwas nicht stimmte. War es Verzweiflung oder Begeisterung, was aus ihr sprach? „Sind Sie sicher, dass Sie nichts trinken möchten?“, fragte er, um etwas Zeit zu gewinnen.
    „Gern ein Glas Champagner!“
    „Es ist noch nicht einmal zehn Uhr morgens.“
    „Ich weiß. Aber ich habe ihn noch nie probiert und dachte, es wäre eine gute Gelegenheit. Laut Internet gehört Champagner zu Ihrem Lebensstil.“
    Merkwürdig, er hätte gedacht, die Antaxos wären reich genug, um in Champagner zu baden! „Ob sie es glauben oder nicht, aber ich beschränke meinen Champagnerkonsum auf den Feierabend.“ Stefan rief seine Assistentin über die Gegensprechanlage. „Maria? Bringen Sie uns bitte eine Karaffe Wasser oder Limonade oder … irgendetwas Erfrischendes. Mit Eis“, fügte er rasch hinzu. „Viel Eis. Und etwas Gebäck.“
    „Vielen Dank, wie aufmerksam. Ich bin halb verhungert.“
    Stefan lehnte sich gegen den Schreibtisch, um eine sichere Distanz zu Selene zu wahren. „Sie haben also einen geschäftlichen Vorschlag. Erzählen Sie mir davon, und ich sage Ihnen, ob ich Ihnen helfen kann.“ Hatte er das wirklich gesagt? Wann hatte er je einem anderen geholfen außer sich selbst? Nicht umsonst war er schon sehr früh ganz auf sich allein gestellt gewesen.
    „Ich möchte ein eigenes Geschäft aufbauen, so wie Sie es getan haben. An dem Abend auf der Yacht haben Sie mich dazu inspiriert. Sie haben mir erzählt, wie sie es ganz allein geschafft haben und was für ein tolles Gefühl es ist, von niemandem abhängig zu sein. Genau das will ich auch.“ Sie griff in ihre Umhängetasche und zog eine Mappe heraus. „Das ist mein Geschäftsplan. Ich habe mir sehr viel Mühe gegeben, ihn auszuarbeiten, und ich glaube, Sie werden beeindruckt sein.“
    Stefan, der nur selten von den Geschäftsplänen anderer Leute beeindruckt war, nahm ihr die Mappe mit spitzen Fingern ab. „Gibt es auch eine elektronische Version?“
    „Ich wollte es nicht auf dem Computer speichern, damit mein Vater es nicht findet. Letztendlich zählen doch die Berechnungen und nicht die Präsentation.“
    Ihr Vater wusste also nichts davon, was vielleicht ihre Nervosität hinter all dem Überschwang und Optimismus erklärte. Mit wachsender Skepsis schlug Stefan die Mappe auf und überflog die erste Seite. Der Plan war erstaunlich professionell angelegt. „Kerzen? Das ist Ihre Geschäftsidee?“
    „Nicht einfach bloß Kerzen. Duftkerzen und Seifen“, korrigierte Selene enthusiastisch. „Die Technik der Kerzenherstellung habe ich in dem Kloster gelernt, wo ich zur Schule gegangen

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