Julia Extra Band 377
in den Chefsessel und setzte sich mit der Sicherheitsfirma in Verbindung, die er in besonders heiklen Fällen beauftragte. Bald würde er alles Wissenswerte über Beth Lazenby in Erfahrung gebracht haben. Er war gespannt, ob sein Misstrauen berechtigt war.
Die rothaarige Schönheit hatte ihm das Wochenende gründlich verdorben. Und seine Zukunftspläne ebenfalls. Als er Ellen am Sonnabend nach der Party nach Hause gebracht hatte, verzichtete er darauf, mit seiner Verlobten zu schlafen, weil sie angetrunken war. Beleidigt gab Ellen ihm die Schuld daran. Hätte er sie zum Abendessen ins Restaurant ausgeführt, statt auf diesem Grillfest zu bestehen, wäre das alles nicht passiert, zeterte sie. Außerdem fand sie es unerhört, dass Dante in ihrer Gegenwart andere Frauen mit Blicken verschlang. Damit war natürlich Beth gemeint … Ellen redete sich so in Rage, dass sie die Verlobung löste und ihm den Ring vor die Füße warf.
Wütend war Dante nach Hause gefahren und hatte sich schlaflos im Bett gewälzt. Seine Gedanken kreisten ununterbrochen um den sexy Rotschopf. Nach wie vor war er überzeugt, Beth schon einmal begegnet zu sein. Er zermarterte sich den Kopf, doch es wollte ihm einfach nicht einfallen, woher er sie kannte.
Dante wurde immer frustrierter und schwor sich, nicht zuzulassen, dass die rothaarige Hexe Tonys Leben zerstörte. Ungeduldig trommelte er mit den Fingern auf den Schreibtisch. Der Flug nach New York ging um zwölf Uhr. Arbeitsreiche Wochen erwarteten Dante in Amerika. Er rief seinen Chauffeur an, der ihn zum Flughafen bringen sollte, und stand auf.
Wenn er wieder in England war, wollte er sich höchstpersönlich um Beth Lazenby kümmern. Er war jetzt schon gespannt, was die Nachforschungen ergeben würden, die er vorhin in Auftrag gegeben hatte. Eins stand für ihn bereits jetzt fest: Tony würde sie nicht heiraten! Nicht auszudenken, der Frau bei jeder Familienfeier zu begegnen!
Als er schon am Wagen war und gerade einsteigen wollte, fiel ihm ein, wie spontan sein kleiner Bruder manchmal handelte. Womöglich heiratete er Beth vom Fleck weg, ohne Rücksicht auf Verluste und seine Familie. Er musste Tony schnell davon abraten.
„Dante? Was verschafft mir die Ehre? Es muss ja sehr wichtig sein. Du rufst doch sonst nicht während der Arbeitszeit an.“
„Ich wollte dir mitteilen, dass Ellen und ich uns getrennt haben. Es wird also keine Hochzeit geben, und ich werde mich die nächsten Wochen in New York aufhalten.“
„Tut mir leid, aber überraschend kommt die Nachricht nicht. Ich habe gleich zu Beth gesagt, dass ich nicht verstehe, warum du dich auf eine Frau festlegst, wenn du die freie Auswahl hast.“ Er lachte amüsiert.
Dante verzog das Gesicht. „Na ja, so schnell passiert mir das nicht wieder. Und dir rate ich auch davon ab, dich zu binden, kleiner Bruder.“
„Ach ja?“
„Ja. Ich kenne Frauen wie Beth. Sie ist nicht nur an dir, sondern vor allem an deinem Geld interessiert.“
Tony wollte sich kaputtlachen.
Dass er nie etwas ernst nehmen kann, dachte Dante aufgebracht.
„Glaubst du wirklich, dass mich das stört? Wenn man eine so bildhübsche Frau wie Beth in seinem Bett hat, spielt Geld doch wohl keine Rolle mehr. Ich weiß gar nicht, was mit dir los ist, Dante. Wirst du alt, oder warum denkst du plötzlich an Geld? Aber keine Sorge, ich werde nichts tun, was du nicht auch tust“, fügte er lachend hinzu und verabschiedete sich.
Frustriert steckte Dante das Handy wieder ein und setzte sich in den Fond der Limousine. Er kam sich plötzlich wie ein Idiot vor. Und Tony hatte recht: Jeder Mann würde die Chance ergreifen, bei Beth Lazenby zu landen.
3. KAPITEL
An diesem Tag war es so heiß, dass Beths sorgfältig geglättetes Haar sich bereits wieder kräuselte, als sie die Küche ein letztes Mal absuchte.
„Jetzt hab ich dich!“, rief Beth triumphierend, hob Binkie hoch, stieß die Küchentür mit einem Hüftschwung zu und trug den Kater in die Diele. Endlich konnte es losgehen. Das Gepäck befand sich seit Stunden im Wagen, nur Binkie hatte noch gefehlt. Für die Fahrt nach Devon brauchte sie fünf Stunden, eigentlich hatte Beth die Abfahrt für spätestens ein Uhr geplant, jetzt war es bereits drei Uhr am Nachmittag. Doch mit etwas Glück sollte sie vor Einbruch der Dunkelheit in ihrem Cottage sein.
Die Katzenbox stand mit geöffneter Klappe in der Diele. Binkie war kein Freund von Autofahrten und hatte sich beim Anblick der Box schleunigst unter den
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