Julia Extra Band 376
Kindes haben konnte.
Teddy spielte weiter mit seinem Bus.
Max drehte sich zu Kayla um, die ihm zulächelte.
„Es ist wundervoll, stimmt’s?“, sagte sie leise.
Sie verstand ihn. Max blickte noch einmal auf Teddy herunter, seinen süßen kleinen Sohn. Unfassbar! Er konnte kaum atmen, so überglücklich fühlte er sich in diesem Moment.
Nachdem sie sich noch eine Weile unterhalten hatten, schwand diese Euphorie jedoch wieder. Er hatte immer noch kein gutes Gefühl bei dem Gedanken daran, wie Teddy entstanden war. Es war falsch gewesen, und vielleicht würde er auf irgendeine Weise dafür bezahlen müssen.
„Alles in Ordnung?“, fragte Kayla.
Sie sah wunderschön aus mit ihrem blonden Haar, das im Schein der Lampe glänzte. Max wollte sie. In seinem Leben, in seinem Bett, in seinen Träumen. Die Sehnsucht nach ihr war so überwältigend, dass es ihn fast verrückt machte. Aber er konnte es ihr nicht sagen. Es gab so vieles, worüber er nachdenken musste.
Vielleicht würde er einfach fortgehen, wie er es schon so oft getan hatte. Er blieb immer nur so lange an einem Ort, wie es ihm gefiel. Und wenn es unangenehm wurde, ließ er alles hinter sich. Max wollte nicht, dass es wieder passierte. Er gab sich wirklich große Mühe, sein Leben zu ändern. Doch er kannte sich selbst gut genug, um zu wissen, dass es vielleicht nicht funktionieren würde.
Er stand auf. „Danke für das köstliche Essen. Und versprich mir, dass du heute Nacht bei Caroline schläfst.“
„Ja. Sobald du weg bist, gehen wir rüber.“ Fragend sah Kayla ihn an. „Treffen wir uns morgen?“
„Ich weiß nicht“, wich er aus. „Vielleicht verschwinde ich für eine Weile. Ich muss mir überlegen, was ich wegen Mercuria unternehme. Ich kann ja nicht zulassen, dass sie meinetwegen Ambria angreifen.“ Er schüttelte den Kopf. „Was für eine Vorstellung! Wie in einer komischen Oper. Aber sie sind verrückt genug, so etwas tatsächlich durchzuziehen.“
Kayla kam zu ihm, um sich zu verabschieden. Zu seiner Überraschung stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf den Mund. „Ich liebe dich.“
Nur zu gern hätte er sie in die Arme genommen und ihr das gegeben, was sie verdiente. Aber er hielt sich zurück. Er fasste sie an den Schultern und spürte ihre wunderbare zarte Haut unter seinen Händen. So warm und einladend. Doch sie hatte ja nicht gemeint, dass sie in ihn verliebt war. Sondern sie liebte ihn so, wie er auch Eddie geliebt hatte – freundschaftlich. Das war etwas ganz anderes. Oder hatte er sich andersherum etwa in sie verliebt? Noch etwas, worüber er nachdenken musste.
„Gute Nacht“, sagte er daher nur. „Ich rufe dich an.“
„Ja.“ Kayla wartete, bis er gegangen war.
Nur nicht weinen. Rasch packte Kayla Teddys Tasche und holte aus dem Schlafzimmer einige Sachen für sich, die sie zu Caroline mitnehmen wollte. Heute hatte sie Max’ Jeansjacke aus dem Büro mitgebracht und trotzdem wieder vergessen, sie ihm zu geben. Die Jacke war sogar vom Kleiderbügel im Wandschrank gerutscht und lag auf dem Fußboden. Kayla hob sie auf, drückte sie an ihr Gesicht und atmete den Duft ein. Danach hängte sie die Jacke wieder auf, wobei ihr auffiel, dass sie ausgesprochen schwer war.
Bald hatte sie alles gepackt, nahm ihren Sohn auf den Arm und ging den Flur hinunter zum Apartment ihrer Schwester.
Der nächste Tag war ungewöhnlich hektisch. Am Vormittag organisierte Pellea ein Meeting, an dem der Premierminister, die Prinzen und Prinzessin Kim teilnahmen.
Die Teilnehmer sollten dadurch einen Einblick in die Geschichte sowie die außenpolitischen Angelegenheiten ihres Landes bekommen, um zu verstehen, worin ihre zukünftigen Pflichten bestanden.
„Sie tragen eine Verantwortung für das Wohlergehen unseres Volkes“, sagte Pellea zu Kayla. „Und dazu gehört jeder hier im Schloss, alle Menschen auf unserer Seite der Insel und sogar die Rebellen, die noch bei den Granvillis sind. Denn irgendwann werden sie zu uns kommen, und das Königreich wird wieder vereint sein.“
Kayla nickte zustimmend. „Wissen alle, wo und wann das Treffen stattfindet?“
„Ja. Um zehn Uhr im blauen Salon. Und dann haben wir heute Mittag auch noch das Picknick für den französischen Außenminister und seine Familie auf dem Rasen vor dem Südflügel. Fast alle Schlossbewohner werden dort sein.“
Pellea kehrte zurück an ihre Arbeit, während Kayla verzweifelt versuchte, Max zu erreichen. Allerdings ohne Erfolg. Zwar hatte er
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