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Julia Extra Band 376

Julia Extra Band 376

Titel: Julia Extra Band 376 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer , Kate Hardy , Raye Morgan
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sondern auch ständig unterwegs und … ein richtiger König war.
    Sie schaute aus dem Fenster. Je näher sie dem Boden kamen, desto nervöser wurde sie.
    „Vanessa, in was hast du dich jetzt schon wieder reingeritten?“, hätte ihr Vater vermutlich gesagt, hätte sie nur genügend Mut gehabt, ihm die Wahrheit zu erzählen. Und dann hätte er ihr bestimmt noch vorgehalten, dass sie dabei war, einmal mehr einen großen Fehler zu begehen. Nun, sie hatte vielleicht nicht gerade die besten Erfahrungen mit Männern gemacht seit … seit der Pubertät. Aber dieses Mal war es anders.
    Da mochte ihre beste Freundin Jessy noch so sehr zweifeln. Am Abend zuvor war Jessy bei ihr gewesen. „Jetzt scheint er ja ganz nett zu sein“, hatte Jessy gesagt. „Aber was, wenn er sich in seinem Land als rücksichtsloser Tyrann erweist?“
    Vanessa wusste, dass sie ein Risiko einging. Aber Gabriel war ein Gentleman, und seine Gefühle für sie waren echt. Niemals würde er ihr Auto stehlen und sie hilflos in einem Diner mitten in der Wüste Arizonas zurücklassen. Er würde gewiss nie eine Kreditkarte auf ihren Namen ausstellen lassen, um diese dann rettungslos zu überziehen. Gabriel würde ihr nicht die große Liebe vorspielen, um sie dazu zu bringen, für ihn eine Seminararbeit in Geschichte zu schreiben – nur um sie anschließend für eine Cheerleaderin sitzen zu lassen. Und ganz bestimmt würde er sie niemals schwängern und anschließend verschwinden, während sie und das ungeborene Kind irgendwie sehen mussten, wie sie zurechtkamen.
    Ein Luftloch schüttelte den Privatjet durch, und Mia wachte auf. Sie blinzelte kurz, dann begannen ihre Lippen zu zittern, und sie stieß ein ohrenbetäubendes Heulen aus.
    „Keine Sorge, meine Kleine, alles wird gut!“, murmelte Vanessa und streichelte die Babyfaust. „Wir sind schon fast da.“
    Bei der Landung begann Vanessas Herz wie wild zu schlagen. Seit Gabriel vor knapp einem Monat aus Los Angeles abgereist war, hatten sie zwar täglich geskyped, aber es war doch etwas anderes, als sich wirklich zu sehen. Was, wenn ihm ein Blick auf ihre zerknitterte Kleidung, ihren verschmierten Eyeliner und ihre bemitleidenswerten Haare reichte, um sie gleich wieder in die USA zurückzuschicken?
    Mach dich nicht lächerlich. Das Flugzeug rollte zu dem geschützten Terminal der königlichen Familie. Natürlich war es ihr Aussehen gewesen, das Gabriel angezogen hatte, als sie sich in dem schicken Hotel in Los Angeles das erste Mal begegnet waren – da machte sich Vanessa keine Illusionen. Sie war Hospitality-Managerin des Hotels, sprach mehrere Sprachen – und sah mehr als nur ansprechend aus.
    Ihre Schönheit war Vanessas unschätzbares Kapital und gleichzeitig auch ihre Achillesferse. Gabriel aber hatte sie nie gewollt, nur um sich mit ihr zu schmücken. Sie waren enge Freunde geworden. Vertraute. Er liebte sie, zumindest sagte er das, und Vanessa vertraute ihm.
    Es gab nur ein kleines Problem. Obwohl sie ihn als Freund lieb gewonnen hatte, konnte sie nicht sagen, ob sie tatsächlich in ihn verliebt war. Und Gabriel wusste das. Darum hatte er sie eingeladen, sechs Wochen mit ihm zu verbringen. Er war überzeugt, in dieser Zeit würde Vanessa ihre Liebe zu ihm entdecken. Für Gabriel besaß das Eheversprechen noch seine wahre Bedeutung.
    Vor acht Monaten war seine Frau, mit der er dreißig Jahre glücklich verheiratet gewesen war, an Krebs gestorben.
    Erneut schrie Mia zum Steinerweichen. Sobald das Flugzeug zum Stehen kam, schaltete Vanessa ihr Handy an. Sie schrieb Jessy eine SMS, dass sie sicher gelandet waren. Dann hob sie ihre Tochter aus dem Kindersitz, drückte Mia an sich und genoss den süßen Babyduft.
    „Wir sind da, Mia. Unser neues Leben beginnt.“
    Mehr als alles andere wünschte sie sich für Mia ein geordnetes Zuhause mit Vater und Mutter. Wenn sie Gabriel heiratete, würden sich für Mia Privilegien und Möglichkeiten eröffnen, von denen Vanessa nicht im Entferntesten geträumt hatte. Musste sie nicht allein deshalb schon diesen Mann heiraten, auch wenn er sie nicht … um den Verstand brachte? Waren nicht Respekt und Freundschaft wichtiger?
    Sie schaute aus dem Fenster. Eine große Limousine fuhr heran und hielt hundert Meter vom Flugzeug entfernt.
    Gabriel, dachte sie, gleichzeitig erleichtert und aufgeregt.
    Die Flugbegleiterin tauchte neben Vanessas Sitz auf. Sie zeigte auf das Handgepäck, die vollgestopfte Windeltasche und die Handtasche und fragte: „Kann ich Ihnen

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