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Julia Extra Band 377

Julia Extra Band 377

Titel: Julia Extra Band 377 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Melanie Milburne , Jacqueline Baird , Lynne Graham , Aimee Carson
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Stimme mit dem leichten Akzent kannte sie so gut. Wie bitter war diese Erinnerung!
    „Flirten Sie etwa mit mir, Mr Cannavaro? Haben Sie vergessen, dass Sie verlobt sind?“ Beth lächelte abfällig und versuchte, ihren unerklärlich schnellen Puls zu verlangsamen.
    Verwundert sah Dante ihr tief in die Augen und zog sie noch etwas enger an sich, sodass ihre Brüste seinen Oberkörper berührten.
    „Nein, Beth. Ich sage nur, wie es ist. Aber es würde mir nicht schwerfallen, mit Ihnen zu flirten.“ Sie im Arm zu halten fühlte sich sehr, sehr gut an. Zu gut! Dante musste sich zusammen­reißen. „Ich habe das erotische Knistern zwischen uns gleich bemerkt. Aber unter den gegebenen Umständen müssen wir es leider ignorieren. Eins interessiert mich allerdings: Sie scheinen Angst vor mir zu haben, ja, mich regelrecht zu verabscheuen. Ich frage mich, wieso. Sind Sie sicher, dass wir uns noch nie zuvor begegnet sind?“
    Sezierte er denn jede Gefühlsregung? Selbst beim Tanzen verhielt er sich wie ein Jurist. Dabei wurde Beth schon durch die bloße Nähe seines starken Körpers zum Erzittern gebracht. „Ich habe gefröstelt, weil mir kalt ist“, behauptete sie. „Wo sollte ich Ihnen denn schon mal begegnet sein? Ich habe ja erst heute Abend erfahren, dass Tony einen Bruder hat.“
    Dante lehnte sich leicht zurück und betrachtete forschend ihr erhitztes Gesicht. Er glaubte ihr kein Wort. Interessiert ließ er den Blick zu den harten Brustknospen gleiten, die sich unter der Bluse abzeichneten. Beth konnte ihm nichts vormachen: Sie fand ihn anziehend. Und dann fiel ihm auf, dass sie ihn nicht Hetherington genannt hatte – das war Tonys Nachname – sondern Cannavaro. Dieser Name war bei der Vorstellung aber nicht erwähnt worden. Also kannte sie ihn doch oder hatte zumindest von ihm gehört!
    Sehr mysteriös. Beth Lazenby hatte offensichtlich etwas zu verbergen, das sagte ihm sein Instinkt als Anwalt. Dante nahm sich umgehend vor, Nachforschungen über sie anzustellen. Natürlich nicht aus Eigeninteresse, sondern um seinen Bruder vor möglichem Schaden zu bewahren …
    Unter seinem intensiven Blick wurde es Beth erneut heiß. Zum Glück war der Spuk jetzt vorbei, denn Tony und Ellen tanzten heran.
    „Ich bringe dir deine Verlobte unversehrt zurück, Bruderherz. Allerdings hat sie der Tanz mit mir etwas erschöpft. Vielleicht ist auch der Wodka schuld, den ich ihr verabreicht habe. Jedenfalls möchte sie nach Hause.“ Tony grinste und schwankte leicht. Beth griff sofort ein und stützte ihn. Offensichtlich hatte er zu viel getrunken.
    „Vielen Dank auch, Tony“, sagte Dante trocken und legte der beschwipsten Ellen mürrisch einen Arm um die Schultern. „Gute Nacht“, fügte er mit Blick auf Beth knapp hinzu und machte sich mit Ellen auf den Nachhauseweg.
    Beth atmete erleichtert auf, ließ Tony einfach stehen und verschwand in ihrer Wohnung.
    Nach einigen tiefen Atemzügen hatte Beth sich einigermaßen gefasst und hob Binkie auf, der ihr um die Beine schlich. Nachdenklich setzte sie sich mit dem Kater auf dem Schoß aufs Sofa. Was für ein schrecklicher Abend! Die Begegnung mit dem verhassten Cannavaro hatte sie völlig aus der Fassung gebracht. Der Mann war Tonys Bruder. Sie musste wohl oder übel Konsequenzen ziehen. Ihr Blick fiel auf die Fotos im Silberrahmen, die sie auf dem Kaminsims platziert hatte und die ihre geliebten Eltern und ihre Freundin Helen zeigten. Sie alle waren tot. Beth wischte sich über die tränenfeuchten Augen.
    Sie hatte nur noch einen engen Vertrauten: Clive Hampton. Er war Helens Anwalt gewesen und vertrat nun ihre eigenen Interessen. Ohne seine Hilfe hätte sie die Stelle in der Steuerkanzlei niemals erhalten.
    Beth telefonierte oft mit Clive und besuchte ihn in seinem Haus in Richmond. Morgen wollten sie sich zum sonntäglichen Lunch treffen. Das hätte sie vor lauter Aufregung fast vergessen. Clive war inzwischen über sechzig und trug sich mit dem Gedanken, sich in den Ruhestand zu verabschieden. Eigentlich konnte Beth alles mit ihm besprechen, doch über ihre Gefühle für Cannavaro mochte sie nicht mit ihm reden. Das war ihr dann doch zu privat. Nicht einmal Helen hatte sie anvertraut, wie sehr der Mann sie vor Gericht aufgewühlt hatte. Nein, mit ihren Gefühlen musste sie selbst klarkommen.
    Sie ließ den Kopf auf die Rückenlehne sinken und schloss die Augen. Plötzlich fühlte sie sich sehr allein auf der Welt. Okay, da waren noch Tony und Mike und natürlich ihre

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