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Julia Extra Band 373

Julia Extra Band 373

Titel: Julia Extra Band 373 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham , Sarah Morgan , Carol Marinelli , Carole Mortimer
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Nachttisch und sprach mit der Küche, während sich Selene neben ihm wie ein kleines, müdes Kätzchen in den Kissen vergrub. Einfach bezaubernd.
    Er stutzte, denn dieses Wort hatte er bestimmt noch nie benutzt.
    Das Laken, mit dem sie sich zugedeckt hatte, war verrutscht. Stefans Blick schweifte über ihre zarte, seidige Haut. Ihm war bewusst, dass er der erste Mann war, der diesen reizvollen Anblick genießen durfte. Unwillkürlich strich er mit der Hand über ihren schlanken Arm und spürte, wie sie erzitterte. Aber sie lag immer noch in seinem Bett. Obwohl der Alkohol längst seine Wirkung verloren hatte, zeigte sie nicht mehr Vorsicht als am Abend zuvor.
    Entschlossen stand Stefan auf und griff sich Boxershorts und Jeans. „Mein Rat wäre, lange und kalt zu duschen.“
    „Was für ein schrecklicher Gedanke!“
    Sie blieb einfach da liegen. In seinem Bett. In seinem Haus. Vertraute ihm.
    An der Schlafzimmertür klopfte es dezent. Stefan ging, um zu öffnen, nahm von seiner Angestellten das Tablett entgegen und schob die Tür mit dem Fuß wieder zu. In der für ihn gänzlich ungewohnten Rolle eines Krankenpflegers goss er ein Glas kaltes Wasser ein und trug es zum Bett, um es Selene zu reichen.
    Lauf weg! riet ihm seine Vernunft. Verschwinde, solange du es noch kannst.
    Selene musterte ihn zweifelnd. „Ich bin nicht sicher, ob ich durstig bin. Meinem Magen geht es gar nicht gut.“
    „Komm, du bist dehydriert und brauchst Flüssigkeit. Und danach eine Kleinigkeit zu essen.“
    „Wie kannst du nur von Essen sprechen?“
    Nach kurzem Zögern setzte er sich zu ihr auf die Bettkante, legte ihr einen Arm um die nackten Schultern, half ihr auf und hielt ihr das Glas an die Lippen. „Trink, dann fühlst du dich besser.“ Und damit wenigstens einem von ihnen. Es war ein großer Fehler von ihm gewesen, sie überhaupt in sein Haus zu bringen.
    „Ich fühle mich schrecklich.“ Anstatt das Glas zu nehmen, legte sie ihre Hände über seine und nippte vorsichtig. Bereitwillig schluckte sie so auch die Kopfschmerztablette, die er ihr reichte. „Danke. Du bist so lieb.“
    Lieb. Wieder so ein Wort, das ihm gegen den Strich ging. Gereizt überlegte er, wie er ihr verkehrtes Bild von ihm zurechtrücken konnte. „Du liegst nackt in meinem Bett und erinnerst dich an nichts, was gewesen ist.“
    „Ich weiß. Du ahnst nicht, wie wütend mich das macht.“
    Wütend. Schon besser. „Gut. Du solltest auch wütend auf mich sein, dass ich die Situation so ausgenutzt habe.“
    „Oh, ich bin nicht wütend auf dich, sondern auf mich, weil ich trotz deiner Warnungen zu viel getrunken und damit den Abend ruiniert habe. Warum sollte ich auf dich wütend sein? Du warst wundervoll und unglaublich lieb. Ich vertraue dir restlos.“
    „Liebe Güte, ich dachte du wärst so vertrauensselig, weil du betrunken warst. Aber anscheinend habe ich mich geirrt. Was in aller Welt ist denn nötig, um dich Vorsicht zu lehren?“
    „Ich kann durchaus vorsichtig sein, wenn ich muss. Aber bei dir habe ich einfach nicht das Gefühl, dass es nötig ist.
    „Du solltest aber wütend sein.“
    „Das bin ich ja auch … auf mich, weil ich eine ganz besondere Nacht ruiniert habe. Du hast mich gewarnt, nicht so viel zu trinken, und ich habe nicht gehört. Wenn du mich am Strand zurückgelassen hättest, hätte jeder die Situation ausnutzen können.“
    Stefan glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. „Aber ich habe doch die Situation ausgenutzt.“
    „Nein, das hast du nicht. Tatsächlich muss ich mich bei dir entschuldigen, weil ich erst mit dir geflirtet und dann schlapp gemacht habe. Du dagegen warst so rücksichtsvoll und fürsorglich … und hast wahrscheinlich die ganze Nacht frustriert wach gelegen, weil es gegen deine Moral gewesen wäre, mich anzufassen.“
    Warum reagierte sie nie so, wie er es erwartete? „Selene, ich habe gar keine Moral.“
    „Und warum hatten wir dann keinen Sex?“
    „Was macht dich da so sicher?“
    „Also, ich bin vielleicht unerfahren, aber nicht dumm. Ich wüsste, wenn ich Sex mit dir gehabt hätte. Außerdem hättest du das niemals gemacht. Nicht mit mir. Du hast mich von Anfang an beschützt.“
    Sie sah ihn mit großen Augen an, und ihr Blick verriet alles, wovor er Zeit seines Lebens davongelaufen war. Tiefgründige Gefühle. Er war ihnen immer aus dem Weg gegangen, weil er wusste, dass sie zu etwas führten, was er ganz und gar nicht wollte. Niemals. Denn er hatte erlebt, was sie anrichteten, hatte erlebt, wie

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