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Julia Extra Band 375

Julia Extra Band 375

Titel: Julia Extra Band 375 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Barbara Wallace , Maggie Cox , Lynne Graham
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plötzlich samtweich. „Nein, ich kehre nicht nach New York zurück.“
    „Nicht?“ Sie versuchte, sich ihren Schreck nicht anmerken zu lassen. „Und warum nicht, wenn ich fragen darf?“
    „Weil ich vorhabe, künftig in London zu leben.“
    Sie blinzelte perplex. „Aber du arbeitest doch in New York!“
    „Ich kann überall arbeiten. Das sind eben die Vorzüge der modernen Kommunikation.“
    „Und wo willst du wohnen? Doch bestimmt nicht auf Dauer im Vinoly, oder?“
    „Eine Hotelsuite ist nichts für ein kleines Kind“, sagte er. „Deshalb werde ich mir ein Haus kaufen.“
    „Du wirst was ?“
    „Ein Haus mit Garten“, präzisierte er. „Damit Nico auch mal an die frische Luft kommt, wenn er bei mir ist.“
    „Wenn er bei dir ist?“, flüsterte sie.
    „Sicher. Oder dachtest du, das findet alles nur auf deinem Territorium und zu deinen Bedingungen statt?“ Er lächelte verächtlich, während er seinen Sicherheitsgurt aufschnappen ließ. „Und da hast du immer behauptet, ich sei ein Kontrollfreak! Aber wenn ich dich jetzt so erlebe, muss ich feststellen, dass du dir große Mühe gibst, mich noch zu übertreffen, Justina.“
    Justina war alarmiert. Dante wollte nach London übersiedeln!
    Und wenn es ihm jetzt leichter fiel als ihr, Nico ein richtiges Zuhause zu geben, einfach weil er das, was sie selbst immer so schmerzlich vermisst hatte, aus eigener Anschauung kannte?
    „Miss Perry?“
    Sie war so tief in Gedanken versunken, dass ihr völlig entgangen war, dass Dante aufgestanden war. Eine der bildhübschen Stewardessen stand über sie gebeugt und schaute sie fragend an. „Ja?“
    „Signor D’Arrezzo hat beschlossen, die Landung selbst zu übernehmen. Würden Sie jetzt bitte Ihren Sicherheitsgurt anlegen?“
    Na toll. Fliegen konnte er also auch! Justina spürte Gereiztheit in sich aufsteigen. Und als Dante nach einer butterweichen Landung aus dem Cockpit kam, sagte sie in säuerlichem Ton: „Und übers Wasser laufen kannst du vermutlich auch, ja?“
    „Na, na“, brummte er tadelnd. „Ich finde, du solltest mich lieber zu der glatten Landung beglückwünschen und Nico sagen, dass er einen ganz tollen Daddy hat.“
    Sie verzichtete auf eine Retourkutsche, aber beim Verlassen des Flugzeugs spürte sie, dass der Pegel ihrer Frustration bedenklich anstieg. So hatte sie sich das nicht vorgestellt, obwohl … was hatte sie sich denn eigentlich vorgestellt? Dass sich Dante in Luft auflösen und nur an Weihnachten und zu den Geburtstagen mit einem Lächeln im Gesicht und einem Geschenk in der Hand auftauchen würde?
    Sie saßen längst im Auto und hatten bereits die Hälfte der Strecke nach London zurückgelegt, als Justina sich ein Herz fasste und fragte: „Und wann genau willst du nach London umziehen?“
    „Sofort“, gab er mit einem Schulterzucken zurück. „Es gibt keinen Grund, noch länger zu warten. Ich habe bereits meine Fühler ausgestreckt und mich für ein Haus in Spitalfields entschieden, das ist ganz in der Nähe von dir. Willst du Fotos sehen?“
    Justina wurde es ganz flau im Magen. „Äh … nicht nötig, danke.“
    Im Vergleich zu dem verblassten Glanz des toskanischen Palazzos wirkte ihr Apartment plötzlich seelenlos und leer. Sie stand in der Mitte ihres weißen Wohnzimmers, während Dante ihren Koffer abstellte. Wie umwerfend er in seinem dunklen Anzug aussah! Und so unerreichbar wie ein Berggipfel im ewigem Eis.
    Sie fummelte an den Knöpfen ihrer Jacke herum. „Dante?“
    Er beugte sich zu seinem schlafenden Sohn hinunter, um sich mit einem Küsschen zu verabschieden. Der scharfe Stich, den er dabei in der Herzgegend verspürte, traf ihn ganz unvorbereitet. Während er sich wieder aufrichtete, fing er Justinas Blick auf und schaute ihr in die großen bernsteinfarbenen Augen. War ihr eigentlich bewusst, was sie mit ihm machte?
    „Ja?“, fragte er mit erzwungener Ruhe.
    „Können wir nicht …?“ Sag es, drängte sie sich selbst. Sag’s einfach. „Können wir nicht wenigstens Freunde bleiben?“
    In diesem Moment hätte er sie am liebsten bei den Schultern gepackt und geschüttelt. Warum war sie bloß so verflucht stur? Und blind wie ein Maulwurf, obwohl die Wahrheit direkt vor ihrer Nase lag?
    Nur mit Mühe gelang es ihm, seine Wut zu zügeln. „Wohl kaum. Nicht unter diesen Umständen. Aber ich hoffe, dass wir uns wenigstens bei den Besuchsregeln einigen können.“

11. KAPITEL
    Seit ihrer Rückkehr nach England war praktisch alles schiefgelaufen, was nur

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