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Julia Extra Band 377

Julia Extra Band 377

Titel: Julia Extra Band 377 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Melanie Milburne , Jacqueline Baird , Lynne Graham , Aimee Carson
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ich spüre doch, dass ich verrückt bin. Durch meinen Kopf spuken irre Gedanken. Irgendwie bin ich außer Kontrolle geraten. Deshalb …“ Sie seufzte verzweifelt. „Was soll’s? Es ist nun mal passiert.“
    „Ach, Schatz, die Ärzte zu Hause in Sydney haben dir doch eingeschärft, wie wichtig es ist, dass du deine Tabletten regelmäßig nimmst.“ Ally versuchte, ruhig und geduldig zu bleiben, auch wenn es ihr schwerfiel. „Der Klinikaufenthalt in der Schweiz wird gut für dich sein. Dr. Bassano hat mir erzählt, du sollst ganz neu eingestellt werden. Du wirst sehen, bald fühlst du dich wie neugeboren.“
    Alex schlug die Augen wieder auf und sah ihre Schwester bittend an. „Hast du mich wirklich noch lieb, Ally? Ich hasse mich, weil ich immer alles kaputt mache.“
    „Das ist Unfug, Alex, und das weißt du auch ganz genau. Du weißt auch, dass ich dich immer lieb haben werde, was auch geschieht. Wir beide halten zusammen wie Pech und Schwefel. Gemeinsam gegen den Rest der Welt. Okay?“
    Alex biss sich auf die Lippe und wandte den Blick ab. „Ich will nicht wie Mum enden“, sagte sie leise. „Aber manchmal überkommt es mich einfach. Es muss an den Genen liegen. Andererseits hast du die gleichen Gene und bist völlig normal.“
    Ally atmete tief durch und streichelte die Hand ihrer Schwester. „Wenn Mum damals die richtige Behandlung bekommen hätte, wäre sie heute wahrscheinlich noch da. Sie muss schon sehr lange krank gewesen sein, aber wir waren zu jung, um das zu verstehen. Wir haben ihre Stimmungsschwankungen und ihr unkontrolliertes Verhalten als gegeben hingenommen. Es ist ein schmaler Grat zwischen einer schrägen Persönlichkeit und Geisteskrankheit, Alex. Manchmal wissen nicht einmal die Experten, wann der Grat überschritten ist.“
    Ihre Schwester schaute sie wieder an. „Ich habe fürchterliche Sachen gemacht.“ Erneut schimmerten Tränen in ihren schönen Augen. „Ich konnte einfach nicht damit aufhören. Rocco sollte dafür büßen, was er mir angetan hatte. Ich wollte Rache.“
    „Ist das der Mann, mit dem du eine Affäre hattest?“, fragte Ally behutsam.
    „Ja“, schluchzte Alex. „Ich … kann … nicht … darüber sprechen“, stieß sie weinend hervor.
    Tröstend streichelte Ally ihr wieder die Hand. „Schon gut, Süße, wir unterhalten uns darüber, wenn es dir besser geht.“
    Langsam beruhigte Alex sich. „Ich werde mich in der Klinik behandeln lassen. So kann es jedenfalls nicht weitergehen. Es tut mir leid, dass ich so eine Belastung für dich bin, Ally. Dabei habe ich mir so sehr gewünscht, du würdest stolz auf mich sein, weil ich selbstständig geworden bin und im Ausland arbeite. Ich hab’s vermasselt. Die Klinik ist jetzt meine letzte Chance, mein Leben wieder in den Griff zu bekommen.“
    „Nun sieh mal nicht so schwarz!“ Zärtlich küsste Ally ihren Zwilling auf die Stirn. „Das wird schon wieder. Hast du dir mal überlegt, was du im umgekehrten Fall tun würdest?“
    „Wie meinst du das?“
    „Wir sind eineiige Zwillinge. Es hätte auch mich treffen können. Dann müsste ich regelmäßig Medikamente nehmen. Und ich würde jetzt in diesem Bett liegen, weil ich meine Tabletten abgesetzt habe.“
    „Du solltest dem Himmel danken, dass du nicht in meinen Schuhen steckst“, sagte Alex leise. „Ich habe schreckliche Dinge getan, für die ich mich jetzt sehr schäme.“
    „Ich kann auch so nachempfinden, was du durchmachst, Alex. Aber es würde mir nichts ausmachen, in deiner Haut zu stecken“, versicherte Ally ihrer Zwillingsschwester.
    Die versuchte ein Lächeln. „Dann ist es ja gut, dass ich keine Pickel habe, oder?“

2. KAPITEL
    Erschöpft ließ Ally sich gegen die Wohnungstür in Rom sinken. Sie war erst vor ein paar Stunden aus der Schweiz zurückgekommen, wohin sie gefahren war, um sich mit eigenen Augen davon zu überzeugen, dass in der Klinik gut für Alex gesorgt wurde. Jetzt stand sie in der Wohnung in Rom, die ihre Schwester angemietet hatte, und räumte erst einmal auf. Außerdem wollte sie noch den Kühlschrank ausräumen und abtauen, die Wohnung putzen, das Bett abziehen und sich um die Wäsche kümmern. Wenn das alles erledigt war, wollte sie zurück nach Zürich.
    Plötzlich fiel ihr Blick auf eine Räumungsklage, weil ihre Schwester angeblich seit sechs Wochen die Miete nicht gezahlt hatte. Allys Italienischkenntnisse mochten zwar rudimentär sein, doch dass es sich um ein Anwaltsschreiben handelte, erkannte sie. Sie wunderte sich,

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