Julia Extra Band 375
Tagen quälte, hatte endlich einen Namen. Befreit strömte es durch seine gesamten Körper in sein Herz und erfüllte ihn mit einer nie gekannten Gewissheit. Er wollte Elizabeth. Er wollte hausgemachtes Essen, Eishockeyspiele und Mathe-Hausaufgaben. Er wollte Martinis und den Kaffee vom Donut-Shop und er wollte sein Leben bei Wildunfällen riskieren. Was er nicht wollte, war Elizabeth zu verlassen.
Ich habe mich in meine Sekretärin verliebt.
Am nächsten Morgen saß Liz an ihrem Schreibtisch und versuchte so zu tun, als habe das Zusammentreffen in ihrem Haus nicht stattgefunden. Sosehr sie es auch versuchte, sie konnte den Ausdruck, der auf seinen Gesichtszügen gelegen hatte, einfach nicht vergessen.
„Guten Morgen, Elizabeth.“
Als sie aufblickte, stand er mit dem breitesten Lächeln auf den Lippen vor ihr, das sie je gesehen hatte.
Anstatt etwas zu sagen, zog er sie in seine Arme und küsste sie. Ein fester leidenschaftlicher Kuss. Sie bebte und musste sich an seinem Mantel festhalten.
Was sie gestern nur als den Ansatz einer Emotion in seinen Augen wahrgenommen hatte, war inzwischen strahlend und eindeutig. Die Klarheit erreichte sie im Innersten und legte sich wie ein Versprechen um ihr Herz.
Und es erschreckte sie zu Tode.
„Was, wenn ich dir sage, dass ich beschlossen habe, den Verkauf von Bishop Paper rückgängig zu machen?“, fragte er sie.
„Ich verstehe nicht ganz …“
Lächelnd strich er ihr das Haar aus dem Gesicht. „Ich habe beschlossen, in Gilmore zu bleiben.“
Bleiben? „Aber …“
Er legte ihr einen Zeigefinger auf die Lippen. „Ich habe letzte Nacht viel nachgedacht. Ich konnte einfach nicht verstehen, warum ich mich beim Verkauf dieser Firma nicht wie sonst gefühlt habe. Doch dann wurde mir klar, warum.“
Liz war zu überwältigt, um zu sprechen. Er nahm ihr Gesicht zwischen beide Hände, sodass sie ihm in die Augen schauen musste. „Der letzte Monat war die wunderbarste Zeit meines Lebens. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass es einen Ort gibt, an den ich gehöre. Ich möchte dieses Gefühl nicht aufgeben.“
„Indem du hier bei Bishop Paper bleibst.“ Ihre Gedanken überschlugen sich und ihr wurde schwindelig.
„Nein. Ich meine, indem ich bei dir bleibe. Das ist es, was ich letzte Nacht verstanden habe. Du bist der Grund, warum ich hier bleiben möchte, Elizabeth. Ich liebe dich und finde, dass du das endlich wissen sollst.“
Ich liebe dich. Liz erstarrte. Sie hätte überglücklich sein sollen. Das, was sie sich zu hoffen nicht erlaubt hatte, wurde gerade wahr. Warum bin ich nicht außer mir vor Freude? Ihr Herz begann, wie wild zu schlagen.
„Elizabeth, was ist los mit dir?“
Du hast gesagt, dass du mich liebst, das ist los! „Du …, ich meine, du kannst mich nicht lieben“, sagte sie und starrte an die Wand vor sich.
„Warum nicht?“
„Weil.“ Gott, was hätte ich damals für diese Worte gegeben. „Weil ich diesen Traum vor langer Zeit begraben habe. Ich bin nicht mehr siebzehneinhalb. Träume haben nicht mehr dieselbe Wirkung auf mich. Selbst wenn sie wahr werden, ist es nie das, was man sich vorgestellt hat. Unternehmen werden verkauft. Menschen gehen weg. Und wenn man hofft, dass sie bleiben, macht es die Sache nur noch schlimmer.“ Sie hatte geliebt und es war genug auf ihr herumgetrampelt worden. Sie würde nicht so dumm sein, es noch einmal zu versuchen.
„Also was?“, fragte er. „Lieber allein bleiben, als der Liebe eine Chance zu geben?“
„Warum nicht?“
„Weil es ausgemachter Bockmist ist.“
Liz kniff bei dem Wort die Augen zusammen.
„Schlimme Dinge passieren nun mal, Elizabeth. Das Leben schlägt einem manchmal ins Gesicht. Aber das ist keine Entschuldigung dafür, nicht zu leben.“
„Ich lebe sehr wohl.“
„Du lebst nur für deinen Sohn. Das ist kein Leben, das ist bestenfalls existieren.“
Sie drehte sich ruckartig um. „Wage es nicht, mir meine Entscheidung vorzuwerfen. Ich bin schließlich nicht derjenige, der hier hergekommen ist, um das Erbe seines Vaters zu verhökern.“
„Du hast recht.“ Er stand ihr direkt gegenüber und presste vor Wut die Zähne zusammen. „Ich bin voller Hass gegen diesen Mann hergekommen. Ich wollte seine lächerliche Firma von der Landkarte tilgen. Und ich bestreite auch nicht, dass ich noch immer wütend bin. Aber weißt du was?“ Seine Nasenflügel bebten. „Mir ist auch klar geworden, dass, selbst wenn ich alle Erinnerungen an meinen Vater ausgelöscht habe,
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