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Julia Festival 94

Julia Festival 94

Titel: Julia Festival 94 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Graham
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einen Gutenachtkuss und verließ das Kinderzimmer. Seit die Fußbodenheizung in „Eyrie Castle“ eingebaut worden war, herrschte überall eine wohnliche Atmosphäre. In den Schränken stapelte sich feinste Bettwäsche, und die Badezimmer entsprachen modernstem Standard. Die antiken Möbel waren aufgefrischt worden und dufteten nach Politur und Bienenwachs. Sogar Murdo hatte seinen mürrischen Ton abgelegt und war zugänglicher geworden. Trotz seiner fünfundsiebzig Jahre dachte er nicht an Ruhestand und ging wie eh und je schlafen, nachdem er sich einen doppelten Cognac genehmigt hatte.
    Misty liebte das alte Schloss, und Leone begann es lieb zu gewinnen. Das lag zum Teil daran, dass er und Misty mehr Zeit füreinander hatten, wenn sie die Highlands besuchten. Einmal waren sogar Oliver und Jenny übers Wochenende gekommen. Sie hatten sich inzwischen ausgesöhnt, was Oliver geholfen hatte, die zermürbenden Verhöre vor dem Untersuchungsausschuss durchzustehen.
    Inzwischen setzte er seine organisatorischen Fähigkeiten im sozialen Bereich ein. Er bekam dafür zwar kein Gehalt, war aber dankbar, weiter arbeiten zu können. Das Ende seiner Karriere hatte ihn völlig verändert. Er war bescheidener und liebenswürdiger geworden, und er vergötterte seinen Enkel. Neben ihm zählte Birdie zu Connors größten Verehrern. Sobald sie in ihrem geliebten Garten abkömmlich war, verließ sie „Fossetts“, um den jüngsten Andracchi zu besuchen.
    Wenn Misty ihr Leben überdachte, verweilte sie immer wieder sehnsüchtig bei Leone. Er war und blieb ihr größtes Glück.
    Sie vergötterte ihn, sorgte aber auch dafür, dass er sich nicht allmächtig fühlte. Er fuhr jetzt sehr viel seltener aus geschäftlichen Gründen ins Ausland und hatte ihr zum dreiundzwanzigsten Geburtstag einen kostbaren Diamantring geschenkt, in den ihre beiden Namen eingraviert waren.
    Misty trug bereits das eisblaue Nachthemd, das Leone besonders frech fand, als sie in das gemeinsame Schlafzimmer kam. Leone zog gerade sein Hemd aus, und wie immer bekam Misty bei seinem Anblick Herzklopfen. Kein Mann hätte für sie schöner sein können.
    „Connor schläft fest, nicht wahr?“, fragte er. „Ich sagte ja, dass ich gerade nach ihm gesehen habe.“
    „Ich sehe aber gern selbst nach ihm.“ Misty hätte nur widerstrebend zugegeben, dass sie stundenlang an Connors Bett sitzen, ihn nur ansehen und sich an ihm freuen konnte. Seine Geburt kam ihr immer noch wie ein Wunder vor. Die Ärzte hatten ihr inzwischen bestätigt, dass sie noch mehr Kinder bekommen könne, aber sie war entschlossen, vorläufig damit zu warten.
    „Komm her“, drängte Leone und sah sie verlangend an.
    Misty liebte diesen Blick. Nach elfmonatiger Ehe hatte Leone für sie nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Er war so faszinierend wie immer, atemberaubend männlich und sexy. Wenn sie morgens neben ihm aufwachte, konnte sie manchmal kaum glauben, dass sie diesen Mann ganz für sich hatte.
    Misty schlüpfte zu Leone ins Bett und ließ sich willig in die Arme nehmen. „Im nächsten Monat reisen wir nach Sizilien, um unseren ersten Hochzeitstag zu feiern, amore mio“, versprach er.
    „Damit erfüllst du mir einen heimlichen Wunsch.“
    Misty schmiegte sich dichter an ihn. Sie empfand ihr Leben mit Leone wie einen wunderschönen Traum. Ein glücklicher Moment folgte dem anderen, und Leone genoss jeden einzelnen mit ihr, denn er war kein Arbeitsfanatiker, wie sie anfangs befürchtet hatte.
    „Wenn wir in der ‚Villa Fortuna‘ sind, wirst du mir zum Beweis deiner Liebe Nucatoli und Pasta ciotti backen“, neckte er sie. „So wie damals. Ich fand das sehr sexy.“
    „Sexy?“, staunte Misty. „Dass ich Kekse gebacken hatte? Wenn ich meinen ersten Bestseller darüber schreibe, wie man sich einen sizilianischen Tycoon einfängt und glücklich macht, werde ich nicht vergessen, die gute alte Hausmannskost zu erwähnen. Bei einigen Männern scheint sie immer noch ihre Wirkung zu tun.“
    „Nur die Hausmannskost?“ Leone spielte den Gekränkten. „Gibt es da nicht auch andere Verlockungen? Zum Beispiel das Schlafzimmer?“
    Als Misty statt zu antworten nur lächelte, beugte er sich über sie und blickte ihr in die strahlenden Augen. „Du bist ein Kobold, amore …“
    „Aber du liebst mich trotzdem?“ Sie zog seinen Kopf zu sich herunter. „Küss mich, Leone.“
    Sowohl Misty wie Leone hörten das Telefon auf dem Nachttisch klingeln, aber sie achteten nicht darauf. Erst als das

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