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Julia Extra Band 377

Julia Extra Band 377

Titel: Julia Extra Band 377 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Melanie Milburne , Jacqueline Baird , Lynne Graham , Aimee Carson
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verhört?
    Erstaunt über ihre sichtliche Verlegenheit musterte er sie. Er hätte Saffy inzwischen für erfahrener gehalten. Seltsam! „Ja, in der Beziehung warst du unglaublich heiß.“
    Saffy zuckte zusammen, als hätte man ihr eine kalte Dusche verpasst. Musste er sie unbedingt mit der Nase darauf stoßen, dass er seit der Scheidung mit anderen Frauen intim gewesen war? „Inzwischen hast du ja reichlich Vergleichsmöglichkeiten“, schleuderte sie ihm entgegen.
    „Hör auf damit! Das ist beleidigend.“ Wütend funkelte er sie an. „Wäre ich damals nicht so unerfahren gewesen, hätten wir niemals Probleme im Bett gehabt.“
    Saffy war konsterniert. „Hast du gedacht, es läge an dir? Das ist ein Irrtum, Zahir. Du hättest nichts tun können, um unsere Probleme zu lösen. Ich musste mir professionelle Hilfe suchen.“ Es war nur fair, ihm das zu sagen. Sie wollte nicht, dass er sich Vorwürfe für etwas machte, dass nicht seine Schuld war. Außerdem hatte er damals ja auch unter ihren Problemen gelitten. Hatte er inzwischen erraten, was mit ihr los war? Begehrte er sie noch immer? Hatte sein Stolz damals gelitten? Wollte Zahir mit ihr schlafen, um das Bild von damals zurechtzurücken?
    „Professionelle Hilfe?“, fragte er erstaunt.
    „Ja, aber ich möchte nicht darüber sprechen. Du sagst mir ja auch nicht, wer oder was deinen Rücken so zugerichtet hat.“ Sie wollte ihre Geheimnisse lieber für sich behalten. Wenn Zahir die Wahrheit erfuhr, würde er vielleicht denken, seine Exfrau wäre „besudelt“. Saffy hatte keine Ahnung wieso, aber das konnte sie im Moment gar nicht gebrauchen. Es tat ihrem Selbstwertgefühl nämlich richtig gut, dass Zahir sie noch immer begehrte.
    Als sie jetzt erneut seinem hypnotisierenden Blick begegnete, empfand sie großes Bedauern über das, was ihnen beiden durch ihre Probleme entgangen war. Denn eins stand fest: Zahir begehrte sie noch immer, und sie fühlte sich noch immer zu dem Mann hingezogen, in den sie sich als Teenager unsterblich verliebt hatte. Warum? Weil er ihre erste und einzige Liebe war? Weil sie bei ihm jetzt das sexuelle Verlangen empfand, das zuvor immer gefehlt hatte?
    Ist der Grund wirklich so wichtig? überlegte Saffy. Sollte sie nicht einfach die Gelegenheit nutzen, endlich zu einer ganz normalen erwachsenen Frau zu werden? Niemand würde es je erfahren, wenn sie mit Zahir schlief. Und sie würde ihn nie wiedersehen. Hatte sie nicht all die Jahre auf die Chance gewartet, endlich Sex zu haben? Sex ist ja nur körperlich, redete sie sich ein. Er hat nichts zu bedeuten. Man hat Spaß, und das war’s. Das ging auch ohne Beziehung.
    Ihre Schwester Kat vertrat da eine eher prüde Ansicht und hatte ihre jüngeren Geschwister entsprechend erzogen. Saffy hatte sich ja auch an die Moralvorschriften gehalten und erst geheiratet, bevor sie mit Zahir ins Bett gegangen war. Und wozu hatte das geführt? Die Ehe war gescheitert und war geschieden worden. Noch heute litt Saffy darunter, versagt zu haben. Nein, nur keine neue Beziehung! Einfach Sex, das genügte ihr völlig. Zur Abwechslung würde sie sich mal nur von ihrem Instinkt leiten lassen. Jawohl!
    „Geh wieder ins Bett! Ich komme gleich nach!“, sagte Saffy leise, sowie ihr Entschluss feststand.
    Verständnislos zog Zahir die schwarzen Brauen zusammen. „Was hast du gesagt?“
    Saffy gab sich betont forsch, um ihre Unsicherheit zu verbergen. Lässig zuckte sie die Schultern. „Es ist ja nur Sex. Keine Staatsaffäre …“
    Zahir war die Verblüffung anzusehen. „Und was ist mit Leidenschaft?“
    „Nicht so wichtig.“ Immer wieder hatte sie in ihrem Freundeskreis beobachtet, wie Menschen sich in Affären stürzten, die meistens nur von kurzer Dauer waren. Mit Leidenschaft hatten die Beziehungen wenig zu tun, eher mit Lust oder mit Angst vor Einsamkeit.
    Zärtlich umfasste er ihr Gesicht und sah ihr tief in die Augen. „Das wäre aber sehr traurig. Ich möchte dich leidenschaftlich lieben.“
    „Willst du nicht“, widersprach Saffy leise. „Du hast selbst gesagt, dass ich dir entwischt bin und du nicht damit klarkommst.“
    „So einfach ist das nicht.“ Ihre Augen sind so blau, wie der Himmel an einem heißen Sommertag, dachte er fasziniert.
    „Mach es nicht komplizierter, als es ist!“ Gebannt wartete sie auf seinen Kuss.
    „Unsere Beziehung ist immer kompliziert gewesen“, beharrte er stur.
    Saffy stellte sich auf die Zehenspitzen und verschloss ihm mit sehnsüchtigen Lippen den Mund.

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