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Julia Extra Band 377

Julia Extra Band 377

Titel: Julia Extra Band 377 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Melanie Milburne , Jacqueline Baird , Lynne Graham , Aimee Carson
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Saffy. Da ihr Schwiegervater darauf bestand, die Existenz der blonden Ausländerin zu leugnen und dem Volk zu verheimlichen, durfte Saffy sich nicht in der Öffentlichkeit zeigen. Nur ab und zu war es ihr gelungen, unerkannt einen Einkaufsbummel mit ihrer verwitweten Schwägerin zu machen. Zahir hatte ihr versichert, sein Vater würde sie schon irgendwann akzeptieren, sie müsste nur etwas Geduld haben. Doch nach zwölf Monaten als praktisch Unsichtbare war Saffy zu der Überzeugung gelangt, es wäre ein großer Fehler gewesen, Zahir zu heiraten, zumal ihr Eheleben eine Farce war.
    „Du bist sehr unglücklich hier“, hatte Zahir bei ihrer letzten Begegnung vor ihrer Abreise nach England betroffen eingestanden. „Seit Monaten bittest du mich um die Scheidung. Jetzt stimme ich zu.“
    „Einfach so?“, hatte Saffy ihn schockiert angeschrien. Es schmerzte sie, dass er nun tatsächlich genug von ihr und der unglücklichen Ehe hatte. „Aber du hast doch geschworen, mich noch immer zu lieben und dass wir unsere Probleme lösen können.“
    „Trotzdem möchte ich, dass du so schnell wie möglich nach London zurückkehrst. Ich lasse mich scheiden, und gebe dich frei“, hatte Zahir mit versteinerter Miene erklärt.
    Zugegeben, sie hatte damals in den vorhergehenden Wochen bei jedem Streit damit gedroht, sich scheiden zu lassen. Aber das hatte sie doch nicht ernst gemeint! Es war lediglich der Versuch gewesen, ihrem jungen Ehemann zu zeigen, dass sie zutiefst unglücklich war. Zahirs plötzliche Meinungsänderung schockierte sie, denn trotz aller Probleme und ständiger Streitereien war Saffy überzeugt gewesen, dass er sie noch immer liebte und für ihr Glück kämpfen würde. Seine grausame Zurückweisung und die schnelle Scheidung hatten Saffy das Herz gebrochen.
    Ihre ältere Schwester Kat, bei der sie seit ihrem zwölften Lebensjahr gewohnt hatte, hatte versucht, sie mit der Erklärung zu trösten, dass König Fareeds Weigerung, die Ehe anzuerkennen, Zahir schließlich in die Knie gezwungen hatte. Außerdem hatten wohl weder Saffy noch Zahir die enormen Schwierigkeiten vorausgesehen, die Saffy hatte, sich auf die völlig anderen Lebensumstände in ihrer neuen Heimat umzustellen, noch dazu fernab von Familie und Freunden. Saffy mochte gar nicht daran denken, wie sehr Zahir ihr nach ihrer Abreise aus Maraban gefehlt hatte. Monatelang hatte sie Tag und Nacht nur an ihn gedacht. Erst allmählich hatte sie gelernt, ihre wiedergewonnene Freiheit zu schätzen.
    Sie hatte Zahir wirklich geliebt, und es verletzte sie noch immer, dass er offensichtlich viel schneller einen Schlussstrich unter die gescheiterte Ehe gezogen hatte als sie. Mit seiner Liebe konnte es dann ja nicht weither gewesen sein! Vielleicht ist es ihm nur um Sex gegangen, dachte Saffy jetzt. Im Umkehrschluss hieß das wohl auch, dass sie noch verheiratet wären, hätte Saffy nicht unter ihrem Trauma gelitten und wäre in der Lage gewesen, schon damals mit Zahir zu schlafen. Oder fantasierte sie sich da jetzt etwas zusammen? Vielleicht war es für Zahir auch von Anfang an nur ein Techtelmechtel gewesen. Vielleicht hatte er sie nur geheiratet, weil er bei Saffy anders nicht ans Ziel gekommen wäre.
    Wie auch immer, dachte Saffy. Ich habe jetzt ganz andere Probleme. Zahirs Kondom war geplatzt. Möglicherweise war sie schwanger! Ein kalter Schauer rann ihr über den Rücken. Der Appetit auf das köstliche Mittagessen, das man ihr im Flugzeug serviert hatte, verging ihr schlagartig. Schwanger? Sie? Die sich schon fast damit abgefunden hatte, niemals mit einem Mann zu schlafen? Fassungslos blickte Saffy vor sich hin. Natürlich gab es die Pille danach. Eine Freundin hatte die mal genommen, als ihrem Lover das Gleiche passiert war wie Zahir.
    Nein, eine Abtreibung kommt nicht infrage, dachte Saffy, der plötzlich bewusst geworden war, dass sie unbeschreiblich glücklich über ein Baby sein würde. Dann mussten ihre Kunden eben eine Weile auf sie verzichten. Es wäre ja nur für kurze Zeit. Nach der Geburt konnte sie als Model weiterarbeiten. Saffy atmete tief durch. Ein Baby … Sollte sie tatsächlich schwanger sein, dann war es eben so. Sie hatte kein Problem damit.
    Nachdem sie den Film bei der Produktionsfirma abgegeben hatte, sehr zur Erleichterung des gesamten Teams, nahm Saffy die U-Bahn nach Hause zu der Zweizimmerwohnung, die sie gemeinsam mit Cameron gekauft hatte. Cameron, der gern kochte, schnippelte Gemüse in der Küche. Auf dem Tresen saß eine

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