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Julia Extra Band 375

Julia Extra Band 375

Titel: Julia Extra Band 375 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Barbara Wallace , Maggie Cox , Lynne Graham
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bändigen? Hatte sie sich getäuscht, oder hatte Roger sie tatsächlich gerade bewundernd angesehen? Jedenfalls machte es sie verlegen. Sie war fünfunddreißig Jahre alt und betrachtete sich als ewige Jungfrau. Wann sich zuletzt ein Mann für sie interessiert hatte, wusste sie gar nicht mehr. Wie sollte sie hier auch jemanden kennenlernen? Sie verließ das Haus ja nur zum Einkaufen oder wenn sie ihre Quiltdecken an den Souvenirladen verkaufte.
    Seit sie ihre Schwestern bei sich aufgenommen hatte, war es mit dem Privatleben praktisch vorbei gewesen. Sie hatte so viel zu tun gehabt, dass für einen Mann in ihrem Leben gar kein Platz gewesen wäre. Und nun war sogar Emmie schon erfahrener als sie!
    Emmie schob gerade ihr Handy in die Hosentasche, als Kat wieder in der Küche auftauchte. „Leihst du mir den Wagen, Kat? Beth hat mich zu sich eingeladen.“ Beth war eine Schulfreundin, die noch im Dorf wohnte.
    Kat ließ sich ihre Enttäuschung nicht anmerken, dass Emmie ihre Probleme offensichtlich lieber mit ihrer gleichaltrigen Freundin besprechen wollte. „Meinetwegen. Aber Roger hat gerade vor heftigem Schneefall gewarnt.“
    „Wenn es zu schlimm wird, übernachte ich bei Beth“, antwortete Emmie fröhlich und stand auf. „Ich gehe mich jetzt umziehen. Ach, Kat? Danke, dass du mich nicht ausgefragt hast.“
    Kat drückte ihre jüngere Schwester kurz an sich. „Okay. Aber versprich mir, dass du dir Gedanken über die Zukunft machst. Es ist kein Zuckerschlecken, ein Kind ganz allein großzuziehen.“
    „Ach, das werde ich schon schaffen. Ich bin ja kein Kind mehr.“
    Diese Abfuhr verletzte Kat natürlich. Zumal sie ja nun wirklich wusste, wie schwer man es als Alleinerziehende hatte. Und was sollte werden, wenn sie das Haus verlor? Wo und wovon sollten sie, Emmie und das Baby dann leben?
    Gedankenverloren blickte Kat am Nachmittag aus dem Fenster. Dichter Schneefall hatte eingesetzt, Rogers Vorhersage erwies sich als richtig. Wie wunderschön und friedlich die weiße Pracht wirkte. Doch der Schein konnte auch trügen. Wie oft hatten Wanderer sich schon im Schneesturm verlaufen!
    Emmie rief an, um Bescheid zu sagen, sie würde bei Beth übernachten. Kat holte noch Holz für den Kamin im Wohnzimmer herein. Der Schnee fiel jetzt so dicht, dass man die Berge nicht mehr sehen konnte. Kat setzte sich an den Kamin, widmete sich der Arbeit an ihrer neuesten Quiltdecke und dachte nach. Ein Baby. Den Wunsch nach einem eigenen Kind hatte sie schon lange aufgegeben. Umso mehr freute sie sich auf einen kleinen Neffen oder eine kleine Nichte. Trotz aller finanzieller Schwierigkeiten. Wie hatte ihre Großmutter väterlicherseits immer so schön gesagt? Gott wird es schon richten.
    Erschrocken fuhr Kat zusammen, als es um acht Uhr plötzlich klingelte. Dann wurde auch noch ungeduldig geklopft. Ungehalten lief Kat zur Tür und konnte im Schein der Außenbeleuchtung drei große Schatten durch die Glasscheibe ausmachen. Hoffentlich sind es Gäste, dache Kat, öffnete die Tür und sah sich zwei großen Männern gegenüber, die einen dritten – kleineren – stützten.
    „Das ist doch hier eine Pension, oder?“, erkundigte sich der schlaksige Mann links mit unverkennbar vornehmem englischen Akzent, während der muskulösere große schwarzhaarige Mann rechts sie ungeduldig anstarrte.
    „Haben Sie Zimmer für uns?“, fragte er dann forsch. „Mein Freund hat sich am Knöchel verletzt.“
    „Oh je“, sagte Kat mitfühlend und machte den Männern Platz. „Kommen Sie herein! Sie müssen ja völlig durchgefroren sein. Ich habe drei Zimmer frei.“
    „Sie werden es nicht bereuen, sich um uns zu kümmern“, brummte der Zweimetermann mit einem Akzent, den Kat nicht einordnen konnte.
    „Ich kümmere mich um alle meine Gäste“, versicherte Kat ihm und begegnete seinem beunruhigend intensiven Blick. Der Mann hatte fast schwarze Augen und dichte schwarze Wimpern.
    Da Kat selbst fast einen Meter achtzig groß war, kam es nicht oft vor, dass sie zu einem Mann aufsehen musste. Wie gebannt musterte sie den außergewöhnlich attraktiven Mann, seine ausgeprägten Wangenknochen und markanten Augenbrauen. Ein Alphamann, wie er im Buche stand.
    Er ließ sie nicht aus den Augen. „Ich bin Mikhail Kusnirovich, das ist mein Freund Luka Volkov und das der Bruder seiner Verlobten, Peter Gregory.“
    Noch nie zuvor hatte Mikhail der Anblick einer Frau so gefesselt. Wilde Korkenzieherlocken von der Farbe roter Ahornblätter umrahmten das

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