Julia Extra Band 377
ballte er die Hände zu Fäusten. Er war extrem angespannt.
„Gemütlich, oder?“, fragte Saffy sarkastisch.
„Beschrei es nicht!“
„Dein Englisch hat sich enorm verbessert.“ Sie blickte starr an die Decke. „Hast du es nebenbei gelernt, als du dich mit all den Europäerinnen im Bett gewälzt hast, oder hast du einen Sprachkurs belegt?“
Zahir richtete sich auf und funkelte sie entrüstet an. „Unerhört, mir so etwas zu unterstellen“, empörte er sich.
Sie hielt seinem Blick stand. „Reg dich ab! Es geht mich ja auch nichts an.“
Wortlos drehte Zahir sich auf die andere Seite, und Saffy stockte der Atem, als ihr Blick auf Zahirs Rücken fiel. Ohne nachzudenken, schlug sie die Bettdecke zurück, um ihn sich genauer anzusehen. Der schöne, makellose, muskulöse Rücken, den sie damals gestreichelt hatte, war ja völlig vernarbt! „Um Himmels willen, Zahir! Was ist mit deinem Rücken passiert?“, rief sie entsetzt.
Blitzschnell drehte Zahir sich auf den Rücken und ärgerte sich, weil er vergessen hatte, sich etwas überzuziehen. „Darüber möchte ich nicht sprechen.“
„Es sieht aus, als wärst du ausgepeitscht worden.“ Die Tränen schossen ihr in die Augen, als Saffy sich bewusst machte, welche Schmerzen Zahir erlitten haben musste.
Eisiges Schweigen. Schon damals hatte Zahir sie auf diese Weise von seinen Gedanken ausgeschlossen. Er hatte ihr nie erzählt, wo er während seiner langen Abwesenheit gewesen war. Als Offizier war er wahrscheinlich zur Verschwiegenheit verpflichtet. Verzweifelt verkniff Saffy sich weitere Fragen, obwohl sie wissen wollte, ob ihm das während der Rebellion gegen seinen Vater passiert war, die den Tyrannen ja schließlich gestürzt hatte. Wieso hatte man Zahir als den Thronfolger nicht beschützt?
Saffy ließ sich wieder in die Kissen fallen und versuchte, sich mit der Erinnerung an Zahirs Anblick abzulenken, wie er in den schwarzen Boxershorts an der Tür gestanden hatte. Diese Ansicht war noch so perfekt wie früher. Verträumt lächelte sie vor sich hin. Wie Zahir wohl reagieren würde, wenn er wüsste, dass sie sich ihn nackt vorstellte, wenn man sexy Posen vor der Kamera von ihr verlangte?
4. KAPITEL
Saffy wachte auf, weil ihr heiß war. Kein Wunder, denn im Schlaf hatte Zahir sich an sie gekuschelt. Sie hielten einander fest umschlungen. Und noch etwas spürte sie: seine Erektion an ihrem Schenkel.
Genau wie damals, als wir noch verheiratet waren, dachte Saffy. Nur dass sie damals nicht vor Erregung, sondern vor Angst erschauert war. Zärtlich streichelte sie seine muskulösen Arme und schmiegte sich verlangend enger an ihn. Schon immer hatte sie es geliebt, ihn zu berühren, wohingegen sie vor seinen Zärtlichkeiten zurückgeschreckt war.
Jetzt hoben sich die schwarz bewimperten Lider, und Zahir fing Saffys sehnsüchtigen Blick auf. „Ich gehöre ganz dir“, sagte er rau und hielt sie fest, als sie sich von ihm lösen wollte.
„Wovon redest du?“ Verzweifelt bekämpfte sie ihre plötzlich aufsteigende Panik.
„Soll ich dir sagen, was du denkst? Oder lieber, woran ich gerade denke?“
„Lass mich los!“, keuchte sie.
Widerstrebend gehorchte er und rollte sich auf den Rücken.
Ihr Schoß zog sich fast schmerzhaft zusammen. Die Brustwarzen waren hart vor Erregung.
„Soll ich mich selbst darum kümmern?“, fragte Zahir schamlos mit Blick auf seine Erektion. Offensichtlich hatte er Saffys sehnsüchtigen Blick richtig gedeutet.
Nein, sie wollte sich über ihn beugen, seinen nackten Oberkörper küssen, sich immer weiter nach unten vorarbeiten und dann … Sie stöhnte verzweifelt, sprang aus dem Bett und sprintete ins Badezimmer. Er hat mich entführt, hält mich hier fest und ich dumme Gans hätte ihn am liebsten zum Höhepunkt gebracht, dachte Saffy, wütend auf sich selbst.
Zahir ist gemein! Nein, er ist unwiderstehlich! Sie war hin- und hergerissen. Ich verliere noch den Verstand, dachte Saffy verzweifelt und erledigte erst mal das, was man im Badezimmer so macht. Sie hatte sich gerade mit einer für sie bereitgelegten elektrischen Zahnbürste die Zähne geputzt, als es klopfte. Nach kurzem Zögern riss Saffy die Tür auf. Zahir reichte ihr frische Kleidung.
„Ich habe nur Spaß gemacht“, behauptete er.
„Hast du nicht“, widersprach sie energisch.
Amüsiert zuckte er die Schultern. „Ich bin auch nur ein Mann, und ich habe heiße Erinnerungen an dich.“
„Heiß?“ Verblüfft sah sie ihn an. Hatte sie sich
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