Julia Extra Band 375
sie Mikhail und begann eilig, Emmies Siebensachen einzusammeln und in ihr eigenes Zimmer gegenüber zu tragen.
Mikhail fragte sich, warum sie so nervös war. Sie schien unsichtbare Funken zu sprühen und versuchte, einen gewissen Abstand zu ihm zu wahren. Diese Frau drängte sich ihm nicht auf, wie es so viele andere bereits getan hatten, die magnetisch von seinem Einfluss und Reichtum angezogen wurden und sich gar nicht für ihn als Mann interessierten. Er wusste, wie Frauen auf ihn reagierten: mit Lust, Eifersucht, Gier. Viele waren besitzergreifend. Doch nervös und verunsichert hatte noch keine reagiert.
Es amüsierte ihn, dass seine Gastgeberin keine Ahnung hatte, wen sie vor sich hatte. Jedenfalls hatte sie keine Reaktion gezeigt, als er ihr seinen Namen genannt hatte. Woher sollte eine Frau, die praktisch in der Wildnis wohnte, auch von ihm gehört haben? Gerade diese Anonymität reizte den Sohn eines Milliardärs, der nie etwas anderes kennengelernt hatte als ein Leben in Reichtum und Luxus.
Kat tauchte wieder auf, um Emmies restliche im ganzen Zimmer verstreute Habseligkeiten einzusammeln. Mikhail warf ihr einen BH zu, der über einem Lampenschirm drapiert gewesen war. Kat errötete vor Scham und eilte zurück in ihr eigenes Zimmer. Auf dem Rückweg holte sie frisches Bettzeug aus dem Wäscheschrank und mied verlegen Mikhails Blick, als sie erneut das Gästezimmer betrat. „Machen Sie hier Urlaub mit Ihren Freunden?“, erkundigte sie sich schließlich, um das Schweigen zu brechen.
„Wir wollten mal ein Wochenende außerhalb von London verbringen“, erzählte er trocken.
„Dann wohnen Sie in London?“ Kat riskierte einen kurzen Blick in seine Richtung, bevor sie anfing, das Doppelbett abzuziehen, das vermutlich einige Zentimeter zu kurz für den Zweimetermann war. Und dann begegneten sich ihre Blicke, und sie hielt fasziniert inne. Mikhails Gesicht war vollkommen symmetrisch, seine Augen glitzerten wie schwarze Diamanten. Kat hatte das Gefühl, bei ihr brannte eine Sicherung durch. Dann fiel ihr ein, dass Symmetrie als stärkste Komponente wahrer Schönheit galt. Auf diesen atemberaubenden Mann traf das zweifellos zu. Verträumt betrachtete sie seine sinnlichen Lippen, die förmlich zum Küssen einluden. Was ist nur mit mir los? überlegte Kat beunruhigt. Sie konnte einfach nicht den Blick von diesem faszinierenden wildfremden Mann abwenden.
„ Da. Ja, meine ich“, antwortete er mit seiner heiseren Stimme. „Luka und ich stammen aus Russland.“
Als er blinzelte, erwachte Kat aus ihrer Trance und plagte sich verlegen wieder mit dem Laken ab. Konnte er ihr nicht helfen? Umso schneller wäre der Job erledigt. Doch wie er da so arrogant am Fenster stand, vermutete sie, dass er in seinem ganzen Leben noch kein Bett bezogen hatte.
Mikhail schob die Hände tief in die Hosentaschen, um seine Erektion zu verbergen. Direkt vor seinen Augen beugte Kat sich übers Bett und reckte ihm ihren sexy Po entgegen, als sie fieberhaft versuchte, das Laken festzustecken und glatt zu ziehen. Unwillkürlich stellte er sich vor, wie sie die schlanken Beine um seine Taille schlang und ihn aufforderte, tiefer in sie zu gleiten. Kleine Schweißperlen bildeten sich über seiner Oberlippe. Plötzlich war ihm unglaublich heiß. Er fühlte sich wie jemand, der seit Jahren keinen Sex mehr gehabt hatte. Doch das entsprach ganz und gar nicht den Tatsachen.
Unglaublich, wie sehr diese Frau ihn erregte. Und nach ihrem Blick zu urteilen, empfand sie die gleiche Lust für ihn. Zufrieden stellte er fest, dass sie keinen Ehering trug …
Kat erkannte sich kaum wieder. Normalerweise unterhielt sie sich unbeschwert mit den Gästen, doch bei diesem unverschämt attraktiven Mann hatte es ihr schier die Sprache verschlagen. Ein humorvolles Lächeln spielte um seinen ausdrucksvollen Mund und erhellte die nachdenkliche Miene. Schnell wandte Kat den Blick ab. Sie benahm sich wie ein liebestoller Teenager! Verstohlen sah sie dann noch einmal auf. Dieser Mann war vielschichtig. Sie brannte darauf, ihn näher kennenzulernen.
„Können Sie ein Abendessen für uns zubereiten?“, fragte Mikhail ruhig, als sie das Federbett neu bezog. Wie nervös und verletzlich sie ist, dachte er und meinte, in ihrem ausdrucksvollen Gesicht lesen zu können wie in einem Buch. Vermutlich war sie nicht sehr erfahren, aber das würde erfrischend neu für ihn sein. Bisher hatte er es im Bett nur mit erfahrenen Frauen zu tun gehabt, die in ihrer Raffinesse
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