Julia Extra Band 377
oder Freunden oder in der Öffentlichkeit sind. Du spielst die Rolle der verliebten Ehefrau. Ach ja, ich habe dir ein Konto bei meiner Bank eingerichtet.“
„Das ist nicht nötig.“
„Doch, Beth. Morgen fahren wir nach Mailand und kaufen einen Ring und passende Garderobe für dich. Ich nehme viele gesellschaftliche Verpflichtungen wahr, zu denen du mich begleiten wirst, wenn wir verheiratet sind. Die nächsten Tage habe ich in Rom zu tun, hoffe aber, das Wochenende hier mit dir zu verbringen. Falls ich es nicht schaffe, hole ich dich am Freitag darauf zu deiner Ultraschalluntersuchung ab. Die standesamtliche Trauung findet Sonnabend statt. Bis dahin kannst du dich in aller Ruhe entspannen. Alles klar?“
„Ja.“ Sie musste sich wohl damit abfinden, dass ihr Leben von nun an eng mit dem Dantes verbunden sein würde. „Kann ich jetzt ins Bett gehen? Ich bin wirklich hundemüde.“
„Selbstverständlich. Alles andere hat Zeit bis morgen.“ Er küsste sie behutsam. „Gute Nacht, Beth. Schlaf gut … wenn du kannst“, fügte er frech hinzu und verließ das Zimmer.
Beth stand einfach nur da. Ihr sexy Zukünftiger hatte recht: Sie konnte ihm nicht widerstehen. Warum sollte sie sich gegen ihre Gefühle wehren? Konnte sie nicht auch mal etwas Spaß haben? So schwer konnte es doch nicht sein, die Rolle der Signora Cannavaro auszufüllen, oder?
Bei ihren Adoptiveltern hatte sie eine gute Erziehung genossen. Sie hatte studiert und durch ihre Berufserfahrung wusste sie auch, wie man sich in den Kreisen der Reichen und Schönen bewegte. Was sollte ihr schon passieren? Außerdem würde das Spiel sowieso nur einige Monate dauern, denn wenn sie Dante richtig einschätzte, würde er spätestens dann das Interesse an ihr verlieren.
Doch ihr Kind würde ihr bleiben. Schon jetzt wusste sie, dass sie es lieben und behüten würde. Jemals mit einem anderen Mann zusammenzukommen, wenn die drei Jahre vorbei waren, konnte sie sich nicht vorstellen.
Gleißendes Sonnenlicht und das Aroma frischen Kaffees weckten Beth am nächsten Morgen. Sie blinzelte verschlafen und entdeckte Sophie, die mit einem Tablett am Bett stand.
„Stellen Sie es bitte einfach auf den Nachttisch, Sophie“, bat Beth. „Ich muss erst mal ins Badezimmer.“
„Ah, verstehe.“ Ein strahlendes Lächeln erhellte das runde Gesicht. „Was hätten Sie gern zum Frühstück?“
„Tee und Toast wären schön.“
Sie wartete, bis Sophie hinausgegangen war, schlüpfte aus dem Bett, griff nach der Kaffeetasse und entsorgte das Getränk im WC. Eine Viertelstunde später stand sie frisch geduscht vorm Kleiderschrank. Was zog man zu einem Einkaufsbummel in Italiens Modehauptstadt Mailand an? Schließlich entschied Beth sich für ein leichtes Leinenkleid.
Dante erwartete sie bereits ungeduldig am Fuß der Treppe. Bei Beths Anblick stockte ihm der Atem. Sie war elegant gekleidet und wunderschön. Das hellgraue Kleid erkannte er sofort wieder. Sie hatte es getragen, als sie ihm in London auf der Straße entgegengekommen war. Schon damals hatte er sie begehrt, und er tat es immer noch, nur viel, viel heftiger.
Das seidige rote Haar fiel ihr wellig über die Schultern. Ein dezentes Make-up betonte ihren makellosen Teint.
Warum hatte er letzte Nacht nicht mit ihr geschlafen? Dante ärgerte sich, weil er stattdessen festgelegt hatte, bis zur Heirat auf Sex zu verzichten. Er musste den Verstand verloren haben!
Höflich half er ihr die letzte Stufe hinunter. „Da bist du ja. Sag mal, was hast du denn mit Sophie angestellt? Sie tanzt ausgesprochen fröhlich durch die Küche und macht Tee und Toast für dich.“
„Dir auch einen guten Morgen“, antwortete Beth trocken. „Keine Ahnung, was mit Sophie los ist. Sie hat gefragt, was ich frühstücken möchte, und ich habe mir Tee und Toast gewünscht.“
Aus dem Augenwinkel bemerkte Dante, dass Carlo näher kam, küsste Beth flüchtig auf den Mund und sagte vergnügt: „Gut, dann geh frühstücken, cara . Ich checke inzwischen den Hubschrauber.“
Natürlich fliegt er den Helikopter selbst, dachte Beth wenig überrascht, als Dante ihr auf dem Nebensitz den Sicherheitsgurt anlegte.
„Ich dachte, du hättest eine Schwäche für Autos, nicht für Hubschrauber“, bemerkte sie frech.
Dante lachte. „Ach, mich fasziniert alles, was einen Motor hat. In Portofino besitze ich ein Rennboot und eine Jacht.“
„Das überrascht mich jetzt nicht wirklich.“
Beth wurde etwas schwummrig, als Dante den Hubschrauber
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